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0095 - Die Höllenkutsche

0095 - Die Höllenkutsche

Titel: 0095 - Die Höllenkutsche
Autoren: Jason Dark
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hängendes Eis brach glitzernd die kalten Strahlen.
    Ich sah die Personen auf dem Hof.
    Einen erkannte ich deutlich.
    Dean Flint!
    Und den zweiten glaubte ich auch schon gesehen zu haben. Und zwar bei diesen Monstern.
    Es war der Frankenstein-Verschnitt.
    Er kämpfte gegen Flint.
    Flint verlor.
    Genau konnte ich es nicht erkennen, aber ich glaubte, Zeuge eines Mordes zu sein.
    Und ich konnte nichts tun!
    Ich war hier oben im Turm hilflos wie ein Gefangener, auch ein Schuß richtete da nichts aus.
    Wenn dieses Frankenstein-Monster sich auf dem Burghof befand, dann waren die anderen sicherlich auch in der Nähe.
    Dieses Wissen trieb mich an. Keine Sekunde länger blieb ich stehen. Ein gewaltiger Sprung brachte mich über den gähnenden Abgrund. Und dann hielt mich nichts mehr…
    ***
    Der Vampir war die Treppe heruntergeschlichen. Lautlos bewegte er sich, schien über den dicken Teppich zu gleiten und näherte sich immer mehr dem ahnungslosen Harry Salem.
    Er war nur noch einen Schritt von ihm entfernt. Die Arme hielt er weiterhin ausgestreckt, die Hände zu Krallen gekrümmt.
    Bill lag am Boden. Er wollte Harry warnen, doch er bekam keinen Laut aus seiner Kehle.
    Die Nachwirkungen der würgenden Kette machten sich zu stark bemerkbar.
    Aber er sah seine Waffe. Bill hatte sie zwar hinter sich geschleudert, doch zum Glück war sie nicht so weit gefallen. Er brauchte sich nur zur Seite zu drehen, um an die Beretta zu kommen.
    Bill rollte sich nach rechts.
    Da spürte er den kühlen Griff. Er bog die Finger nach innen und umklammerte die Waffe.
    Im gleichen Augenblick griff der Vampir zu.
    Er packte Harrys Kopf und riß ihn herum.
    In diesem Augenblick erst kam Salem richtig zu Bewußtsein, in welcher Gefahr er schwebte. Sein Mund öffnete sich, und ein gellender Schrei entrang seiner Kehle.
    Er wirkte auf Bill Conolly wie ein Startzeichen.
    Auf einmal war diese verfluchte Lähmung verschwunden. Bill brüllte Harry eine Warnung zu, und Salem reagierte instinktiv richtig.
    Er warf sich ruckartig nach vorn.
    Durch diese Bewegung rutschte er aus dem klammernden Griff des Vampirs.
    Der Blutsauger sah sich um sein Opfer betrogen. Er brüllte wütend auf und wollte nachgreifen.
    Da feuerte Bill Conolly.
    Er hatte sich halb aufgerichtet, um in eine bessere Schußposition zu gelangen.
    Die geweihte Silberkugel raste aus dem Lauf und hieb in die Brust des Blutsaugers.
    Der Vampir war genau dort getroffen worden, wo bei einem Menschen das Herz sitzt.
    Ein Todesschuß!
    Der Untote kippte zurück. Er riß noch einmal die Arme hoch, wollte sich irgendwo festklammern, doch da war nichts, was ihn hielt. Schwer schlug er zu Boden.
    Der Tisch verdeckte ihn, deshalb konnte Bill Conolly ihn nicht sehen, als er sich erhob.
    Harry Salem war ebenfalls aufgestanden. Er zitterte am gesamten Körper und war schweißnaß. Wie in Zeitlupe drehte er den Kopf und schaute auf den erledigten Vampir.
    Auch Bill Conolly ging einige Schritte vor. Jetzt sah auch er den Vampir.
    Der Untote löste sich auf.
    Er trocknete von innen aus. Das geweihte Silber zerstörte ihn, und die Haut wurde brüchig. Dann rieselte sie wie Schnee zur Erde.
    Harry wankte zurück. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Deshalb war der Schock doppelt groß.
    »Wie… wie ist das möglich?« ächzte er und schaute Bill aus großen Augen an.
    Der Reporter hob die Schultern. »Er war ein Vampir und gehorchte den Gesetzen der Hölle.« Mehr sagte er nicht.
    Harry Salem ließ sich wieder fallen. Als er auf dem Stuhl saß, fragte er: »Was ist mit Dean Flint?«
    »Tot!«
    »Nein!« keuchte Harry.
    »Doch«, erwiderte Bill. »Es tut mir leid, aber er hatte es sich selbst zuzuschreiben. Er hätte auf mich hören sollen.«
    »Ja, wirklich.« Harry schluckte. Er hob den Kopf. »Und jetzt?« flüsterte er.
    »Wir werden sehen«, erwiderte Bill und zuckte zusammen, als das Frankenstein-Monster am Fenster auftauchte.
    Er hob die Waffe, wollte feuern, doch der Unheimliche verschwand.
    »Sie lassen uns nicht raus«, sagte Harry. »Sie wollen uns hier behalten. Was sollen wir tun?«
    »Auf John Sinclair warten.«
    »Falls ihm nichts passiert ist und er noch lebt«, sagte Harry mit müder Stimme. »Manchmal glaube ich selbst nicht mehr daran. Es ist alles so schlimm.«
    Bill lächelte. »So lange wir noch leben, sollten wir den Mut nicht aufgeben«, erwiderte er.
    »Das sagen Sie so.«
    Im gleichen Augenblick betrat ich den Saal.
    ***
    Zwei Schritte hinter der Tür blieb ich stehen. Blitzschnell sah
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