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010 - Satansmesse

010 - Satansmesse

Titel: 010 - Satansmesse
Autoren: Heinrich Graat
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gemacht hatten. Ben und Beverley hatten Schreckliches durchgemacht, bis sie die Lage wieder meisterten. Beverley war wochenlang das Opfer von Verwünschungen und Beschwörungen gewesen.
    »Ehrlich gesagt, ich weiß noch nicht, was hier vor sich geht, Beverley. Geh zu Bett, Liebling, und rege dich nicht auf. Ich komme heim, sobald es möglich ist.«
    »Brauchst du Hilfe? Soll ich hinüberkommen?«
    »Nein, mein Herz, leg´ dich schlafen, ich werde allein fertig.«
    »Was hat man Jason denn gegeben, oder weißt du es noch nicht?«
    »Es könnte sein, dass es einfach ein Schlafmittel ist. Es könnte aber auch eine Beschwörung sein wie damals bei dir. Wir müssen warten, bis er zu sich kommt, dann wissen wir mehr.«
    »Bei mir haben sie alles mögliche ausprobiert«, erinnerte ihn Beverley, ehe sie aufhängte.
    Sarah sah Ben ängstlich an. »Kommt sie hierher?«
    Ben schüttelte den Kopf.
    »Nein, Sarah, keine Sorge, sie ist viel zu müde.«
    Sarah atmete erleichtert auf. Sie ergriff Bens Hand und zog ihn zur Treppe. Kaum hatten sie das Schlafzimmer betreten, riss sich Sarah den Hosenanzug vom Leib und stand nackt vor Ben, dem sie mit fliegenden Händen half, die Kleider abzustreifen.
    Sarah war noch wilder als vorher und schien keine Erlösung zu finden. Als sie schließlich zusammenfiel, weinte sie und rollte sich in eine entfernte Ecke des Bettes. Sie konnte sich kaum beruhigen, sondern steigerte sich in eine Art Weinkrampf hinein. Ben suchte im Badezimmer nach einem Medizinkästchen und fand darin harmlose Schlaftabletten, von denen er eine in Wasser auflöste und Sarah einflößte. Bald darauf schlief sie friedlich ein.
    Als Ben sicher war, dass Sarah wirklich schlief, zog er sich an und rief Carl Hendricks an. Hendricks fragte sofort: »Ist etwas geschehen?«
    »Es wäre am besten, wenn wir uns gleich irgendwo treffen könnten, Carl. Das Telefon ist mir nicht sicher genug. Die Leitung ist schon einmal zerschnitten worden.«
    »Wo sind Sie?«
    »In Crawford bei den McMurrays. Die schlafen beide im Augenblick fest. Könnten wir uns an der Autobahnausfahrt Crawford treffen? Ich brauche etwa zwanzig Minuten, um dort zu sein, Sie brauchen ungefähr eine halbe Stunde. Also werde ich auf Sie bei der Ausfahrt warten. Dort ist ein Rasthaus, Sie finden mich auf dem Parkplatz. In Ordnung?«
    »Ja, ich fahre sofort los.«
    Ben sah noch einmal nach den beiden Schläfern. Jason hatte sich umgedreht, und sein Atem ging ruhig. Im ersten Stock lag Sarah auch in tiefem Schlaf, aber sie hatte noch nicht die Entspannung gefunden, die sie brauchte. Sie wälzte sich herum und stöhnte.
    Als Ben aus dem Haus ging, verschloss er die Tür sorgfältig hinter sich. Er leuchtete mit den Scheinwerfern schnell noch einmal in die Büsche, konnte aber nichts entdecken. Dann fuhr er über die nächtliche Straße. Es gab kaum Gegenverkehr, so dass er schnell vorankam. Als er auf den Parkplatz am Rasthaus einbog, stand der große, schwarze Wagen von Hendricks bereits dort. Carl musste wie ein Verrückter über die Autobahn gerast sein.
    Ben sprang aus dem Wagen und lief zu Carl hinüber. Dieser öffnete ihm bereits seine Wagentür.
    »Kommen Sie herein«, sagte er behäbig.
    Ben blickte ihn bewundernd an. Diesen Mann schien nichts aus der Ruhe zu bringen. Als er näher hinsah, hatte er Mühe, das Lachen zu verbeißen. Über einem kanariengelben Pyjama trug Carl seinen dicksten Wollmantel, und darüber hatte er einen roten Wollschal gebunden.
    »Sie hatten recht«, sagte Ben. »Dort gehen seltsame Dinge vor. Crawford ist nicht, was es scheint.«
    »Das wusste ich doch.« Carl schlug sich mit der fetten Hand auf sein Knie und presste die Lippen aufeinander.
    »Da ist eine Familie Emerly. Diese Leute scheinen sich mit okkulten Dingen beschäftigt zu haben. Jetzt probieren sie ihre Fähigkeiten an Jason und Sarah aus.«
    »Sind Sie sicher?« fragte Carl.
    »Ja. Ich habe so etwas erst im vorigen Jahr selbst erlebt. Ich habe es Ihnen nie erzählt, aber in Dorrington gab es ein paar Hexen, die sich zusammengetan hatten und allen möglichen Unsinn anstellten.«
    »Gab? Heißt das, sie sind erledigt?«
    »Sicher, das habe ich besorgt, denn ich war ja schließlich einige Zeit ihr Opfer.«
    »Jetzt glauben Sie, dass das gleiche hier bei Jason und Sarah geschieht? Wie kommen Sie darauf?«
    »Es sind die gleichen Symptome wie anfänglich bei uns. Jason wurde mit einem Schlafmittel außer Gefecht gesetzt oder mit einem Spruch belegt, so dass er schlafen muss,
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