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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft
Autoren: Jason Dark
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worden, aber sollten diese Naturgeister tatsächlich existieren – und es sah ganz so aus –, dann wollte ich sie mir nicht unbedingt zum Feind machen.
    Ich warf meinen beiden Freunden einen Blick zu. Bill hielt seine Waffe in der Hand. Auch Suko war nicht schutzlos. Er hatte sich mit der Dämonenpeitsche bewaffnet.
    »Ich hole sicherheitshalber die Fallschirme«, sagte Bill. Er dachte in diesem Moment praktisch.
    Wir sanken.
    Nicht wie ein Stein, sondern eher gleitend. Die Maschine glich jetzt einem Segelflugzeug, das in einem stumpfen Winkel dem Boden entgegenglitt, jedoch dabei nur wenig an Höhe verlor. Auf einmal stabilisierte sich der Kurs. Die Piper blieb auf Höhe und stieg sogar wieder ein wenig.
    Ich hatte dabei das Gefühl, als würde sie von starken Händen getragen.
    Und das Schlangenmaul rückte näher.
    Ich konnte hineinschauen und sah die beiden Giftzähne, die in dieser Vergrößerung wie die Hauer eines Elefanten wirkten, und die ebenfalls gewaltige Zunge erinnerte mich an eine Rutschbahn. Die Augen waren nicht zu sehen, da sie von dem weit aufgerissenen Oberkiefer verdeckt wurden.
    Das schlimme an dieser Situation war, daß wir nichts tun konnten. Wir konnten nicht einfach aussteigen, denn dann wäre unser Schicksal besiegelte gewesen. Nahezu hilflos mußten wir in diesem Flugzeug sitzen bleiben und mitansehen, wie sich unser Schicksal immer mehr erfüllte.
    Der Pilot hatte aufgehört zu schreien. Er hockte vor dem Steuerknüppel und wimmerte nur noch. Die Angst schüttelte ihn durch.
    Ich nahm mein Kreuz hervor.
    An Aufgabe dachte ich noch längst nicht. Bisher hatte es selbst der Schwarze Tod nicht geschafft, mich auszuschalten, und ich würde bis zum letzten Atemzug kämpfen. Darin standen mir auch meine Freunde in nichts nach.
    »Das Kreuz wird dir vielleicht helfen«, sagte der Chinese. »Ich verlasse mich lieber auf die Dämonenpeitsche.«
    »Okay.«
    Dann sah ich nichts mehr, denn das gewaltige Maul tauchte genau vor der Schnauze der Piper auf.
    Wir rasten hinein.
    Mendozza und der Pilot schrien auf. Sie erwarteten den Tod. Bill, Suko und ich bissen jedoch die Zähne zusammen.
    Plötzlich war alles anders.
    Im Flugzeug schien es einen Luftaustausch gegeben zu haben. Hatten wir vorhin noch normal atmen können, so fiel es uns jetzt schwer, Sauerstoff zu bekommen. Gleichzeitig wurde es stockdunkel. Ich spürte einen ungeheuren Druck, der meinen Schädel zusammenpreßte, überstand ihn jedoch und hörte Bill Conollys Stöhnen.
    Ich konnte ihn nicht sehen, so finster war es. Dafür hob ich den Arm und fühlte nach ihm.
    Meine Finger fanden seinen Nacken.
    Bill war auf dem Sitz zusammengesackt. Ihm hatte diese dämonische Attacke schwer zu schaffen gemacht.
    Dann änderte sich die Lage.
    In der Piper begann es zu flimmern. Erst vor uns, dann an der Seite, und anschließend hatte uns das Flimmern völlig eingekreist. Es verdichtete sich, und bevor wir uns versahen, waren wir von fingerlangen, winzigen Schlangen umzingelt.
    Sie befanden sich überall.
    Vor uns, hinter uns, daneben, über uns. Sie tanzten hin und her. Ihre Körper leuchteten von innen, gaben Licht ab, und wir sahen uns als Mittelpunkte dieses geisterhaften Schlangenreigens.
    Ich fühlte sie.
    Auf der Stirn, auf den Wangen, überall am Körper. Sie wollten in meine Kleidung schlüpfen. Ich versuchte sie abzuwehren, doch ich hatte nicht genügend Hände.
    Auch Suko kämpfte, während die anderen dem Angriff hilflos gegenüberstanden.
    Mein Kreuz blieb kalt.
    Wir hatten keine Waffe, womit wir uns wehren konnten.
    Mühsam gelang es mir zu sprechen, und es fiel mir schwer, meine Glieder zu bewegen.
    »Die… die Peitsche, Suko!«
    »Ja, verdammt!« stöhnte der Chinese.
    Er führte die Mündung dreimal kreisförmig über den Boden, und die drei Riemen fuhren aus.
    Würde es die Magie der Dämonenpeitsche schaffen?
    »Gib sie mir!«
    Ich bewegte meine Hand nach links, während die kleinen Schlangen mich völlig eingehüllt hatten und auch vor meinem Gesicht nicht mehr haltmachten, weil ich nicht in der Lage war, sie abzuwehren.
    Meine Finger umklammerten den Peitschengriff. Jetzt fiel mir auch das Atmen schwer, aber ich mußte es versuchen.
    Es gelang mir, den Arm zu heben.
    Dann schlug ich mit der Peitsche zu.
    Die drei Schnüre fuhren vor mir in die wirbelnden, tanzenden Schlangenkörper hinein. Und die Waffe, die ich einem Dämon, nämlich Myxin, dem Magier, abgenommen hatte, zeigte tatsächlich ihre Wirkung.
    Sie schaffte
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