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0100 - Der Zielstern

Titel: 0100 - Der Zielstern
Autoren: Unbekannt
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wirkte. Zur Zeit sah er aus, als hätte er soeben all seine Freunde persönlich beerdigen müssen. Die Besatzung der FANTASY schien überhaupt aus sehr individuell veranlagten Menschen zu bestehen. Es waren ausgesprochen einseitig tendierende Typen, die Rhodan aus dem Gros der Flottensoldaten und Wissenschaftler ausgesucht hatte. Leutnant Mahaut Sikhra betrat zusammen mit einem kleinen, unscheinbar wirkenden Mann mit den Rangabzeichen eines Leitenden Ingenieurs die Messe.
    Bemerkenswert an dem LI des Kreuzers war eigentlich nur der weit nach vorn gewölbte Brustkasten, der auf große Lungen schließen ließ. „Das ist Slide Nacro, ein Marsgeborener", sagte Stana Nolinow leise. „Es wird behauptet, er könne mit seinen Marslungen in einem Zuge einen Ballon von Wolkenkratzergröße aufblasen, was mir allerdings leicht übertrieben erscheint."
    „Das Gefühl habe ich auch", bestätigte Brazo ernsthaft. Stana grinste breit. Einige umstehende Unteroffiziere des technischen Stabes sahen sich bedeutungsvoll an. Dieser neue Leutnant schien der einzige Tölpel an Bord zu sein. Brazo biß sich auf die Lippen. Unwillig sah er sich um, doch ehe er die rechten Worte gefunden hatte, geschah etwas, was ihn erneut fassungslos werden ließ.
    Dicht vor ihm begann die Luft zu flimmern. Eine kleine, nur meterhohe Gestalt in der Uniform der Flotte schälte sich aus der Leuchterscheinung heraus, bis sie stofflich und greif bar wurde.
    Brazo sprang entsetzt zurück. Entgeistert sah er in das spitzschnäuzige Mausgesicht einer rundohrigen Intelligenz, die äußerlich nur infolge der Uniform menschenähnlich wirkte.
    Gucky, der eigentlich nur gekommen war, um sich den Neuen aus der Nähe zu besehen, fühlte in sich väterlich-freundschaftliche Gefühle aufsteigen, als er den jungen Mann Haltung annehmen sah. Neugierig lauschte der Mausbiber auf die Gedankenimpulse des blaß gewordenen Offiziers. „Phantastisch ... das muß das berühmteste Mitglied des Mutantenkorps sein ... nett sieht er aus ... etwas komisch, aber nett ... kluge Augen hat er!"
    Gucky verzichtete darauf, mittels seiner telepathischen Gaben weiterhin den Gedankeninhalt des Neuen zu belauschen. Strahlend ob der für ihn anerkennenden Überlegungen des jungen Mannes watschelte er auf seinen kurzen Beinen nach vorn und streckte die zierliche Hand aus. Brazos Augen wurden starr, als er den riesigen Nagezahn im Mund des Mausbibers bemerkte. „Hallo, willkommen an Bord", zwitscherte die Riesenmaus. „Du bist Brazo Alkher?"
    „Ja ... jawohl, Sir", stotterte Brazo. Gucky sah sich rasch um. Jedermann hatte gehört, daß er mit „Sir" angesprochen worden war. „Nur Gucky, einfach Gucky", meinte er gönnerhaft. „Für dich bin ich immer zu sprechen. Lasse dich von den Halunken nur ja nicht übers Ohr hauen, hörst du?"
    „Von wem, Sir?" Gucky kicherte lebhaft. Seine großen Augen glänzten im Licht der unsichtbar eingebauten Leuchtröhren. „Von den Halunken, sage ich. Die da ...!" Seine Hand deutete auf die umstehenden Männer. „Wenn sie dich nicht in Ruhe lassen, komme zu mir, okay?" Völlig verwirrt schüttelte Brazo die Hand des Nichtirdischen. Er wurde verlegen, als er Guckys kellenförmigen Schwanz gewahrte, der notgedrungen aus der Uniformhose hervorragte. Brazo wischte sich den Schweiß von der Stirn, als der Kleine davon stolzierte. Stana Nolinow hielt die Hand vor den Mund. Seine hellen Augen schimmerten feucht. Nach einem lautstarken Räuspern fuhr er sich mit dem gekrümmten Zeigefinger über die Lider. „Aus dem Weg, Zwerg!" schrie Gucky einem riesenhaft gewachsenen Mann der Besatzung zu. Schrill lachend ging er an dem Techniker vorbei. „Junge, Junge!" meinte Brazo erschöpft. „War das Wirklichkeit, oder habe ich mit offenen Augen geträumt?" Nolinow lachte. „Du wirst ihn noch näher kennen lernen. Man sagt von ihm, er könne mit tausend starken Männern fertig werden, ohne dabei eine Waffe zu benutzen."
    „Na, na!"
    „Bestimmt, das ist kein Witz", beteuerte Stana. „Er ist Teleporter, Telekinet und obendrein Telepath. Was denkst du wohl, wie schnell er dich getestet hat? Ich bin davon über ... oh, der Chef kommt. Ruhe!"
    Ehe Rhodan die Messe betrat, empfing er Guckys telepathischen Anruf. Der Mausbiber stand zu der Zeit bereits auf der kleinen Empore, die die Messe am oberen Ende begrenzte. „Ich habe ihn mir angesehen", gab er durch. „Er hat eine kindische Scheu vor mir, stelle dir das vor!"
    „Bemerkenswert", dachte Rhodan mit seinen nur
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