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0095 - Die Höllenkutsche

0095 - Die Höllenkutsche

Titel: 0095 - Die Höllenkutsche
Autoren: Jason Dark
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unhörbar dem ahnungslos dasitzenden Harry Salem näherte…
    Ich befand mich teils in einer guten, teils in einer schlechten Position.
    In einer guten deshalb, weil die beiden Ritter, wenn ich sie mal so nennen darf, recht unbeweglich waren. Die Rüstungen hinderten zu sehr.
    In der schlechten, weil meine Silberkugeln machtlos gegen das Eisen waren. Sie würden daran abprallen wie Erbsen, wenn ich feuerte.
    Der Höllengraf griff nicht in den Kampf ein. Er war dazu gar nicht in der Lage, sondern schaute nur zu.
    Die Gegner attackierten mich zur gleichen Zeit. Und sie schlugen auch gleichzeitig zu. Die beiden Schwerter kamen von oben nach unten, doch da sie sehr langsam waren, konnte ich mit einer einfachen Drehung ausweichen.
    Die Waffen verfehlten ich. Sie klirrten sogar gegeneinander.
    Ich drehte mich um.
    Jetzt hatte ich die beiden vor mir. Obwohl ihre Visiere nach unten geklappt waren, ließen sie doch ein kleines Gitter frei, durch das die Ghouls schauten konnten.
    Hinter dem Gitter glaubte ich die gleichen Gesichter zu erkennen, wie ich sie schon unten im Schloß gesehen hatte.
    Der rechts von mir Stehende stach mit seinem Schwert nach mir. Wieder wich ich aus und packte den eisernen Handschuh.
    Für mich, der ich rasche und blitzschnelle Kämpfe gewohnt war, war es eine Auseinandersetzung wie in Zeitlupe. Kräftig stieß ich zu und kippte den Ghoul nach hinten. Er fiel gegen seinen Kumpan, der konnte sich nicht halten und prallte gegen die Mauer.
    Sofort setzte ich nach.
    Die beiden Ghouls hätten sich nicht in den Rüstungen verstecken sollen, denn ich war schneller. Bevor sie sich wieder fangen konnten, war ich bei dem ersten und klappte das Visier hoch.
    Ein widerliches Gesicht starrte mich an, und ein gräßlicher Gestank drang in meine Nase. Die Masse Gewicht vor mir waberte in der Rüstung hin und her.
    Dann mußte ich zur Seite springen, denn der zweite Ghoul wollte sich gegen mich werfen.
    Er fiel zu Boden und rollte sich auf den Rücken. Er hatte es schwer, aufzustehen.
    Ich kümmerte mich um den ersten, unterlief einen Schwerthieb, packte den Ghoul und schob ihn aus der Tür hinaus.
    Dahinter begann direkt die Treppe.
    Dann gab es nur noch ein gewaltiges Poltern und Klirren, als der Ghoul in seiner Rüstung die Stufen hinunterstürzte.
    Nun kümmerte ich mich um seinen Kumpan.
    Er schaffte es nicht, aufzustehen, sondern sackte immer wieder zusammen.
    Ich würde ihm helfen.
    Mit dem Fuß trat ich auf seinen am Boden liegenden, ausgestreckten Waffenarm und klappte mit der linken Hand das Visier hoch. Die Beretta hielt ich schon in der Rechten. Ich zielte auf das Gesicht, der Finger lag am Abzug.
    Das Gesicht war verschwunden!
    Ich schaute in die leere Rüstung.
    Das hätte ich nicht erwartet. Wütend fuhr ich herum und hörte den Alten kichern.
    »Ja, Fremder, Asmodinas Magie ist stark und bietet immer wieder Überraschungen. Ich kann davon ein Lied singen.«
    Was hatte er gesagt? Asmodina?
    Ich wollte ihn fragen, doch ein Geräusch lenkte mich ab. Der Ghoul, den ich die Treppe hinuntergeworfen hatte, kam die Stufen wieder hoch.
    Die Rüstung klapperte und schepperte – sie machte einen Höllenlärm.
    Vor der obersten Stufe baute ich mich auf.
    Der Ghoul kam. Schwerfällig stieg er die Stufen der Wendeltreppe hoch. Er wollte mich erledigen, doch auch ich war gewappnet. Ich hoffte nur, daß die Magie mich nicht abermals reinlegte und mir eine leere Rüstung präsentierte.
    Er befand sich noch etwa zwei Armlängen vor mir, als er mit dem Schwert zustieß.
    Es war einfach, diesem Streich auszuweichen. Ich griff dann noch zu, bekam den eisernen Handschuh zu fassen und zog mit einem Ruck daran.
    Die Rüstung landete auf dem Boden.
    Ich trat gegen die Schulter und rollte sie herum. Dann bückte ich mich und klappte das Visier hoch.
    Leer!
    Zum Henker noch mal, wieder hatte mir die Gegenseite einen Streich gespielt. Diese Monster konnten sich auflösen, wann immer sie wollten und wenn es gefährlich für sie wurde.
    Wie eben.
    Ich kam mir ziemlich lächerlich vor. Auch der Höllengraf kicherte wieder.
    Er lachte mich aus.
    Ich drehte mich auf der Stelle.
    Noch immer hockte er auf seinem Platz und stierte mich an. »Ja«, krächzte er, »sie sind nicht so leicht zu besiegen. Asmodina hat sie mit ungeheuren Kräften ausgestattet.«
    Asmodina!
    Der Name war abermals gefallen.
    Die Tochter des Teufels!
    Sie lauerte im Hintergrund, wartete auf ihre Chance, denn zahlreiche Dämonen im Reich der Finsternis trauten
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