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0089 - Die Werwolf-Insel

0089 - Die Werwolf-Insel

Titel: 0089 - Die Werwolf-Insel
Autoren: Jason Dark
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kümmerte sich jetzt um seine Aufgabe.
    Der Reporter wußte nichts mehr innerhalb des Kommandeursraumes anzufangen. Er verließ das Zimmer.
    Noch immer heulten die Sirenen. Der makabre Ton schwang über das gesamte Camp und verlor sich in der Weite der See.
    Hatte das Camp vorher noch ruhig dagelegen, jetzt war der Teufel los. Überall strahlten Lampen. Türen knallten, Stimmen schrien, brüllten, fluchten. Irgendwo ging eine Fensterscheibe zu Bruch. Halbangezogene Soldaten sprangen aus den Fenstern, wenn sie nicht mehr die Zeit besaßen, zur Tür zu laufen.
    Waffen klirrten und harte Schritte hämmerten auf den Asphalt.
    Sieben Minuten waren um, und die ersten Soldaten standen schon in Reih und Glied.
    Bill Conolly hielt sich etwas zurück. Er hatte sich allerdings den fahrbaren Untersatz vom Nachmittag besorgt. Den Schlüssel zum Wagen hielt er bereits in der Hand.
    Die letzten drei Minuten vergingen.
    Genau in der geforderten Zeit standen die Soldaten bereit.
    Stafford war zufrieden.
    Er verließ sein Haus. Der aus der Tür fallende Lichtschein umschmeichelte seine Gestalt. Stafford ging ein paar Schritte, nahm die Meldung entgegen und wandte sich an die Soldaten.
    Bill Conolly war gespannt, was er ihnen sagen würde. Bestimmt würde er nicht von Werwölfen sprechen.
    Der Reporter irrte sich nicht. Der Commander ließ die Werwölfe aus dem Spiel. Geglaubt hätte ihm kaum jemand. Die, die es anging, waren sowieso nicht mit angetreten.
    Stafford machte allerdings allen Soldaten den Ernst der Lage klar. Er teilte selbst die Spürtrupps ein, die, ausgerüstet mit speziellen Geräten, sich auf die Suche nach weiteren versteckten Bomben machen sollten.
    Bill Conolly hatte genug gehört. Die Männer würden in unmittelbarer Nähe des Camps bleiben, so daß er freie Bahn hatte. Sein Ziel stand längst fest.
    Der Reporter wollte zu diesem kleinen Wäldchen fahren, denn wenn er die Werwölfe traf, dann nur dort.
    Er schaute zum Himmel.
    Voll stand der Mond dort oben. Als runder, heller Fleck in einem düsteren Blaugrau.
    Conolly biß die Zähne zusammen. Diese Werwölfe sollten ihn kennenlernen. Zwei Waffen besaß er und auch genug Ersatzmunition.
    Der Reporter setzte sich in den Jeep. Er drehte den Zündschlüssel, der Motor kam sofort.
    Bill gab Gas.
    Eine Staubfahne wallte hinter den Reifen auf, als er das Camp verließ. Kein Blick folgte ihm. Die Soldaten hatten genug damit zu tun, weitere Bomben ausfindig zu machen. Das Camp glich plötzlich einem aufgeschreckten Hühnerhaufen.
    Bill Conolly konnte es sich leider nicht leisten, ohne Licht zu fahren. Dafür war das Gelände zu unübersichtlich. Außerdem kannte er es kaum.
    Als im Camp eine weitere Bombe gefunden wurde, war Bill Conolly schon nicht mehr zu sehen…
    ***
    Susan Howard wirkte wie tot.
    Für einen endlos langen Moment hatte auch ich das Gefühl, daß sie nicht mehr lebte, und eine unsichtbare, eiskalte Hand schien mein Herz zusammenzupressen.
    Doch dann sah ich, daß sich ihre Brust in schwachen Atemzügen hob und senkte.
    Eine Zentnerlast fiel mir vom Herzen.
    »Keine Angst, sie ist nicht tot, noch nicht«, sprach mich van Cleef an. Er hatte Schwierigkeiten, die Worte deutlich auszusprechen, der First Lieutenant wurde immer mehr zum Tier.
    Wir starrten uns an. Ich wich dem Blick der gnadenlosen Augen nicht aus, sondern fragte: »Was hast du mit ihr vor?«
    »Mitnehmen, ja, wir werden sie mitnehmen. Sie bleibt als Pfand bei uns.«
    »Sie hat euch nichts getan. Laßt sie frei! Sie kann euch auch nicht verraten, denn ihr seid viel schneller weg als sie.«
    »Nein, Sinclair, ich lasse sie nicht frei. Außerdem solltest du auch an dein Schicksal denken und nicht nur an das der anderen. Dir wird es noch dreckig genug ergehen.«
    Das glaubte ich ihm aufs Wort.
    Der Sergeant meldete sich. »Soll ich ihn jetzt umlegen?« fragte er und nahm die Maschinenpistole von der Schulter. »Nein!«
    »Das will ich machen!« kreischte mein Stubenkamerad Hiller. »Ich will ihn haben!« Er kam angelaufen, das Gesicht verzerrt, die Zähne gefletscht.
    Van Cleef schaute ihn an. »Gut, ich überlasse ihn dir. Such dir einen weiteren Freund aus. Sinclair ist stark, aber zu zweit seid ihr ihm überlegen.«
    »Danke, Meister, danke.« Hiller sprach mit Ergebenheit. Mich widerte er an.
    Van Cleef warf einen Blick zum Himmel hoch. Er suchte den Mond und fand ihn. Ein kaum zu definierendes Geräusch drang aus seinem Rachen. Es glich irgendwie einem säuselnden Heulen. Das sollte wohl
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