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0084 - Rekruten für Arkon

Titel: 0084 - Rekruten für Arkon
Autoren: Unbekannt
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Gesellschaft in einer lauten Kneipe landete, in der es den ortsüblichen Wein zu trinken gab.
    Die Hypnoschulung auf Terra hatte es fertiggebracht, Toffner einen reinen Zaliter-Dialekt sprechen zu lassen, eigentlich Arkonidisch mit einem leichten Akzent. Selbst die feinsten Nuancen waren ihm nicht fremd.
    „He, Garak! Auch wieder in Larg?" rief jemand von einem anderen Tisch quer durch den Raum, der mit Händlern, Käufern und allerlei Volk gefüllt war. Irgendwo in einer Ecke sang jemand ein trauriges Lied, aber es schien ihm niemand zuzuhören. „Wohl neue Attraktionen eingekauft?"
    „Stimmt!" rief Toffner zurück. „Und du, Kharra? Genug Wein organisiert, um deine Sippe darin baden zu lassen?"
    Kharra, der Weinhändler, lachte dröhnend und schickte Toffner und seinen Freunden einen großen Pokal. Er ließ sich nicht lumpen, der etwas robuste, breite Zaliter. Toffner widmete sich wieder den Gesprächen seiner Tischnachbarn.
    „... gefällt uns das allen nicht besonders", sagte gerade der Tierfänger Markh mit wichtiger Miene. „Es sieht so aus, als sei in der Milchstraße eine Revolution ausgebrochen, bei deren Niederschlagung man uns benötigt. Ich habe keine Lust, mich in ein Raumschiff pferchen zu lassen ..."
    „Wie du deine Tiere!" polterte jemand und vermeinte wohl, einen Witz gemacht zu haben. Aber niemand lachte. Markh fuhr fort, ohne auf den Einwand zu achten: „Täglich werden neue Kommandos zusammengestellt, habe ich mir sagen lassen. Freiwillige natürlich. Aber ich meine schon, daß der Zarlt einen sanften Druck ausübt - oder besser: Er gibt den sanften Druck weiter, den er von Arkon zu spüren bekommt."
    Alle sprachen durcheinander und gaben ihre Meinungen wieder. Niemand schien mit dem Krieg in der fernen Milchstraße einverstanden zu sein. Der reiche Stoffhändler Hhokga formulierte es deutlich: „Es geht uns gut auf Zalit, und niemand bedroht uns. Keines unserer Handelsschiffe wurde jemals angegriffen. Was geht uns Arkons Krieg an? Ich jedenfalls werde mich niemals freiwillig melden!"
    „Ich auch nicht!" pflichteten die anderen ihm bei.
    Markh sagte, als eine Pause entstand: „Ich fürchte, man wird bald mit den Freiwilligen nicht mehr genug haben, und dann beginnt der eigentliche Zwang! Ich fürchte es, Freunde."
    Toffner ärgerte sich, den Anfang des Gesprächs versäumt zu haben. Er fragte: „Wovon redet ihr eigentlich, Markh? Ist Krieg?"
    Der Tierfänger betrachtete seinen besten Kunden erstaunt, ehe er antwortete: „Du solltest dich mehr um das kümmern, was in und um Tagnor herum geschieht, sonst wirst du eines Tages von den Ereignissen zu sehr überrascht. Liest du denn nicht die Zeitung? Täglich erscheinen Aufrufe der Regierung, sich freiwillig zur Raumflotte zu melden. Ja, und was geschieht dann mit den armen Teufeln? Sie steigen in arkonidische Raumschiffe und verschwinden auf Nimmerwiedersehen."
    Er verstummte jäh und sah zur Tür. Toffner erbleichte unter seiner gefärbten Haut. Zwei Zaliter in Uniform hatten das Lokal betreten und sahen sich mit herausfordernden Blicken um, als suchten sie jemand. Die Gespräche an den anderen Tischen brachen abrupt ab. Alle starrten die Zarlt-Polizisten an. Jeder schien ein schlechtes Gewissen zu haben.
    Aber dann, als die beiden Uniformierten sich umwandten und wieder gingen, war die plötzliche Erleichterung förmlich spürbar. Markh atmete auf und sagte, leiser als zuvor: „Überall spionieren sie uns nach, wo immer man sich auch aufhält. Fast glaube ich, sie beginnen, sich bereits nach Opfern umzusehen. Der Zarlt ist der Diener Arkons - und wir waren so glücklich ohne den Schutz Arkons, das von einem seelenlosen Robotgehirn regiert wird. Ich frage euch, Freunde, was haben wir uns von einer Maschine sagen zu lassen?"
    Toffner beugte sich vor und flüsterte: „Sei ruhig, Markh! Du bringst uns alle noch ins Gefängnis, wenn du so weitersprichst. Geht es uns denn nicht gut und sollten wir nicht zufrieden sein? Kann es uns nicht egal sein, wenn einige Verrückte sich freiwillig zur Raumflotte melden, um irgendwo auf einer fremden Welt ihr Leben zu lassen? Solange man uns in Frieden läßt..."
    „Man wird aber nicht!" blieb der Tierfänger zu Toffners heimlicher Freude störrisch. „Man wird uns bald nicht mehr fragen, ob wir wollen oder nicht! Man wird uns zwingen!"
    „Du übertreibst!" mahnte nun auch Hhokga besonnen. „Vorläufig handelt es sich um Freiwillige, dagegen ist nichts zu sagen. Sollte es anders kommen, ist immer
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