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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft
Autoren: Jason Dark
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rollte auf die erste Stufe. Noch mitten in der Bewegung zog ich meine Beretta.
    Ich hörte den wütenden Schrei.
    Im nächsten Augenblick stürzten sich zwei Krieger mit gezückten Schwertern auf mich.
    Sie hätten mich erstochen. Ich sah ihre verzerrten Gesichter, den Haß in ihren Augen, und ich schoß.
    Der Mann, der mir am nächsten war, bekam die Kugel in die Brust, warf beide Arme hoch, verlor sein Schwert und wurde zurückgestoßen. Er verlor das Gleichgewicht, fiel zur Seite und rollte, sich mehrmals überschlagend, die Treppe hinab.
    Dem zweiten senste ich die Beine weg, als er zuschlagen wollte. Auch dieser Mann segelte die Treppe hinab.
    Mit schußbereiter Waffe kam ich auf die Füße.
    Ich suchte die Priester.
    Statt dessen sah ich die anderen beiden Wächter. Sie warfen sich mir entgegen, deckten mit ihren Körpern die Hohenpriester, so daß ich nicht heran konnte.
    Ich stand auf einer Treppenstufe und mußte dort mein Leben verteidigen.
    Den ersten stoppte ich mit einem Schuß ins Bein. Er schrie auf, fiel hin und rollte mir vor die Füße. Ich mußte hochspringen, sonst hätte er mich umgerissen.
    Dem Schwerthieb des anderen wich ich aus. Dann hebelte ich ihn über meine Schulter.
    Jetzt hatte ich freie Bahn.
    Die Priester waren verschwunden. Sie hatten die Gunst des Augenblicks genutzt und sich aus dem Staub gemacht.
    Nur – weshalb?
    Doch nicht wegen mir allein. Wegen eines einzelnen. Hastig schaute ich mich um.
    Die vier Krieger lagen auf dem Boden. Einer von ihnen war tot, die anderen drei verletzt. Und ich stand mit schußbereiter Beretta auf der dritthöchsten Stufe.
    Da sah ich den Grund.
    Krieger stürmten die Stufen hoch. An ihrer Spitze ein farbenprächtig gekleideter Mann, und in seinem Schlepptau Suko und Bill. Meine Freunde winkten mir zu.
    Ich schaute an ihnen vorbei.
    Überall wurde gekämpft. Ein weiteres Heer war in den Tempel eingedrungen. Schwerter klirrten gegeneinander. Pfeile wurden abgeschossen, Lanzen pfiffen durch die Luft, die Schreie Sterbender und Verletzter hallten durch das Gewölbe. Es war ein Kampf bis aufs Blut.
    Mir stockte der Atem.
    Plötzlich wußte ich, wer der Mann an der Spitze war. Huaxapetl, der seine tote Freundin gerächt hatte, in dem er die Priester tötete. Jetzt war mir klar, weshalb ich sie nicht hatte töten können. Ich durfte einfach nicht in den Lauf der Geschichte eingreifen, sie mußte so bestehen bleiben.
    Als mir diese Erkenntnis bewußt wurde, verlöschte auch schon das Bild. Ich hatte wieder das Gefühl, durch eine zähe Masse zu laufen. Meine Bewegungen wurden langsamer, erstarben – und dann gab es den berühmten Filmriß.
    Ich wußte von nichts mehr…
    ***
    Weit riß ich die Augen auf.
    War ich lange bewußtlos? Hatte ich die Zeitreise überhaupt überstanden und war in der Gegenwart erwacht?
    All diese Fragen schossen mir im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf.
    Die Mumie kam.
    Deutlich hob sie sich vor dem funkelnden und gleißenden Hintergrund des Goldberges ab. Die Arme hatte sie ausgestreckt, während sich die zweite Mumie soeben vom Boden hochstemmte.
    Ich war so in die Gegenwart hineingerutscht, wie ich mich zuletzt in der Vergangenheit befunden hatte.
    Mit der Pistole in der Hand.
    Ich schoß.
    Das Projektil setzte ich genau zwischen die beiden glühenden Augen der Mumie, um sicherzugehen, daß ich sie auch tötete. Es gab einen dumpfen Schlag, etwas zerriß, und der Lauf der Mumie wurde gestoppt.
    Doch sie fiel nicht um.
    Geweihtes Silber tat ihr nichts.
    Ich mußte ihr schon den Kopf abschlagen.
    Diese Erkenntnis überkam mich im Bruchteil eines Augenblicks, doch ich hatte nichts, womit ich sie töten konnte. Die Machete hatte ich zurückgelassen, sie hätte mich nur behindert.
    Ich war wirklich hilflos.
    Als das Ungeheuer mich schnappen wollte, glitt ich zur Seite, befand mich dicht am Ausgang und verließ die Höhle.
    Ich mußte fliehen, mußte zurück, um meine Machete holen, denn diese Ausgeburt der Hölle konnte ich so nicht stellen.
    So rasch es ging hetzte ich durch den dunklen Gang. Zweimal prallte ich gegen die Wand und stieß mir hart den Kopf, bevor ich die Lampe einschaltete.
    Jetzt endlich sah ich besser.
    Hinter mir hörte ich die beiden Mumien. Sie gaben sich gar nicht die Mühe, lautlos zu sein. Für sie war es klar, sie wollten mich packen und töten.
    Ich erreichte die Felsengrotte, in der ich auch aufgetaucht war. Meine Preßluftflaschen lagen noch dort.
    Ich bückte mich, um sie aufzuheben. Plötzlich
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