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01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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bleiben hier noch eine Stunde?“ Sie spuckte auf die Treppe. „Hexenhaus. Verflucht mögen alle sein, die sich nach Sonnenuntergang noch darin aufhalten.“
    Nach wie vor hielten wir drei uns auf dem oberen Treppenabsatz auf, ich mit dem Rücken vor jener Tür, hinter der Josh lag. Mit meinem Körper versuchte ich die bösen Worte von seinen Ohren fern zu halten. Meine kleine Lieblingsmama, fast genauso groß wie die etwa 30 Jahre jüngere Rose, stand dicht vor der Rasenden.
    „Möge jedes einzelne deiner Worte zu dir zurückkommen“, sagte Mama Bisi nun kaum hörbar. Diesem auf Englisch gesprochenen Satz schickte sie nun etwas in ihrer Muttersprache Yoruba hinterher. Die Worte waren so undeutlich, dass ich nichts verstand.
    Die Augen von Ngozis Tochter zogen sich vor Wut zu Schlitzen zusammen und weiteten sich dann vor Schreck. Hektisch drehte sie sich um und hastete die Treppe hinunter. Etwa auf der Hälfte kam sie ins Stolpern, versuchte sich zu fangen,
    griff ins Leere und stürzte die letzten fünf oder sechs Stufen hinab, ohne einen einzigen Laut von sich zu geben. Nana wich entsetzt zurück und stieß einen spitzen Schrei aus, ihr Baby begann zu schreien.
    Wie versteinert starrte ich auf den verrenkten Körper hinab der sich nicht rührte. Ohne sich zu mir umzublicken, ging Mama Bisi die Stufen gemächlich hinab, trat auf die verschreckte Nana zu.
    „Bette Rose auf die Seite, gleich hier neben der Treppe“,, sagte Mama Bisi.
    Nana tat, wie ihr befohlen wurde. „Lege die Hand an ihren Hals und fühle, ob ihr Herz schlägt.“

Nana nickte.
    „Nach Sonnenuntergang darf sie dieses Haus verlassen Und keine Minute früher“, meinte Mama Bisi, packte Nan an der Hand und führte sie zurück in die alte Bibliothek.
    Ich blickte immer noch auf Rose hinunter, die sich nich rührte. Vor Jahren hatte ich einen Schwur getan: jedem zu helfen, der meine Hilfe braucht. Doch zunächst kehrte ich zu Josh zurück. Er saß aufrecht auf der Schlafmatte und blickte mich an, als wäre ich ein Gespenst.
    „Müssen wir wirklich alle sterben, Mama?“, fragte er. „So wie der kleine Jo?“
    Er streckte die Arme nach mir aus. „Ich will aber noch nicht sterben, Mama. Ich habe doch nur einen starken Husten. Ich werde wieder gesund. Und du wirst auch nicht sterben, Mama.“
    Ich drückte seinen warmen Körper an mich und wiegte ihn ganz sanft. „Das waren nur die Worte einer dummen Frau, Josh. Sie hat Unsinn geredet, weil sie selbst ganz durcheinander ist. Das musst du nicht so ernst nehmen, wie es sich anhört. Dumme Menschen reden oft dummes Zeug. Mama Bisi hat Rose weggeschickt. Du wirst sie nicht mehr wiedersehen“, versprach ich.
    Doch ich war selbst ziemlich verwirrt. Ich hatte meine Lieblingsmama immer als eine verzeihende, verstehende und gütige Frau gekannt. An diesem Nachmittag hatte ich erlebt, dass sie
    auch eine andere Seite hatte, die sie niemals zeigte. Jetzt war jedoch nicht der Zeitpunkt, um darüber nachzudenken.
    Mama Bisi kam nach wenigen Minuten zurück, ruhig und ausgeglichen wie immer. Sie brachte ein mildes, die Körperharmonie wiederherstellendes Beruhigungsmittel mit.
    „Vielleicht sollte Josh das jetzt erst mal nehmen“, sagte sie. Ich wartete, bis er zwischen uns eingeschlafen war.
    „Ich muss nach ihr sehen“, flüsterte ich Bisi zu.
    „Ja, das musst du“, pflichtete sie mir leise bei. „Rede nicht mit ihr, egal, was sie sagt. Behandle sie, aber schweig, meine Kleine.“ Sie blickte mich ernst an.
    „Ich habe Lisa geschworen, dass ich dich beschützen werde. Sie wusste, wie ich das meine.“
    Wir hielten uns noch eine Weile an den Händen, dann schickte sie mich nach unten.
    Rose war wieder zu sich gekommen, doch sie stand unter schwerem Schock.
    Sie ließ es nicht zu, dass ich sie untersuchte. Also setzte ich mich auf die unterste Treppenstufe und wartete. So fand uns Magdalena, die mit ihrer ausgelassenen Kinderschar zur Tür hereinstürmte. Ein Blick auf Rose, die sich inzwischen aufgesetzt hatte und sich gegen die Wand lehnte, genügte, um die Kinderstimmen verstummen zu lassen.
    „Was ist geschehen?“, fragte Magdalena, vorsichtshalber gleich in unserer Muttersprache.
    „Sie ist die Treppe ein paar Stufen hinuntergefallen“, antwortete ich entsprechend meiner Methode, die unangenehmere Hälfte der Wahrheit zu unterschlagen.
    Magdalena musterte mich, wie Mutter es getan hätte. „Choga Regina, hier ist doch mehr passiert, als dass diese Frau die Treppe hinuntergefallen ist. Wir
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