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0083 - Der Spinnen-Dämon

0083 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0083 - Der Spinnen-Dämon
Autoren: Richard Wunderer
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herumzustehen, wandte er sich nach allen Himmelsrichtungen. Die Gnostische Gemme hielt er dabei wie einen Kompaß vor sich hin.
    Tatsächlich, seine Idee war gut! Mal verstärkte sich der Hilferuf, mal wurde er schwächer, je nachdem, wie er sich drehte. Am deutlichsten war er zu hören, wenn Suko mit dem Gesicht in Richtung MANHATTAN stand.
    Der Chinese ging weiter. Dabei ließ er seine Umgebung nicht aus den Augen und beobachtete gleichzeitig die Gemme. Sie veränderte sich nicht, gab ihrem Träger aber die Gewißheit, die richtige Richtung eingeschlagen zu haben.
    Suko passierte die Stelle mit der zerstörten Leitplanke. Bei den nächsten Schritten veränderte sich das Moor! Es schien anzusteigen.
    Sehr rasch fand Suko heraus, daß es sich um eine optische Täuschung handelte. Nicht das Moor stieg, sondern die Straße senkte sich! Sie führte tiefer in das Moor hinein und tauchte in einen scheinbar endlosen Tunnel ein. Keuchend lief Suko weiter. Offenbar tappte er in eine Falle des Moordämons, aber für ihn bestand kein Zweifel. John und Jane waren denselben Weg gegangen. Da gab es für ihn kein Überlegen.
    Immer schneller lief Suko, bis er ganz in dem schwarzen Tunnel gefangen war. Vor ihm tauchte grünliches Leuchten auf, wallende Nebel und eine graue Steinmauer.
    Im nächsten Moment sah er sich von den scheußlichsten Ausgeburten der Hölle umzingelt, die sich ein menschlicher Verstand ausdenken konnte.
    Riesenspinnen mit gierig aufgerissenen Mäulern!
    ***
    Ich stellte mich schützend vor die beiden Frauen und hob mein Kreuz, doch schon jetzt erkannte ich, daß es sinnlos war. Wenn ich die Feinde auch auf meiner Seite des Wagens für Minuten abwehren konnte, würden sie doch von der anderen Seite her den Bentley wie eine Konservendose knacken und Jane sowie die Lehrerin töten!
    »Nieder mit Satan und seinen Sklaven!« schrie ich und stach mit dem Silberkreuz nach der ersten Riesenspinne, die ihre Fangarme nach mir ausstreckte. Ich traf und trennte zwei der zuckenden schwarzen Arme ab.
    »Nieder mit Satan und seinen Sklaven!« donnerte hinter mir eine mächtige Stimme, die ich nur zu gut kannte.
    Verblüfft wirbelte ich herum. »Suko!« schrie ich.
    Das überraschende Auftauchen unseres Freundes ließ mich für einen Moment alles andere vergessen. Suko hieb mit seinen gewaltigen Fäusten nach einem Spinnenwesen und schleuderte es wie einen federleichten Ball durch die Luft, daß es im Burggraben landete und von dem Gift aufgelöst wurde. Vorhin hatte das Gift doch diesen Bestien nicht geschadet! Wieso jetzt?
    »Hinter dir, John!« brüllte Suko.
    Ich warf mich zur Seite und wirbelte herum. Die scharfen Klauen eines Angreifers zischten haarscharf an meinem Kopf vorbei, prallten gegen den Bentley und schlugen eine tiefe Beule in die Karosserie. Der Hieb hätte mir den Schädel zerschmettert.
    Im nächsten Moment rammte ich das Silberkreuz tief in den pulsierenden schwarzen Körper.
    Die Bestie blähte sich auf und platzte. Die Teile flogen durch die Luft, und wenn sie in den Graben stürzten, verdampften sie zischend. Mir ging ein Licht auf. Die Berührung mit einem Gegenstand der Weißen Magie machte sie verwundbar, so daß sie durch die Säure aufgelöst wurden.
    Sukos Warnruf hatte mir das Leben gerettet. Ich hatte zu sehr auf ihn geachtet.
    Jetzt konnte ich mich sofort revanchieren. Drei Schauerwesen stürzten sich nämlich gleichzeitig auf meinen Freund. Eines wehrte er mit einem Hieb ab und schleuderte es ebenfalls in den Burggraben. Das zweite verfehlte er knapp, streifte es jedoch mit der Faust. Es brach zuckend zusammen und hatte nicht mehr die Kraft, auf meinen Freund loszugehen.
    Die dritte Riesenspinne jedoch warf sich mit ihrem vollen Gewicht auf Suko, riß ihn zu Boden und umklammerte ihn mit den Fangarmen. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Seine Arme waren fest an den Körper gepreßt. Welche Waffe er auch immer in der Faust hielt, er vermochte sie nicht einzusetzen.
    Ich flankte über die Kühlerhaube des Bentleys hinweg und fiel auf die zuckende Masse aus Suko und Geisterwesen. Ich hieb mit meinem Silberkreuz nach dem tödlichen Angreifer und bohrte so oft die Kreuzspitze in die Riesenspinne, bis sie förmlich auseinanderbrach.
    Ich zerrte Suko auf die Beine, weil uns unsere Feinde keine Verschnaufpause gönnten. Erst jetzt sah ich, daß er die Gnostische Gemme in der Hand hielt. Ich entwand sie ihm mit einem kurzen Ruck. Jane stieß die Wagentür auf. Ich drängte meinen Freund auf den
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