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0105 - Keine Spur von Mister High

0105 - Keine Spur von Mister High

Titel: 0105 - Keine Spur von Mister High
Autoren: Keine Spur von Mister High
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Glimmstängel brannten, fragte ich: »Wie war das? Was haben Sie im Zusammenhang mit Mister High gesehen?«
    Er erzählte ausführlich die Geschichte. Als er zu Ende war, bat ich, sein Telefon benutzen zu dürfen. Eine Sekunde später hatte ich auch schon den Zeigefinger auf der Wählscheibe.
    »Feder…«, begann die Stimme eines Kollegen aus der Zentrale.
    Ich unterbrach ihn schnell.
    »Okay, hier ist Cotton. Der Chef ist tatsächlich gekidnappt worden. Unterrichten Sie den Einsatzleiter. Er soll Großalarm geben oder was er sonst für nötig hält. Es muss eine Großfahndung nach dem schwarzen Cadillac PE 14-1538 eingeleitet werden! Vorsicht, in dem Wagen befindet sich unser Chef!«
    »Wir werden sofort die New York State Police und die City Police von dem Kennzeichen verständigen!«
    »Ja. Aber vorsichtshalber soll man auch die Polizei-Hauptquartiere von Connecticut, Pennsylvania, New Jersey und Massachusetts verständigen! Ich wiederhole: Schwarzer Cadillac, Nummer PE 14-1538. Vorsicht! Unter den Insassen des Fahrzeuges befindet sich wahrscheinlich der aus New York entführte Districtchef John D. High von der New Yorker FBI-Behörde! Deshalb nicht auf den Wagen schießen!«
    ***
    Phil Decker, mein Freund und FBI-Kollege, schob seine Pistole ins Schulterhalfter. Während er sich die Krawatte umband, fragte er: »Woher wollen Sie wissen, dass es wirklich Jan Lordiek ist?«
    In seinem Hotelzimmer saß ein älterer hagerer Mann mit listigen Augen auf dem Stuhl neben Phils Bett. Es war ein Polizeispitzel, und er hatte sich von der Detroiter FBI-Zentrale die Adresse von Phils Hotel geben lassen. Natürlich hatte sich bei den Spitzeln in der Unterwelt herumgesprochen, dass ein New Yorker G-man gekommen war, um Jan Lordiek zu verhaften. Es gibt kaum etwas, wovon die Spitzel auf beiden Seiten nichts erfahren.
    »Woher ich es weiß?«, kicherte der Alte. »Weil er es mir selbst gesagt hat.«
    Phil stutzte. Er drehte sich vom Spiegel dem Alten zu. Der sah ihn bieder an.
    »Er sagte Ihnen, er wäre Jan Lordiek?«, wiederholte Phil misstrauisch.
    »Ja. Ich versprach ihm, dass ich ihm ein Versteck beschaffen würde. Ich tue das manchmal. Es gibt keinen, der Detroit besser kennt als ich.«
    Phil setzte sich auf sein Bett.
    »So, so«, sagte er. »Sie verstecken also manchmal steckbrieflich gesuchte Gangster?«
    Der Alte nickte treuherzig.
    »Ja.«
    »Und manchmal verraten Sie sie auch an die Polizei?«
    »Ja, das tue ich manchmal.«
    Phil kratzte sich hinter den Ohren. So etwas hatte er noch nicht erlebt. Dass viele Spitzel auf zwei Schultern trugen, kam öfter vor. Dass sie es aber offen Zugaben, wie dieser Alte, das passierte nie.
    »Und wonach richtet es sich, ob jemand von Ihnen verpfiffen oder verraten wird?«
    Der Alte kicherte wieder.
    »Ganz einfach - danach!«, sagte er und machte die Gebärde des Geldzählens.
    »Aha«, grinste Phil. »Wenn die ausgesetzte Belohnung höher ist, als das, was Ihnen der betreffende Gangster für sein Versteck bezahlt, dann wird er der Polizei ausgeliefert, ja?«
    »Genau.«
    »Und es ist noch niemals versucht worden, Ihnen dafür die Rechnung zu präsentieren? Ich könnte mir vorstellen, dass es sich in gewissen Kreisen herumspricht, wenn jemand ständig verpfeift.«
    »Sicher«, nickt der Alte ungerührt. »Aber man hat ja auch seine Freunde. Versucht hat man es schon zweimal. Aber es ist nicht so leicht, den alten Johnny umzulegen.«
    »Gut«, sagte er. »Die Belohnung auf den Kopf von Jan Lordiek beträgt die beachtliche Summe von fünftausend Dollar. Ich kann mir vorstellen, dass er die nicht auf bringen kann. Deshalb verraten Sie ihn also. Schön und gut. Aber warum sagen Sie das nicht den Kollegen von Detroit? Warum kommen Sie damit zu mir? Warum haben Sie darauf bestanden, zu mir gebracht zu werden?«
    »Das ist eine verdammt einfache Geschichte«, meckerte der Alte mit einer krähenden Stimme. »Wenn die Boys von Detroit ihn holen, werden alle gleich darauf tippen, dass ich den Lordiek ans Messer geliefert habe. Wenn Sie es machen, wird man nicht auf diese Vermutung kommen. Sie sind hier nicht bekannt, und ich kenne Sie ja auch nicht.«
    »Die Logik geht mir nicht ganz ein.«
    »Das ist auch nicht nötig«, kicherte der Alte. »Ich kann Ihnen das nicht so erzählen, wie’s nötig wäre, damit Sie es verstehen. Sagen Sie mir, ob Sie ihn holen wollen oder nicht. Dann ist für mich die Sache erledigt.«
    Phil zögerte noch immer. Fallen werden oft gestellt, und man hat
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