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0094 - Alle auf einen Schlag

0094 - Alle auf einen Schlag

Titel: 0094 - Alle auf einen Schlag
Autoren: Alle auf einen Schlag
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unten. Er gab mir sofort Bescheid. Ich gab den Befehl, die Gänge abzusichern. Seht ihr, wie es geklappt hat?«
    »Stimmt«, nickte ich. »Hat großartig geklappt. Ich frage mich nur, wie Sie mit den paar Figuren hier die ganze Streitmacht aufhalten wollen, die gleich hier anrücken wird.«
    »Was für eine Streitmacht?«, fragte er unsicher.
    »Ungefähr dreihundert Mann, FBI, City Police, State Police - alles dabei. Wir sind heute Nacht mal ein bisschen zusammen losgezogen, McPherson. Großrazzia gegen sämtliche Banden im Hafengebiet.«
    »Was?« Er sprang auf.
    »Ja«, meinte ich gemütlich. »Es wird nichts aus Ihren Träumen von Ihrer Herrschaft im Hafen, McPherson. Ihre Gangster werden jetzt in diesen Minuten gestellt und verhaftet. Und dass Sie hier nicht mehr herauskommen, dafür sorgen wir beide.«
    Er sah uns unsicher an. Dann lachte er plötzlich. Mir tat langsam der rechte Arm weh, denn ich musste ihn immer noch hochhalten, und ich hielt die Maschinenpistole demzufolge mit hoch, da noch niemand auf den Gedanken gekommen war, sie mir abzunehmen.
    Während ich sprach, hatte ich die Waffe zentimeterweise durch meine Hände gleiten lassen.
    »Ich habe Sie ziemlich schnell durchschaut, McPherson«, sagte ich, um das Gespräch in Gang zu halten. Ich brauchte noch ein paar Minuten, bevor ich die Waffe so weit in der Mitte des Laufes gepackt hielt, dass ich loslegen konnte.
    »Wodurch habe ich mich verraten?«, fragte McPherson voll Interesse.
    »Durch den zweiten Kran«, erklärte ich breitwillig. »Nachdem Sie absichtlich in unserer Gegenwart einen Anruf von den so genannten Erpressern empfingen und denen klarmachten, dass Sie zahlen wollten, hätten die Erpresser nichts mehr gegen Sie unternommen. Wozu, wenn Sie doch zahlen wollten? Aber Sie wollten ganz sicher gehen, dass wir auf diese Täuschung hereinfallen sollten, und ließen auch noch Ihren zweiten Kran in die Luft jagen. Das war einfach des Guten zu viel. Man darf nicht übertreiben, sonst fällt es auf.«
    »Verdammt ja«, knurrte er. »Sie können recht haben. Macht aber nichts. Heute Nacht werden von sämtlichen Speditionen im Hafen die verlangten Gelder abgeholt. In zwei Stunden bin ich bereits unterwegs.«
    »Selbst wenn Sie die Gelder noch kassieren können, würde Sie die Hafenpolizei nicht hinauslassen. Die haben wir längst informiert.«
    Er grinste.
    »Man wird mich hinauslassen, weil man mich nicht sehen wird, wenn ich abhaue. Ich habe von der Navy ein altes Torpedoboot gekauft und wieder in Stand setzen lassen. Und die Leute hier sind alles ehemalige Navy-Angehörige, die mit einem solchen Boot umgehen können. Was sagen Sie dazu?«
    »Ganz hübsch größenwahnsinnig«, lachte ich. »Irgendwo müssen Sie ja schließlich mal an Land gehen. Glauben Sie, Interpol ist nur eine Zeitungserfindung? Ganz egal, wohin Sie sich begeben, McPherson: Ihr Steckbrief wird noch vor Ihnen da sein. Es sei denn, Sie richten sich auf dem Südpol ein. Aber dann haben Sie wieder nichts von dem Geld, das Sie sich bis jetzt erpresst haben. Vermutlich ist es dort in den beiden hübschen Koffern, was?«
    Alle blickten natürlich einen Sekundenbruchteil auf die beiden Stahlkoffer, die neben McPherson standen. In diesem Augenblick schlug ich mit der Maschinenpistole einfach über meine Schulter nach hinten. Es gab einen dumpfen Laut, als ich den Kopf meines Bewachers traf.
    Mit einem Sprung war ich an der Wand und hatte Rückendeckung.
    »Keine Bewegung!«, rief ich laut. Meine Stimme hallte laut durch die Gänge.
    Die Gangster zögerten angesichts der schussbereiten Maschinenpistole.
    »Hol dir deine Tommy-Gun, Phil!«, sagte ich. »Wirst du sie in der Linken halten können?«
    »Klar«, grinste er und ging zu dem Mann, der sie ihm aus der Hand geschossen hatte. »Darf ich bitten?«
    Ich richtete den Lauf meiner Waffe ein bisschen in die Gegend mit dem Erfolg, dass Phil seine Kugelspritze wiederbekam. Unablässig schweiften meine Augen in die Runde.
    »Los, ihr feigen Hunde!«, brüllte McPherson. Aber gleichzeitig hörten wir von Weitem in den Gängen Trappeln von vielen Stiefeln, Signale von Polizeipfeifen und laute Zurufe. McPhersons Traum von der Herrschaft im Hafen war ausgeträumt…
    ***
    Wir hatten mit den meisten Vermutungen recht. Lansforth hatte sterben müssen, weil er auf dem Weg zum Krankenhaus die beiden Gangster Flairs und Lune sah, die er ein paar Tage vorher im Büro McPhersons zufällig gesehen hatte. Man fürchtete, er könnte sich den Zusammenhang
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