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0091 - Satans Schloß

0091 - Satans Schloß

Titel: 0091 - Satans Schloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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mißtönende Sirene in das Tal. Das Blaulicht schickte warnende Blitze in die Tiefe.
    Als ich die nächste Kurve nahm, erblickte ich weit vor mir die drei Motorräder. Doch während die beiden Maschinen mit den Unbekannten und Michelle Laran weiterhin rasten, als säße der Satan persönlich im Sattel, fuhr Pierre Arambon sichtlich langsamer. Noch drei Umrundungen des Burgfelsens, dann erreichte er die Ebene.
    Erleichtert schaltete ich Blaulicht und Sirene wieder aus und hoffte, den Jungen noch vor der Stadt einzuholen, doch als ich das Ortsschild von Nouvatelle sah, war von den jungen Leuten nichts zu entdecken.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als in das Stadtzentrum zu fahren und nach den Hinweisschildern nach Paris zu suchen. Pierre war vermutlich viel schneller beim Violon, da er den kürzesten Weg kannte.
    Endlich fand ich die Straße und gleich außerhalb der Stadt auch die überdimensionale violett strahlende Leuchtreklame. Die Disco war ein langgezogenes ebenerdiges Gebäude, bei Tag vermutlich häßlich, doch jetzt bunt und prächtig wie ein orientalischer Traum. Unzählige farbige Glühlampen verwandelten den Schuppen in eine glitzernde Illusion.
    Der riesige Parkplatz vor der Disco war dicht mit Fahrzeugen besetzt, Autos und Motorrädern. Der Eingang schwang auf. Eine Gruppe Jugendlicher quoll heraus, lachend und johlend, und steuerte auf die Mofas zu, die direkt neben der Tür standen.
    Meine Aufmerksamkeit wurde nur kurz von dieser Gruppe abgelenkt. Dann suchte ich wieder die vier Jugendlichen, um die es diesmal ging.
    Ich konnte weder Pierre noch seine Freundin und deren neue Bekannte entdecken. Auch bei den aufgebockten Motorrädern standen sie nicht.
    Soeben wollte ich auf den Eingang zusteuern, als ich eine Bewegung wahrnahm. Ich wirbelte nach rechts. Außerhalb der Neonlampen fand eine Prügelei statt!
    Noch konnte ich die Beteiligten nicht erkennen, aber ihre Zahl stimmte. Vier Personen!
    Ich hetzte zwischen den geparkten Wagen durch.
    Tatsächlich, es waren Pierre und die drei anderen. Die beiden Männer schlugen auf den Wehrlosen ein, der langsam unter ihren Hieben zu Boden ging. Michelle stand regungslos dabei, die Hände in die Hüften gestützt, und sah ungerührt zu.
    »Aufhören, sofort aufhören!« schrie ich.
    Die beiden Jungen wirbelten zu mir herum. Pierre nutzte die Gelegenheit. Auf allen vieren wollte er von den Schlägern wegkriechen, als ihn ein Tritt mit einem Stiefel traf. Er rollte herum.
    »Jetzt ist es genug!« Mit locker hängenden Armen blieb ich vor den beiden Fremden stehen und drehte mich so, daß ich auch Michelle im Auge behielt. Ihr traute ich im Moment alles zu. »Laßt Pierre in Ruhe, oder ihr lernt mich kennen!«
    Ich erwartete, daß sie sich so verhalten würden, wie das meistens Schläger dieses Typs taten. Ich erwartete, daß sie sich über mich lustig machen und versuchen würden, mich mit großen Tönen zu verscheuchen.
    Statt dessen sprang mich der eine an und landete mit den Füßen voran an meiner Brust.
    Auf einen so blitzartigen Angriff war ich nicht gefaßt. Der Schlag katapultierte mich rückwärts. Ich flog waagrecht durch die Luft, aber ich war geistesgegenwärtig genug, mich beim Aufprall abzurollen. Der Kerl wollte nachsetzen und ein zweites Mal nach mir treten, doch sein Stiefel landete zwischen meinen Händen.
    Hinter dem Tritt steckte unglaubliche Kraft. Trotzdem blockte ich ihn ab und drehte den Fuß herum.
    Ein unfehlbares Mittel, das jeden Gegner erst einmal zu Boden schickte. Es wirkte auch hier, aber der Mann schrie nicht auf. Er gab überhaupt keinen Laut von sich, als er hart auf den Asphalt des Parkplatzes knallte.
    Ich konnte mich nicht weiter um ihn kümmern, weil jetzt der zweite Mann angriff. Mit vorgestreckten Händen warf er sich auf mich und packte nach meinem Hals.
    Er hatte sich verrechnet. Ich rollte mich zur Seite.
    Die gespreizten Finger voran, so schlug er auf dem Asphalt auf, daß ich die Zähne zusammenbiß. Ich erwartete einen Schmerzensschrei, das Geräusch von brechenden Knochen, aber nichts dergleichen!
    Mein Gegner rollte sich genau wie ich herum und griff erneut nach mir.
    Ich schnellte mich vom Boden hoch. Jetzt wußte ich genug.
    Beide Kerle hatten nicht wie Menschen reagiert! Sie waren auch keine Menschen!
    Was immer sie darstellten, sie standen mit Dämonen in Verbindung und waren von diesen geschickt worden, um Pierre zu vernichten. Ich wollte ihnen einen dicken Strich durch die Rechnung machen.
    »Lauf,

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