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01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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Schicksal als auch mit unserer Gemeinschaft zusammenhängen. „Hope“, sagte ich, „was haltet ihr davon?“
    „Klingt gut. Wenn Josh mitten im Compound steht und laut ruft: Hope, komm her! Na, das hat schon was.“ Bisi streichelte sanft das weiche Fell unseres Neuzugangs. „Jetzt können wir das rufen, was uns alle aufrecht hält: die Hoffnung.“
    Ich kraulte Hopes Köpfchen. Ich musste nur aufpassen, dass ich sie - so wie damals Corn - nicht zu sehr verwöhnte. Aber Hoffnung ist ein Baby, das nie genug Aufmerksamkeit bekommen kann.

Das Heilhaus
    Am nächsten Morgen lieferte Said Musa seine Frau außerhalb des Compound
    ab und fuhr ins Dorf zurück. Diesmal war ich auf den Besuch besser vorbereitet und hatte die Kinder gebeten, einen Tisch und drei Stühle vor den Flachbau zu stellen, wo ich nun im Freien meine „Sprechstunde“ abhielt. Da ich außerhalb des Farmhauses behandelte, in dem sich meine Kraft- und Schutzobjekte befanden, hatte ich einige an dieser Stelle vergraben. Sie sind für den positiven Ausgang jeder Heilanwendung unerlässlich.

    Drei Tage lang behandelte ich Frau Musa mit Waschungen und trug ein Gemisch aus Puddingapfelsamen und Sheabutter auf. Die Leiden meiner Patientin gingen zusehends zurück.
    „Du hast Herrn Musa noch nicht um Hilfe gebeten“, stellte Ada am dritten Tag fest.
    Auf meine Weise war ich dennoch nicht untätig geblieben. Ich hatte mein Orakel befragt, ob der Flachbau tatsächlich ein guter Platz zum Heilen sei. Ich hatte eine positive Antwort bekommen und daraufhin meine Kraftobjekte an der Schwelle des Häuschens eingegraben. Dort würde einmal meine neue Kräuterküche entstehen. Wann, war mir noch unbekannt; das war zweitrangig.

Solche Dinge ergeben sich.
    „Musa kommt jeden Tag zweimal und sein Lastauto hat eine leere Ladefläche“, mahnte Ada. „Er könnte Bauholz bringen. Viel Bauholz.“
    Ich sagte nichts; ich würde niemals einen Fremden um etwas bitten, wenn es um meine Arbeit als Heilerin ging.
    Wie und wann meine Patentante Herrn Musa angesprochen hat - ich weiß es nicht. Doch am Morgen des vorletzten Behandlungstags rückte der Bauunternehmer mit Verstärkung an. Der Lkw war voller Bauholz, auf dem drei Arbeiter saßen. Was diese Männer in den folgenden Tagen zuwege brachten, veranlasste sogar meine scheuen Gefährtinnen, vorsichtig die Köpfe aus den Fenstern zu recken. Die Arbeiter verwandelten das verfallene Gebäude in den Rohbau meiner späteren Wirkungsstätte. Wir mussten uns nur noch um die Eindeckung mit Palmblättern sowie die Inneneinrichtung kümmern.
    „Können wir noch weiter behilflich sein?“, erkundigte sich der Ehemann meiner inzwischen geheilten Patientin anschließend. „Ich würde Ihnen gern zwei Cousinen bringen. Sie brauchen beide dringend Ihre Hilfe.“ Er deutete auf den Rohbau. „Können die beiden während der Behandlung hier wohnen?“
    Am Abend versammelten wir uns in der Eingangshalle unseres Farmhauses.
    Die weite, geschwungene Treppe, die mir in meinen Kindertagen einer der liebsten Spielplätze gewesen war, bot die meisten Sitzgelegenheiten. Mama Ada trug das Thema vor: Alle sollten anpacken, damit das Heilhaus - das Wort stammte von Bisi und bei ihm war es geblieben -schnellstens fertig wurde.
    Dafür musste die Feldarbeit ein paar Tage lang vernachlässigt werden.
    Als sich Mama Ngozi zu Wort meldete, glaubte ich, unsere Finanzchefin wollte das Vorhaben ebenfalls unterstützen. Stattdessen sagte sie, die in der Umgebung heimisch war: „Es ist richtig, wir brauchen Geld. Aber dürfen wir es deshalb von jedem nehmen, der es uns anbietet? Wissen wir, welche Menschen das Geld auf unseren Hof führt?“
    Ich wechselte verunsicherte Blicke mit Ada und Bisi. Was hatte das zu bedeuten? Auch meine Schwester Efe machte ein langes Gesicht. Ada bat Ngozi, sich genauer auszudrücken.
    Die hagere, kleine Frau, die immer etwas gebückt ging, erhob sich von ihrem Platz auf der untersten Stufe, griff sich an die Brust ihres weißen Kleids und hob das dort ruhende silberne Kreuz leicht an. „Wir haben unser Leben unter den Schutz des christlichen Gottes gestellt. Und nun frage ich euch: Wisst ihr, welchen Glaubens jene sind, die Tochter Choga auf unsere Farm holen will?“ Ngozi blickte provozierend in die Runde und meinte pathetisch: „Es sind Muslime. So wie jene Frau, die Tochter Choga geheilt hat, und so wie jener Mann, der draußen gebaut hat. Und so wie jene Frauen, die er uns bringen wird.“

    „Es sind Menschen“,

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