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0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon
Autoren: Richard Wunderer
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Schloß! Ihr werdet hohe Posten in meinem Reich bekleiden, einflußreich sein und die Legionen des Bösen kommandieren, die ich auf die Menschheit loslasse, sobald mein Schloß an die Oberfläche zurückkehrt!«
    »Niemals!« schrie ich dem Dämon entgegen. »Mein Kreuz kannst du nicht überwinden, finsterer Höllengeist, und es wird deine Burg erobern und zerstören!«
    Das hohle Gelächter des Moordämons ließ die Scheiben des Bentleys klirren. »Das wirst du bereuen, John Sinclair! Greift an!«
    Die Giftbrühe im Burggraben geriet ins Wallen, als koche die Flüssigkeit. Schwarze Arme mit langen, zotteligen Haaren, Stacheln und Greifklauen streckten sich ins Freie. Gleich darauf tauchten die Körper auf.
    Riesenspinnen. Dutzende von Riesenspinnen! Sie krochen auf den festen Untergrund und bildeten eine undurchdringliche Wand.
    »Wir müssen weg!« keuchte Jane und wollte aus dem Bentley springen.
    Ich drehte mich um. Der Schock traf auch mich hart, obwohl ich schon viel erlebt hatte. Riesenspinnen rückten von allen Seiten an!
    Wir waren von einem wahren Heer dieser scheußlichen Dämonengeschöpfe eingekreist!
    Das war unser Ende…
    ***
    In Inverness sprach es sich schnell herum, daß ein ungewöhnlicher Fremder angekommen war. Bald wußte jeder in der Stadt, daß ein hünenhafter Chinese mit einem runden, freundlichen Gesicht im Hotel wohnte und sich überall nach Oberinspektor Sinclair und der Privatdetektivin Jane Collins erkundigte. Und alle sprachen darüber, daß es gar nicht zu dem gutmütigen Äußeren des Riesen paßte, wie er in Harnisch geraten konnte, wenn er nicht die gewünschten Auskünfte erhielt.
    Suko, wie dieser Riesenmensch mit den gewaltigen Fäusten hieß, ließ nicht eher locker, als bis er herausgefunden hatte, wo seine Freunde zuletzt gesehen worden waren.
    Ein Schäfer hatte den Bentley mit Kurs auf die Dammstraße über das Moor beobachtet. Er gab ebenfalls an, daß die Fremde mit den goldblonden Haaren also Jane Collins etwas später auf einem Mofa in dieselbe Richtung gefahren war.
    Am anderen Ende der Moordammstraße setzte Suko seine Nachforschungen in der Disco MANHATTAN fort. Der Besitzer McCormack versicherte ihm, daß die beiden nie bei ihm angekommen waren.
    Suko zählte zwei und zwei zusammen. Er kannte die Berichte von Inspektor Morronen. Seine Freunde waren zuletzt auf der Dammstraße gesehen worden. Also machte er sich an eine gründliche Untersuchung dieses Abschnittes.
    Er konnte das in aller Ruhe machen, weil die Polizei das Straßenstück mittlerweile für den Autoverkehr gesperrt hatte.
    Deshalb mußte Suko auch seinen Leihwagen vor der Straßensperre abstellen und zu Fuß weitergehen. Es war später Nachmittag, das Licht reichte aus, um die kleinste Einzelheit zu erkennen.
    Der Chinese war nur mit seinen Fäusten bewaffnet, aber das genügte ihm. Er war ein durchtrainierter Karatekämpfer. Seine Fäuste stellten im Notfall eine gefährliche Waffe dar. Ob sie allerdings gegen Dämonen wirkte, hing ganz vom Einzelfall ab. Deshalb war Suko mehr als vorsichtig, als er sich entlang der zerstörten Leitplanken Schritt für Schritt vortastete.
    Inspektor Morronen hatte ihm versichert, er habe die Straße genau abgesucht und keine Spur der Verschwundenen gefunden. Doch Suko wollte sich nicht damit abfinden, daß seine Freunde angeblich im Moor verschwunden waren. Er mußte sie finden. Lebend.
    Schon erreichte er jene Stelle, an der die massiven Stahlplanken wie dünner Draht zusammengedreht worden waren. Er stutzte. Neben der Straße lag ein auffällig regelmäßig geformter Stein von einer Farbe, wie Suko sie in dieser Gegend noch nicht gefunden hatte. Es war ein charakteristisches Grünbeige.
    Suko ging näher und bückte sich. Sein Herz krampfte sich zusammen.
    Das war kein gewöhnlicher Stein, sondern Johns Gnostische Gemme, eine so wertvolle Waffe gegen das Böse, daß sich der Geisterjäger bestimmt nicht freiwillig davon getrennt hatte.
    Behutsam hob Suko den ovalen, grünbeige schimmernden Stein auf. Er schrak zusammen, denn im selben Moment glaubte er, einen Ruf zu vernehmen.
    Einen Hilferuf!
    Verbissen sah er sich um. Nichts, aber auch gar nichts war ungewöhnlich, einmal von der zerstörten Leitplanke abgesehen. Nirgendwo zeigte sich der Moordämon oder ein anderer Diener des Bösen. Das Geisterschloß tauchte ebenfalls nicht auf. Trotzdem war Suko sicher, daß sich seine Freunde in höchster Gefahr befanden.
    Wie sollte er ihnen helfen? Anstatt unschlüssig
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