Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0088 - Die weißen Teufel von New York

0088 - Die weißen Teufel von New York

Titel: 0088 - Die weißen Teufel von New York
Autoren: Die weißen Teufel von New York
Vom Netzwerk:
irgendwo in der Nähe durch die Straßen. Ich zuckte die Achseln und behielt meine Richtung bei. Da es kein besonders dringender Einsatz war, schaltete ich nicht die Polizeisirene ein, denn es herrscht ja heute weiß Gott schon genug Lärm auf den Straßen.
    »Da!« murmelte Phil nach einer Weile. »Schon wieder eine!«
    »Donnerwetter!« brummte ich. »Das scheint ja eine Art Großbrand,oder so etwas Ähnliches zu sein. Schon vier Wehren? Horch! Da kommt sogar schon die fünfte!«
    In diesem Augenblick surrte das Zeichen an unserem Sprechfunkgerät. Phil nahm den Hörer ab und meldete sich:
    »Wagen Cotton auf Einsatzfahrt nach Harlem in Sachen Rechtsanwalt Vanderloom.«
    Ich hörte undeutlich die Stimme im Hörer, konnte sie aber verstehen, weil Phil den Hörer halb mit in meine Richtung hielt.
    »Großbrand der Lincoln-Grundschule in der East 125th Street. Fahren Sie hin und sehen Sie zu, was los ist! Geben Sie sofort Bericht an Mister High!«
    »Verstanden!« erwiderte Phil und sagte, zu mir gewandt: »Hast du es mitgekriegt?«
    Ich nickte und machte eine entsprechende Kopfbewegung. Phil kapierte sofort und schaltete meine Polizeisirene ein. Wir brauchten nur eine halbe Minute zu warten, dann lag die Mitte der Fahrbahn wie leergefegt vor uns. Ich trat das Gaspedal langsam durch.
    Well, jetzt machte das Fahren Freude. Ein Jaguar huscht, wenn Sie ihn auf Touren gebracht haben, so schnell an einem Bretterzaun vorbei, daß sie denken, es ist eine Bretterwand. Mit dieser Geschwindigkeit jagten wir der 135. Straße zu. Als wir ungefähr die Gegend erreicht hatten, sahen wir schon die ersten schweren, dunklen Rauchwolken zum Himmel steigen.
    Als wir in die 135. einbogen, mußte ich die Geschwindigkeit stark herabsinken lassen. Hunderte von Menschen rannten in Richtung der Schule. Schon von weitem sahen wir die riesige Feuersäule, die weit hinauf in den Himmel loderte.
    Kurz vor der Schule konnten wir nur noch im Schritt fahren. Menschenmengen verstopften die Straße. Schrittweise bahnten sich die Feuerwehrwagen ihre Bahn. Hunderte von uniformierten Beamten der New York City Police versuchten vergeblich, die aufgeregten Menschenmassen wenigstens von der Fahrbahn abzudrängen.
    Frauen schrien gellend nach ihren Kindern. Erwachsene Männer standen herum und konnten es nicht verhindern, daß ihnen die Tränen über die Gesichter liefen.
    »Komm!« rief ich Phil zu. »Hier ist ja doch kein Weiterkommen mehr!«
    Ich rangierte den Jaguar mit unaufhörlich gellender Hupe in eine Toreinfahrt. Wir sprangen heraus und schoben uns durch die Neugierigen. Immer wieder mußten wir ihnen sagen, daß wir vom FBI kämen, bevor sie uns durchließen.
    Dann standen wir an der Mauer, die den Schulhof zur Straße hin abgrenzte. Sie war etwa kniehoch und lief in einen sehr hohen Gitterzaun aus Schmiedeeisen aus.
    Wir schoben uns durch das weit offenstehende Tor. Zwei Cops wollten uns aufhalten. Wir ließen sie unsere Dienstausweise sehen. Sie salutierten und traten zur Seite.
    Unaufhörlich schrillten näherkommende Feuerwehrsirenen. Später wurde uns berichtet, daß sechsundzwanzig Löschzüge eingesetzt waren.
    Über den Hof rannten Feuerwehrleute. Aus einem großen Lautsprecherwagen gaben zwei Brandmeister ihre Anweisungen. Es sah aus, als ob Ameisen wirr durcheinanderliefen, in Wirklichkeit vollzog sich natürlich alles nach einem hundertfach erprobten Schema.
    Das Hauptgebäude der Schule stand in hellen Flammen. Es war ungefähr fünfzig Yard lang und vier Stockwerke hoch.
    »Komisch!« brummte Phil.
    »Was?«
    »Na, sieh dir doch bloß mal die vordere Fassade an! Das brennt ja wie Zunder! Dabei ist es doch gewöhnliche Zementfassade! Wußtest du, daß Zement so gut brennt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No. Das wußte ich nicht. Und das gibt es auch nicht.«
    Phil sah mich prüfend an.
    »Was meinst du damit?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wenn es Zement ist, stimmt irgend etwas nicht. So lichterloh kann Zement einfach nicht brennen. Das ist völlig ausgeschlossen.«
    Phil schob grimmig die Unterlippe vor.
    Von drei Seiten rauschten die mächtigen Strahlen der Feuerlöschzüge auf das Dach der Schule herab. Trotzdem war es ungefähr wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Vorläufig war kein Nachlassen der immensen Glut zu spüren.
    In der linken Hofecke standen mehrere Männer und ein paar Frauen. Wahrscheinlich waren es Lehrer.
    Von vorn versuchte man gerade zwei trumhoch ausgefahrene Feuerleitern an das Gebäude
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher