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0094 - Alle auf einen Schlag

0094 - Alle auf einen Schlag

Titel: 0094 - Alle auf einen Schlag
Autoren: Alle auf einen Schlag
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Ihrer Meinung nach nicht der Chef des Ganzen sein.«
    »Gehen wir einmal von der Theorie aus, McPherson wäre der Chef der Großaktion im Hafen«, schlug ich vor.
    »Wer?«, rief Phil aufgeregt.
    »McPherson«, wiederholte ich ruhig.
    »Ausgerechnet der!«, staunte Phil. »Der ist doch bisher am meisten geschädigt worden.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Na hör mal! Zwei Kräne…«
    »Darauf werde ich gleich noch zu sprechen kommen«, sagte ich. »Gehen wir zunächst einmal von der Annahme aus, er wäre der geheimnisvolle Mann im Hintergrund.«
    »Gut, gehen wir von dieser Annahme aus«, stimmte Mister High zu. Er sah mich gespannt an.
    »Gehen wir logisch vor«, schlug ich vor. »Erste Frage: Warum sollte McPherson so etwas planen? Nun, weil er dazu gezwungen ist. Ich habe ein paar Erkundigungen eingeholt. Die Firma McPherson ist total verschuldet.«
    Mister High und Phil sahen mich sprachlos an.
    »Ist das wahr?«, fragte Phil.
    Ich nickte.
    »Das stellt die ganze Sache allerdings in ein neues Licht«, murmelte Phil.
    »Wie kamen Sie dazu, diese Erkundigungen einzuholen, Jerry?«, fragte Mister High.
    »McPherson kam mir nicht ganz astrein vor. Er erhielt in unserem Beisein einen Anruf, der sich ganz nach Erpressung anhörte. Ich fragte mich sofort, wieso McPherson sich in unserer Anwesenheit so verhaspeln konnte, dass uns der Grund des Anrufs klar werden musste. McPherson ist nicht der Mann, der jemanden in seine Karten blicken lässt, wenn er es nicht will. Außerdem aber gab mir folgender Umstand zu denken: wir gehen bei unseren Überlegungen davon aus, dass Lansforth ermordet wurde, weil er morgens jemand sah, der zu den Gangstern gehörte. Wir fragten uns nie, woher er diesen Mann kennen konnte. Wie also, wenn jemand von McPhersons eigenen Leuten an der Sprengung beteiligt war? Wenn Lansforth deshalb sterben musste, weil er diesen Jemand kannte und sah?«
    »Das ist durchaus möglich«, räumte Mister High ein.
    »Mein Verdacht war jedenfalls geweckt«, fuhr ich fort. »Deshalb zog ich Erkundigungen über McPherson ein. Später verdichtete sich mein Verdacht zur Gewissheit. McPherson hatte in unserem Beisein dem Erpresser gesagt, dass er zahlen werde. Demnach hatten die Erpresser keinen Grund mehr, weiter gegen McPherson vorzugehen. Trotzdem flog noch ein Kran in die Luft. Dafür gab es nur noch einen einzigen Grund: McPherson war selbst dieser Erpresser. Er ließ sich selbst erst gründlich schädigen, dann erst die anderen Leute im Hafen. So konnte - nach seiner Meinung - kein Verdacht auf ihn fallen. Was er sich selbst an Schaden zufügen ließ, kam dutzendfach durch die Gelder wieder herein, die man den anderen Hafenbossen abnahm. Außerdem hätte McPherson seine Forderungen immer weiter erhöht, bis er eine Konkurrenz nach der anderen ausgeschaltet hätte. Zu diesem Zweck gelang ihm etwas, was keinem Gangster bisher gelungen war, er konnte die einzelnen Bandenführer davon überzeugen, dass sie viel besser wegkamen, wenn sie alle zusammen große Geschäfte machten. Soweit ich McPherson kenne, hätte er die Banden wieder gegeneinander gehetzt, sobald er seine Schäfchen erst einmal im Trockenen hatte.«
    »Das klingt alles recht überzeugend«, sagte unser Chef. »Sie meinen also, McPherson ist der Boss?«
    »Ja«, antwortete ich überzeugt. »Er hat sich dadurch verraten, dass er seinen zweiten Kran in die Luft jagen ließ, als er seine Bereitschaft zum Zahlen schon versichert hatte. Keine Erpresserbande übt mehr Druck aus als unbedingt nötig ist. McPherson wollte zahlen, also war jeder weitere Druck überflüssig.«
    »Das erscheint mir richtig«, stimmte Mister High zu. »Offen gesagt, beruhigt es mich sogar. Wir haben jetzt einen ziemlich begründeten Verdacht, wer der Chef sämtlicher Verbrechen im Hafen ist. Bis vor einer Stunde hoffte ich nur, unsere Razzia würde zu genug Festnahmen führen, um Informationen über den Mann im Hintergrund zu bekommen. So ist es mir lieber. Jerry und Phil, ich beauftrage Sie, McPherson aufzutreiben.«
    »Okay, Chef«, grinste ich zufrieden.
    Wir gingen zur Tür. Als ich die Hand schon an der Klinke hatte, rief Mister High uns nach: »Seien Sie vorsichtig! Wenn McPherson wirklich der Boss ist, dann gehört er zu den skrupellosesten Halunken, die je Hafenluft bei uns geatmet haben.«
    Ich nickte ernst. Dann gingen wir.
    Ein paar Minuten später rollte mein Jaguar bereits langsam zur Einfahrt hinaus und mischte sich in den-Verkehr des
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