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0099 - Die Lava-Falle

0099 - Die Lava-Falle

Titel: 0099 - Die Lava-Falle
Autoren: Richard Wunderer
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Jemand sollte den Krater beobachten, damit Surtur uns nicht überraschen kann.«
    Wahrscheinlich hatte Suko recht. Zwar konnte Surtur auch an anderen Stellen zuschlagen, wie er uns bewiesen hatte, aber sein Hauptversteck war vermutlich in diesem Nebenkrater.
    »Einverstanden.« Diesmal teilte ich die Waffen unter meinen Helfern auf und wandte mich an Elena. »Wir können gehen.«
    »Moment noch«, warf Bill ein. »Wir sollten miteinander in Verbindung bleiben. Ich habe an Funkgeräte gedacht.«
    »Dir ist doch nur langweilig, wenn du hier im Krankenhaus herumsitzt«, flachste ich. »Darum möchtest du mit einem Funkgerät spielen.«
    »Besser ist besser«, meinte er grinsend. »Könnte ja sein, John, daß du dringend Hilfe brauchst, weil du in einer Bar im Vergnügungsviertel hängengeblieben bist und ich dich abschleppen soll.«
    »Ich passe schon auf John auf, damit ihm in dieser Hinsicht nichts passiert«, versicherte Jane und warf mir einen blitzenden Blick zu. »Aber die Idee ist nicht schlecht. Funkgeräte könnten wir tatsächlich brauchen.«
    »Ich spreche mit dem Capitano«, erklärte ich. »Wegen des Lamborghini gibt es übrigens bestimmt noch Ärger. Wahrscheinlich werden sich die Carabinieri von Catania und Scotland Yard darum streiten, wer bezahlen muß.«
    »Wenn wir nicht schnell etwas unternehmen, wird es in ganz Sizilien keinen Carabiniere mehr geben, der sich um irgend etwas streiten kann«, sagte Suko trocken.
    Ich fand Capitano Alfieri in der Halle, wo er die Wachen für das Krankenhaus neu einteilte, und trug ihm unsere Wünsche vor. Er stellte uns nicht nur Funkgeräte, sondern auch Fahrzeuge zur Verfügung. Ich bekam einen neutralen Dienstwagen, einen hochfrisierten Alfa Romeo. Für Suko gab es einen Jeep, der ebenfalls nicht als Polizeifahrzeug zu erkennen war. Für Bill stellte der Capitano einen Wagen auf den Parkplatz des Krankenhauses, damit der Reporter notfalls auch beweglich war. Jeder von uns warf beim Verlassen des Krankenhauses automatisch einen Blick zu dem die Stadt überragenden Kegel des Ätna.
    Mir wäre wohler gewesen, hätte ich gewußt, wieviel Zeit uns noch verblieb. Viel war es bestimmt nicht.
    ***
    Suko hätte es nicht ausgehalten, still im Krankenhaus herumzusitzen und abzuwarten. Er sah zwar ein, daß die drei im Tiefschlaf liegenden jungen Leute bewacht und beschützt werden mußten. Es war auch im Krankenhaus zu einem heftigen Kampf gekommen. Suko rechnete jedoch nicht damit, daß es so bald einen zweiten Angriff geben würde.
    Daher war es ihm lieber, er konnte auf eigene Faust etwas unternehmen. Der Jeep war ein neuestes japanisches Modell und bestens ausgestattet. Der starke Motor war auch imstande, das Fahrzeug direkt den Lavaabhang hinaufzuziehen. Notfalls konnte Suko sogar auf die Straße verzichten.
    Während er aus Catania hinausfuhr, rief er probeweise mich und danach Bill über Funk. Die Verständigung klappte ausgezeichnet. Die Geräte waren so ausgelegt, daß wir uns noch miteinander verständigen konnten, wenn wir uns mehrere Kilometer außerhalb der Stadt befanden, und zwar auf entgegengesetzten Seiten.
    Obwohl Suko erwartete, nur als Wächter an dem Krater Posten zu beziehen, blieb er vorsichtig. Kaum hatte er die letzten Häuser hinter sich gelassen, als er den zusätzlichen Suchscheinwerfer einschaltete. Er ließ den Strahl über die kahlen schwarzen Berghänge geistern, während er den Jeep mit einer Hand über die schmale Straße steuerte. Er hatte es nicht eilig.
    Noch nicht.
    Hoch über ihm flackerte rötlicher Schein aus dem Hauptkrater. Das war eine durchaus natürliche Erscheinung und hatte nichts mit Surturs Wirken zu tun. Suko wunderte sich, wieso sich der Feuerdämon in einem Neben- und nicht im Hauptkrater gezeigt hatte.
    Dann fiel ihm allerdings ein, daß bei einem der letzten Ausbrüche des Ätna die Seilbahn zerstört worden war, die vom Ende der Straße zur Spitze führte. Wenn Surtur nach Menschenopfern gierte, hatte er daher die größten Chancen in dem Nebenkrater gehabt.
    So weit war der Chinese mit seinen Überlegungen gekommen, als er stockte.
    Im Licht der drei Scheinwerfer tauchten Gestalten am Hang auf. Der Wagen drehte sich jedoch gerade in diesem Moment in einer leichten Kurve. Die Lichtkegel glitten weiter und verloren die Unbekannten.
    Suko stieg auf die Bremse. Mit angehaltenem Atem richtete er den Suchscheinwerfer aus und fand sie wieder.
    Er zählte dreizehn Personen, Männer und Frauen. Sie schritten den Berghang
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