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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle
Autoren: Richard Wunderer
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stellte ich verärgert fest. »Die Kirchen sind nachts natürlich nicht geöffnet!«
    Schon wollte ich aussteigen, als sich Suko und Bill meldeten. Die beiden wollten zu uns stoßen. Es war vorauszusehen, daß sich alles nur mehr um dieses mysteriöse Gefäß drehen würde. Und für den Schutz der drei jungen Leute im Krankenhaus sorgte ein Großaufgebot an Polizei.
    Elena blieb hartnäckig an unserer Seite, obwohl sie sich vor Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sie ließ sich nicht überreden, endlich nach Hause zu gehen.
    »Ich habe wegen Giorgio eine Rechnung offen«, sagte sie nur.
    Da ich keine Klingel oder etwas Ähnliches am Dom fand – wieso hätte es auch so etwas geben sollen? –, holte ich den Wagenheber aus dem Kofferraum und donnerte damit gegen das Portal, weil ich keine Ahnung hatte, in welchem der zahlreichen Gebäude jemand wohnte, und Nachtwächter gab es nicht. Meine Aktion hatte nach fünf Minuten Erfolg. In einer Seitenpforte öffnete sich eine kleine Klappe. Ein gerötetes Gesicht erschien, und ein Mann ließ einen sizilianischen Wortschwall auf uns los, der alles andere als freundlich war. Das merkte ich deutlich, obwohl ich kein Wort verstand.
    Elena griff ein. Sie schrie mindestens genauso wütend und laut und erreichte, daß der Mann die Pforte öffnete.
    Ich hielt mich nicht mit Erklärungen auf, sondern begann meine Suche. Jane übernahm die andere Seite des Doms. Sie entdeckte das Bild, rief mich zu sich und half mir, eine Bank an die Wand zu schieben.
    Ich kletterte hinauf. Unter dem Bild hing an einer goldenen Kette ein länglicher Glaszylinder, etwa so groß wie eine dieser handgefertigten Superzigarren. Ich klinkte ihn aus seiner Halterung aus und betrachtete zweifelnd den Inhalt. Nirgendwo gab es eine Öffnung. Der Zylinder war mit einer wässerhellen Flüssigkeit gefüllt, an der nichts Besonderes zu entdecken war. Hoffentlich stimmte die Geschichte des alten Mannes. Wenn nicht, lief ich direkt in den Tod.
    Der Küster, der uns geöffnet hatte, rang schreiend die Hände.
    »Ladri, Ladri!« kreischte er immer wieder. Diebe!
    Elenea versuchte vergeblich, ihn zu beruhigen. Er hörte kaum auf sie. Als dann auch noch Bill mit seinen blutigen Schrammen im Gesicht und Suko, der hünenhafte Chinese, in das Kirchenschiff stürmten, ergriff der Küster die Flucht.
    »Der scheint uns nicht zu mögen«, stellte Suko grinsend fest und sah hinter dem Mann her, der ohrenbetäubend nach der Polizia und um Hilfe rief.
    »Wir dürfen keine Zeit verlieren«, sagte ich. Der Küster war jetzt unwichtig. Es ging schon auf ein Uhr zu. Zwar blieben uns mehrere Stunden bis zum Sonnenaufgang, doch ich konnte mir nicht vorstellen, daß Surtur uns ungehindert an den Krater heranließ. »Hat der Capitano die Ausrüstung beisammen?«
    »Er war nicht zu erreichen, als wir herkamen«, erwiderte Bill.
    »Wir können ja schon auf den Ätna fahren«, schlug Suko vor. »Vielleicht wagt sich Surtur in unsere Nähe. Dann haben wir, was wir brauchen.«
    Ich hielt die Ampulle hoch. »Ich glaube, Surtur weiß ganz genau, was das hier ist! Er wird sich hüten, sich uns freiwillig zu zeigen. Aber du hast recht, gehen wir.«
    Als wir vor den Dom traten, sahen wir uns einer Mauer schweigender Männer und Frauen gegenüber.
    Doch es waren keine Einwohner von Catania. Es waren die Untoten aus dem Ätna!
    Ich drückte Jane die kostbare Ampulle in die Hände. Wir drei Männer wollten kämpfen. Die beiden Frauen sollten die Waffe gegen den Feuerdämon sicher zum Wagen bringen.
    Suko verließ sich wieder auf die Dämonenpeitsche. Bill und ich griffen nach den beiden Berettas. Ich warf dem Reporter noch die Gnostische Gemme zu, während ich selbst als zweite Waffe den silbernen Dolch wählte. Die Klinge blitzte und funkelte in meiner Hand.
    Die Untoten kreisten uns ein. Bill hob die Beretta. Suko ließ die Peitsche durch die Luft pfeifen.
    Seltsamerweise griffen uns die Untoten nicht an, sondern folgten uns nur bis zu den Wagen. Sukos und Bills Fahrzeuge standen hinter meinem Alfa.
    »Sie lassen uns fahren«, sagte Suko verblüfft.
    »Das ist ein Trick«, warnte Jane. »Fallt nicht darauf herein!«
    Es war tatsächlich ein Trick. Während wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Untoten konzentrierten, schnellte sich plötzlich eine lebende Leiche aus meinem Alfa und sprang Jane an. Die Faust des Wiedergängers schlug nach der Ampulle.
    Jane ließ sich fallen. Sie stürzte schwer, weil sie sich nicht abstützte,
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