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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft
Autoren: Jason Dark
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wohlfühlen, auch wenn Sie einen Fall aufzuklären haben. Aus diesem Grunde habe ich die Ehre, Sie begleiten zu dürfen.«
    Überwachung!
    Aus dieser Ecke pfiff also der Wind. Die Mexikaner trauten uns nicht, sie wollten zumindest mitbekommen, wie wir unsere Aufgabe erledigten. Einerseits verständlich, andererseits störte es mich ein wenig. Doch ablehnen konnten wir nicht, das wäre aufgefallen.
    Ich machte mich zum Sprecher. »Selbstverständlich sind wir erfreut, Sie in unserer Nähe zu wissen, Capitan. Ich bin sicher, daß es eine ausgezeichnete Zusammenarbeit wird.«
    »An mir soll es nicht liegen«, erwiderte er.
    »Wir haben ja noch Zeit bis zum Abflug nach Merida«, sagte Bill. »Gibt es hier einen Raum, in dem wir uns aufhalten können?«
    »Selbstverständlich. Ein kleines, aber ausgezeichnetes Restaurant wird auch Ihre Gaumen verwöhnen.«
    Der Capitan hatte nicht zuviel versprochen, und Hunger verspürte ich ebenfalls.
    Wir bestellten Tortillas, die mit einem scharfgewürzten Fleisch gefüllt waren, und tranken dazu Landwein.
    Ich fühlte Mendozza ein wenig auf den Zahn. »Kennen Sie Yucatan?« fragte ich.
    Er hob die Schultern. Die Orden auf seinen Uniformklappen blinkten. »Ja, ich war einige Male in Merida.«
    Merida ist die Hauptstadt der Provinz.
    Bill griff den Faden auf. »Den Dschungel kennen Sie nicht, Capitan?«
    »Nein, Señor, aber wir werden ihn sicherlich gemeinsam kennenlernen.« Er zeigte sein Zahnpastalächeln.
    Die Antwort gefiel mir nicht. Mit ihm hatten wir uns ein seltsames Bündel aufgeladen.
    Ich schaute durch die große Glasscheibe auf das Rollfeld. Eine Maschine fuhr langsam zum Start. Sie war ziemlich weit entfernt. Die blinkenden Lichter wirkten auf mich wie in der Luft hängende, farbige Sterne.
    »Wie lange dauert der Flug?« erkundigte sich Suko.
    »Bis Merida geht es schnell«, erklärte der Capitan. »Dann allerdings kann ich für nichts garantieren.«
    »Wieso?« fragte Bill.
    Mendozza zeigte wieder sein Zahnpastalächeln. »Man weiß nie, wie die Verbindungen in den Dschungel sind. Es gibt nur zwei Maschinen, und das sind beides alte Klepper, wenn ich mich mal so ausdrücken darf.«
    »Es ist also ein Glücksspiel!« stellte ich fest.
    »Möglich…«
    Damit hatten wir natürlich rechnen müssen. Nichts gegen die Mexikaner, aber ihre Mentalität ist für uns Europäer oft sehr irritierend.
    Bis zur Hauptstadt klappte es. Die zweimotorige Maschine brachte uns sicher zu unserem Ziel.
    Es war allerdings gegen drei Uhr morgens, als wir steifbeinig den Vogel verließen.
    Der Flughafen war wesentlich kleiner und die Luft mieser. Man roch die Nähe des Dschungels. Die Feuchtigkeit lag über dem Durchschnitt, die Temperaturen waren merklich gestiegen, und ich zog erst einmal meinen Mantel aus.
    Mendozza palaverte mit einem Angestellten. Sie sprachen so schnell, daß ich kein einziges Wort verstand.
    Bill setzte sich auf seinen Koffer. »Mann, haben die hier eine Organisation.«
    Lange ausruhen konnte er sich nicht, denn der Capitan winkte uns zu. »Kommen Sie, Señores, es klappt alles. Sie werden sehen.«
    Zunächst einmal klappte nur das Warten. Und das in einem kleinen Raum mit stickiger Luft.
    »Und warum sitzen wir hier?« fragte ich Mendozza.
    »Wir warten auf den Piloten.«
    »Er kommt noch?«
    »Richtig, Señor Sinclair. Sie müssen ihn erst wecken.«
    Das schien mir ein komischer Vogel zu sein.
    »Möchten Sie etwas trinken?« fragte der Capitan.
    Wir schüttelten alle drei die Köpfe. Mendozza lehnte sich zurück, lächelte und holte eine Schachtel mit langen schwarzen Zigarillos aus der Tasche. Lässig zündete er sich ein Stäbchen an und rauchte genußvoll.
    Wir warteten noch geschlagene zwanzig Minuten, bevor die Tür geöffnet wurde und der Pilot den Raum betrat.
    Er war ein Zwerg. Klein, spitznasig und mit einer gelben Gesichtshaut. Mir kam er vor, als hätte er seinen Flugschein im Toto gewonnen.
    Mendozza sprang auf. »Das ist Chihuahua-Joe«, erklärte er. »Einer der besten Piloten, die ich kenne.«
    »Hi«, sagte der Mann mit dem fast unaussprechlichen Namen.
    Mendozza stellte uns vor.
    In Chihuahua-Joe schienen so ziemlich alle Rassen vereint zu sein. Mir sollte es egal sein. Hauptsache, er brachte uns sicher rüber nach Xcan.
    Und da hatte ich so meine Zweifel.
    Bill Conolly ebenfalls. Als der Pilot mit dem Capitan sprach, stieß mich mein Freund an. »Der Knabe gefällt mir überhaupt nicht, John. Sollen wir nicht lieber selbst den Steuerknüppel
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