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010 - Botschafter von den Sternen

010 - Botschafter von den Sternen

Titel: 010 - Botschafter von den Sternen
Autoren: STAR GATE - das Original
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erkämpfte. Agenten von Flibo legten eine Bombe in seinem Haus. Vater und Mutter starben. Ich war damals fünfzehn. Frascati trat zu der Zeit gerade in die Geschäftsleitung des Konzerns ein. Auch er war damals noch anders als heute. Ihm habe ich meinen Aufstieg zum Teil zu verdanken. Ich hatte damals noch nicht vor, Sicherheitschef zu werden. Alles, was ich wollte, war, den Mord an meinen Eltern zu rächen.«
    Fisher trank ein weiteres Glas. Mit abwesendem, in weite Ferne gerichtetem Blick starrte er vor sich hin.
    Chan fühlte sich noch unbehaglicher als zuvor, wenn auch jetzt aus anderen Gründen. Er wollte nicht, dass Fisher ihm seinen Hergang, den wohl kaum jemand im Konzern kannte, erzählte. Ein Teil seines Hasses auf den Sicherheitschef war geschwunden und das machte ihm seine Lage schwieriger. Gerade sein Hass hatte ihm immer wieder Kraft gegeben. Er hatte sein Gewissen immer damit beruhigt, dass er schließlich nur Befehle ausführte und alle Skrupel, die ihn gelegentlich überfielen, auf Fisher abgewälzt, eben weil dieser ihm nur als eine Inkarnation des Bösen erschienen war.
    Er hatte vergessen, dass kein Mensch nur böse war, sondern erst gut und böse zusammen den menschlichen Charakter formten. Letztlich war Fisher genauso ein Opfer seines Berufes, nicht mehr Täter als er selbst. Er entwickelte sogar Verständnis für die Umstände, die den Sicherheitschef zu dem gemacht hatten, was er heute war. Das hieß nicht, dass er sie billigte, aber ihm stand kein Urteil zu, solange er sich der Karrieremaschinerie genauso anpasste.
    »Haben Sie die Täter bekommen?«, erkundigte er sich.
    »Ja, es hat lange gedauert, aber ich habe sie bekommen. Zu der Zeit hatte ich bereits begonnen, mich zu verändern. Ich hatte Blut gerochen und begonnen, von der Macht zu träumen. Heute bin ich soweit, dass ich Frascati ohne Schwierigkeiten aus dem Weg räumen und seinen Platz einnehmen könnte, wenn ich es nur wollte. Aber ich will es nicht. Ich bin kein Geschäftsmann und scheue die Öffentlichkeit. Ich ziehe lieber aus dem Hintergrund meine Fäden. Ich habe meine Gefühle abgelegt und es ist zu spät, auf meinem Weg umzukehren. Manchmal, so wie heute, verabscheue ich mich für das, was ich tue. Selbst ich kenne dieses Gefühl. Ich weiß nicht mehr, wie viele Menschen durch mich bereits gestorben sind. Es ist gleichgültig, wer meine Position innehat. Es ist diese Position, an der das Blut klebt. Diese verdammte Position in diesem verdammten Konzern.«
    Er verstummte und schaute auf. Sein Blick wurde hart.
    »Gehen Sie jetzt, Chan. Ich habe mehr erzählt, als ich hätte erzählen dürfen, aber ich musste mit jemandem darüber sprechen. Vielleicht sehen Sie jetzt einiges etwas anders. Vergessen Sie, was Sie gehört haben. Wenn auch nur ein Wort unseres Gespräches nach draußen dringt, werde ich Sie töten, das schwöre ich Ihnen. Ich würde Sie höchstpersönlich zur Hölle schicken.«
    Chan ging zur Tür. Er wusste, dass der Sicherheitschef seine Drohung wahr machen würde.
    An der Tür drehte er sich noch einmal um. Fisher schenkte sich gerade ein weiteres Glas ein.
     
    *
     
    Vergangenheit – Phönix
     
    William Nolan wartete bis zum allerletzten Augenblick, bis er hundertprozentig sicher war, dass sein Schuss den Craahl treffen würde. Erst dann betätigte er den Abzug. Er beobachtete nicht einmal mehr, wie die Schockenergie den Körper des Piloten traf, sondern riss die Waffe einen Sekundenbruchteil nach dem Schuss bereits herum und schoss auf die zweite Flugscheibe.
    Dann warf er sich hinter den Zinnen in Deckung. Ein gutes Dutzend Leitstrahlen glitt über ihn hinweg und mindestens die gleiche Anzahl traf wirkungslos die Mauer. Die Craahls hatten erkannt, wo er sich aufhielt und nahmen speziell diese Stelle unter Beschuss.
    Neben Nolan, aber auch an anderer Stelle, brachen Krieger bewusstlos zusammen. Die Craahls gaben nur zwei Salven ab, dann zogen sie ihre Flugscheiben sofort wieder höher, um sich vor den Pfeilen und Bolzen in Sicherheit zu bringen.
    Einzig der gepanzerte Schweber, dessen stählerner Hülle die primitiven Geschosse nichts anhaben konnten, führte den Angriff fort. In rasender Folge, so schnell, dass die Abstände mit dem Auge nicht mehr zu erkennen waren, eröffnete er das Feuer auf die Verteidiger. Reihenweise brachen die Krieger zusammen. Es gab so gut wie keine Deckung vor der Schockenergie, da das Fahrzeug sich direkt über den Festungswällen befand.
    William Nolan wusste, dass es
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