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0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht

0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht

Titel: 0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht
Autoren: Ich und die Tote ohne Gesicht
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Gedanken?«, fragte sie mit einem Glitzern in den Nixenaugen.-Ich hätte sie am liebsten in den Arm genommen. Sie duzte mich, und von nun an tat ich es auch.
    Minuten später saßen wir in einem feudalen Cadillac hinter dem Fahrer, der geholfen hatte, mich aus der »Colorado«-Bar zu schaffen, und fuhren nach Idlewild.
    Unsere Plätze waren reserviert, und als die viermotorige Dougals DC - 6B Vidar-Viking ihre Nase nach Osten richtete, begann das Marr-Mädchen endlich zu reden.
    »Sieh mal, Jerry«, sagte Susan, »irgendwie musste ich dir helfen. Ich rief erst deinen Freund Alan Westhanger an, dann deinen Chef. Mr. High hörte mich an und sägte: .Telefonieren Sie mit Robert Harker in Chicago. Drohen Sie ihm, Ihr Vater hätte sich entschlossen, einen anderen Anwalt zunehmen. Vor allem machen Sie ihm die Hölle heiß, Kid Stones wäre dahintergekommen, dass er, Harker, mit Motsa das Schmuggelgeschäft noch weiter betrieben hätten. Stones habe vor, alle Beziehungen spielen zu lassen, um seine Anwaltspraxis, deren Klienten bekanntlich aus der Unterwelt stammten, zu vernichten! Ich sollte dann durchblicken lassen, dass ich meinen Vater und auch Stones von Ihrem Vorhaben abhalten könnte. Aber nur dann, wenn er mir rückhaltlos alles beichte, was er über das Verschwinden seiner Frau und was damit zusammenhängt wisse. Die Polizei habe schon fast alles herausbekommen.«
    »Sie sind ein prächtiges Mädchen, Susan«, sagte ich.
    Sie lächelte. »Nun weiter, Jerry. Harker, im Grunde seines Herzens, ein Feigling und Jammerlappen, bekam es mit der Angst zu tun. Er sagte; Motsa habe ihn überredet, das von meinem Vater und Stones vor einem halben Jahr aufgegebene Schmuggelgeschäft heimlich weiterzuführen. Motsa hätte aber schon vorher verstanden, mit Seidenballen auch Rauschgift einzuschmuggeln. Eines Tages habe Jana ihm erklärt, sie liebte Motsa und wollte sich scheiden lassen. Harker willigte in die Scheidung nicht ein. Er weinte am Apparat und beteuerte mir, er liebe Jana, auch wenn sie sich dem Schürzenjäger Motsa zugewandt habe. Lange würde diese Geschichte ja doch nicht dauern.«
    »Das ist mir alles bekannt Susan«, drängte ich. »Die Hauptsache kommt noch.«
    »Nicht so eilig, immer mit der Ruhe, Jerry. Nim pass auf. Harker ließ durch einen Mittelsmann seine Frau von Motsas anderen Liebschaften wissen. Vor allem von der mit einer gewissen Gloria Marsden. Jana, wuterfüllt, drohte dem Treulosen, sein Schmuggelgeschäft mit Rauschgift dem FBI zu melden. Motsa, in die Enge getrieben, brütet eine Schurkerei aus. Er wollte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er stellte Harker vor Augen, dass auch er hinter Schloss und Riegel komme, wenn Jana Gelegenheit erhalte, ihr Vorhaben auszuführen. Was Motsa damit gemeint hat, wissen wir ja, Jerry. Eine lästige Liebschaft wurde umgebracht in den Kleidern von Jana Harker. Der Täuschungsversuch missglückte.«
    »Und was sollen wir in Chicago?«
    »Harker sagte mir, es sei ausgemacht, im Falle einer Gefahr den Schauplatz nach Chicago zu verlegen. Motsa habe sein Kommen telefonisch angekündigt, auch das seiner Knechte.«
    »Zum Teufel«, erwiderte ich, »nun sag mir endlich einmal wo Jana steckt.«
    »Harker wusste es nicht, Jerry. Darüber war er todunglücklich.«
    »Wie mir der Chef sagte, habt ihr beide bereits einen Feldzugsplan ausgeknobelt?«
    »Weniger dein Chef mit mir, als ich mit Robert Harker: Er brennt darauf, dass Motsa geschnappt wird, um über Janas Schicksal Klarheit zu erhalten.«
    »Wir wohl alle«, meinte ich.
    Nach einem Flug von noch nicht einmal zwei und einer halben Stunde waren wir in Chicago. Das Marr-Mädchen zog mich zu einem Taxi, das auf uns gewartet zu haben schien, und dann ging es in die Stadt der Schweinekönige, Stahlmagnaten und Konservenfabrikanten. Aber auch der meisten Gangster.
    Der Weg führte durch die endlose South-Halsted-Street bis zur South-Water-Street. Vor einem kleinen Café stoppte der Fahrer.
    »Hier soll ich sie hinbringen«, sagte er und fuhr gleich wieder ab, ohne nach den Dollars zu fragen.
    Ich sah Susan an. Die lächelte nur. »Hat Robert Harker schon erledigt.«
    Wir sahen uns in dem gemütlichen Café um. Von Robert Harker keine Spur.
    »Suchen Sie einen Herren?«, fragte ein nettes Mädchen in weißem Schürzchen.
    Wir bejahten, und sie führte uns in einen Nebenraum. Robert Harker erhob sich schwerfällig. Er sah aus wie ein alter Mann.
    Wir setzten uns. Als das Mädchen Kaffee gebracht hatte, begann Susan
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