0084 - Rekruten für Arkon
Mercant hält sich zur Zeit dort auf."
„Ich weiß. Verbinden Sie mich!" Es dauerte keine zehn Sekunden, bis Mercants schütterer Haarkranz auf dem Bildschirm sichtbar wurde. Der Chef des Solaren Sicherheitsdienstes war jung geblieben, denn genau wie Rhodan und Bully hatte er die lebensverlängernde Zelldusche erhalten.
„Gut, daß die Verbindung klappt", knurrte er befriedigt. „Ich wollte zwar zuerst warten, bis die BURMA bei Ihnen ist, aber ich dachte, es wäre vielleicht besser, wenn Sie Bescheid wüßten."
„Die BURMA?" dehnte Rhodan und versuchte, sich daran zu erinnern. Mercant half ihm: „Die BURMA ist in der Nähe der Überlappungsfront zwischen unserem Universum und dem der Druuf stationiert und arbeitet als Relais-Schiff für kosmische Agenten. Mein Vertrauensmann teilte mir mit, daß er Ihnen eine persönliche Nachricht zu überbringen habe. Die BURMA landet in wenigen Minuten in Terrania. Das wollte ich Ihnen sagen. Wie geht es sonst, Sir?"
„Danke", gab Rhodan zurück. Er schien nicht aufgelegt, Mercants Frage ausführlich zu beantworten.
„Wir sehen uns ja in wenigen Tagen. Halten Sie sich bis dahin die Saurier vom Hals." Mercant begriff - und schaltete ab. Der Bildschirm erlosch. Bully war vom Fenster zurückgetreten. „Was soll das bedeuten, Perry? Die BURMA - hat sie etwas mit unseren Plänen, Arkon betreffend, zu tun?"
„Vielleicht, Bully. Ich weiß es nicht. Sie überbringt eine Botschaft. Von wem kann die Botschaft sein? Von Arkon? Von einem unserer Agenten? Wenn ja, warum muß sie mir persönlich überbracht werden? Nein,so leid es mir tut ich kann deine Frage nicht beantworten. Wir müssen abwarten."
„Mercant sagt, die BURMA lande in wenigen Minuten. Er muß es ja wissen, auch wenn er auf der Venus sitzt."
Rhodan nickte und schritt zur Tür. „Frische Luft wird uns guttun. Kommst du mit zum Raumhafen?"
*
Drei Wochen nach dem Markt in Larg war nichts geschehen, lediglich hatte sich Toffner von den Behauptungen des Tierfängers Markh überzeugen können. Es war in der Tat so, daß fast täglich große Transportschiffe des Regenten Zalit verließen und Freiwillige nach Arkon brachten.
Dann aber, zu Beginn der vierten Woche, passierte es.
Auf dem Raumflughafen von Tagnor landeten zwei Superschlachtschiffe, Kugeln mit einem Durchmesser von anderthalb Kilometern, und eine größere Anzahl riesiger Transporter. Eine Armee Kampfroboter, metallene Ungetüme von drei Metern Höhe, quoll aus dem Leib der beiden Giganten und formierte sich. Die Waffenkränze in Bauchhöhe, drehbar nach allen Seiten und von Arkonbatterien mit Energie versorgt, rotierten langsam und drohend. Aber dann, als die Armee aufmarschiert war, erstarrte sie plötzlich zur Bewegungslosigkeit. Jemand hatte die Roboter desaktiviert.
Dieser Jemand gab sich bald darauf zu erkennen. Ein Arkonide, unverkennbar in seiner Arroganz und seiner farbenprächtigen Uniform, an den Orden und Rangabzeichen kaum noch Platz fanden, betrat Zalits Oberfläche und forderte, sofort zum Palast des Zarlt gebracht zu werden. Was dort geschah und besprochen wurde, erfuhr auch Toffner nicht, aber er wurde Zeuge der Ergebnisse.
Der Zarlt erließ einen Aufruf an die Bevölkerung, in dem alle jungen Männer aufgefordert wurden, sich der Musterungskommission des Arkonidenadmirals Calus zu stellen. Die Registrierungen würden noch morgen in aller Frühe beginnen. Wer sich weigerte, mußte mit schwerster Bestrafung rechnen.
Der Aufruf wurde von allen Tageszeitungen veröffentlicht und in den Tele-Programmen in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt. Jeder mußte ihn vernehmen, und es würde keine Ausrede geben. Es wurde ein Termin genannt, und die Meldung hatte nach beruflichen und altersmäßigen Grundlagen zu erfolgen. Jeremy Toffner rechnete sich aus, daß er genau noch zehn Tage Zeit hatte, wollte er sich nicht strafbar machen. Zehn lange und doch so schrecklich kurze Tage auf Zalit!
Als er an diesem Abend durch die Straßen von Tagnor eilte, um in sein Versteck zu gelangen, bemerkte er mehrmals heftig diskutierende Gruppen, die belanglose Gespräche führten, wenn er sie passierte. Aber er ließ sich nicht täuschen. Er wußte, worüber man sprach..
Er strahlte seine alarmierende Meldung ab und erbat neue Anweisungen. Zur Vorsicht schaltete er den automatisch arbeitenden Tonaufnehmer ein. Wenn eine Meldung während seiner Abwesenheit eintraf, würde sie verschlüsselt konserviert werden. Er konnte sie dann jederzeit
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