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0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder

Titel: 0096 - Wir jagten den U-Bahn-Mörder
Autoren: Wir jagten den U-Bahn-Mörder
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gehetzt nach beiden Seiten. Die Straße war leer. Nein, doch nicht — hinten kam ja ein schwerer Straßenkreuzer angekrochen. Das ist kein Polizeifahrzeug, dachte er. Irgendein Nachtbummler vielleicht. Der kann mir nicht gefährlich werden. Bis der hier ist, hab‘ ich längst das, was ich brauche.
    Er buffte seinen Ellbogen gegen eine der kleinen Scheiben des Automaten. Die Scheibe blieb ganz. Er wiederholte sein Manöver.
    Die Glasscheibe zersprang. Meeker langte in das Fach und angelte die Wurst heraus, auf die er es abgesehen hatte.
    Pneus kreischten auf. Der Straßenkreuzer hielt am Bordstein.
    »Halt! Bleiben Sie stehen!« hörte Meeker eine energische Männerstimme.
    Meeker kümmerte sich nicht um die Aufforderung. Er rannte los, was das Zeug hielt. Er verzichtete darauf, sich umzublicken, ob er auch wirklich weiter verfolgt wurde. Nur weg von hier, war seine Devise.
    Aber sein Verfolger ließ sich nicht abschütteln. An der nächsten Straßenecke hatte er den Flüchtenden eingeholt. Meeker stolperte und stürzte hart auf das Pflaster. Da war sein Verfolger über ihm und riß ihn brutal hoch.
    »Ganz großer Mist, was Sie machen, Meeker!« sagte der Fremde.
    »Wer sind Sie?« fragte Meeker unsicher. »Polizei?«
    »No.«
    »G-man?«
    Der Fremde lachte.
    »Ich bin von der Gegenpartei, Meeker!«
    »Wie?« flüsterte Meeker erstaunt.
    »Sie sind ein…«
    »Sprechen Sie's ruhig aus. Ich bin ao eine Art Gangster. Ich fahre den neuesten Chevy, habe ein gemütliches Home.«
    »Ja, und was… was haben Sie vor? Was wollen Sie jetzt mit mir machen?«
    »Ihnen helfen, Meeker! Sie sitzen doch verdammt in der Tinte! Also los, kommen Sie schon, Sie können mir vertrauen!«
    Bereitwillig folgte Meeker dem Fremden.
    »Woher kennen Sie denn meinen Namen?« wollte er wissen.
    Der Fremde sah ihn von der Seite an und grinste.
    »Sie sind ja jetzt bekannt wie ‘n bunter Hund! Ja, ich folge Ihnen schon seit einer Stunde in meinem Wagen. Wollte mal sehen, was ein Mann treibt, der von der Polizei gehetzt wird wie ‘ne Ratte. Ich muß sagen, Sie stellen sich ziemlich neu an!«
    Sie waren inzwischen an dem weinroten Chevrolet des Fremden angelangt.
    »Na los, steigen Sie schon ein, Meeker! Oder wollen Sie warten, bis ‘ne Copstreife vorbeikommt?«
    Albert Meeker zwängte sich rasch auf den Beifahrersitz. Im Fond hockte ein plump wirkender Mann von etwa 30 Jahren mit einem regelrechten Gorillagesicht, schwerfällig und stupide.
    »Das ist Mike«, erklärte der Fremde, warf den Wagenschlag zu und startete.
    Mike grinste Albert Melker an. Dieser fühlte sich nicht recht wohl in seiner Haut und' blickte wieder nach vorn durch die Windschutzscheibe.
    In einem gemächlichen Tempo fuhr der Fremde durch die dunstverschleierten Straßen, einem unbekannten Ziel entgegen. Doch Albert Meeker war alles gleichgültig. Er wollte alles nehmen, wie es kam.
    »Wissen Sie, wer ich bin?« fragte der Fremde.
    »Nein, keine Ahnung!« antwortete Meeker wahrheitsgemäß.
    »Ich bin Rip Morris!«
    »Aha!«
    »Der Name sagt Ihnen nichts, nicht wahr? Na, macht fast gar nichts! In gewissen Kreisen werde ich der ›Mann mit der weißen Weste‹ genannt!«
    »Hm«, brummte Meeker. Ihm war es gleichgültig, wie der Mann hieß und wie er genannt wurde. Die Hauptsache war, daß er ihm aus der Patsche half.
    Meeker holte die gestohlene Wurst aus der Manteltasche und biß herzhaft hinein.
    »So eine Art Mundraub, was?« sagte Rip Morris grinsend. »Keinen Cent mehr in der Tasche gehabt, was? Na ja, dieses Delikt zählt ja gar nicht gegen die anderen Sachen, die Sie verzapft haben! Weshalb haben Sie denn die Ladys gleich reihenweise gekillt?«
    »Reden wir nicht davon«, brummte Meeker.
    »Wie Sie wollen. Es interessiert mich auch gar nicht. Tja, hunderttausend Dollar sind ‘ne ganze Menge, was?«
    Meeker hörte auf zu kauen.
    »Ach, daher pfeift der Wind! Sie wollen mich bei den Greifern abliefern und den Zaster kassieren? Daher Ihre Menschenfreundlichkeit!«
    »Blödsinn!« kläffte Morris böse. »Sie sind verdammt schief gewickelt, Meeker! Im Gegenteil: ich werde Ihnen zu hunderttausend Dollar verhelfen!«
    »Das machen Sie doch aber nicht umsonst, Mister Morris?«
    »Natürlich müssen Sie dafür auch was tun, das ist klar wie Schokoladenpudding! Sie werden sich natürlich das Money verdienen müssen. Aber das dürfte Ihnen nicht allzu schwerfallen!«
    »Was habe ich denn zu tun?«
    »Warten Sie‘s ab, Meeker! Wenn wir bei mir zu Hause sind, werden Sie‘s
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