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0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß
Autoren: Michael Hrdinka
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Mama aufgetaucht und er konnte nicht weiter berichten. He, was haben Sie denn?« stammelte Jean-Paul, als er sah, daß der Gelehrte bei dem Wort »Fluch« leicht zusammenzuckte.
    »Nichts, Jean-Paul, gar nichts! Mit deiner Auskunft hast du mir allerdings sehr viel geholfen!« Zamorra zauberte eine Banknote aus der Manteltasche und reichte sie dem Jungen.
    »Kauf dir ein paar Bonbons dafür!« ermutigte er ihn dann, ohne das hastige »Danke! Vielen Dank!« des erstaunten Jungen abzuwarten.
    Professor Zamorra hatte es plötzlich sehr eilig!
    ***
    Der dunkelgrüne Renault Lieferwagen, der knatternd durch Roulens ratterte, hatte noch vor Zamorra die Hütte des Alten erreicht.
    Es war ein Wagen der Tierrettung, der die Hunde abholen sollte.
    Der Fahrer, ein grobschlächtiger Kerl, brauchte nicht lange, bis er die Behausung gefunden hatte.
    Sie hob sich ja merklich von den anderen, modernen Betonklötzen ab.
    Mit quietschenden Bremsen hielt der Kastenwagen vor Creuxs Gartentor.
    Sofort wurde seine Ankunft durch ein vielstimmiges Hundegekläff gemeldet.
    Es dauerte auch nicht lange, bis ein großer, weißbärtiger Mann aus dem windschiefen Tor trat.
    Als Creux begriff, was die beiden Männer von ihm wollten, begann er zu bitten und zu betteln, zu brüllen und zu zetern, aber es nützte alles nichts.
    »Wir machen ja auch nur unseren Dienst!« war die stereotype Antwort der beiden.
    »Aber ihr könnt sie mir doch nicht wegnehmen, sie sind doch das einzige, was ich noch habe…«
    Louis Creux schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. Er konnte nicht verhindern, daß seine Augen feucht wurden. Dann stellte er sich mit weit ausgebreiteten Armen vor den Zwinger, und verwehrte so den Männern den Zutritt.
    »Los, lassen Sie mich zu dem Zwinger!« Der grobschlächtige Kerl stieß Louis Creux zur Seite.
    Je näher die beiden Männer den sechs wolfartigen Hunden kamen, desto mehr begannen diese zu kläffen und zu jaulen. Zähnefletschend versuchten sie ihre Mäuler durch die engen Gitterstäbe zu pressen, stellten die Ohren hoch.
    Der Fahrer der Tierrettung verharrte einige Meter vor dem Käfig. Irgend etwas hatte ihn plötzlich unsicher gemacht. Er wußte, daß es nicht allein die Wildheit der keifenden Bestien war, die ihn innehalten ließ.
    »Es ist vielleicht besser, wenn Sie uns helfen die Hunde zu verladen, Monsieur Creux! Die Tiere machen nicht den Eindruck, daß sie sich freiwillig in den Wagen schaffen lassen!«
    »Nein!« knallte ihm die Antwort wie ein Peitschenhieb ins Gesicht.
    Der Fahrer zuckte leicht zusammen.
    »Okay!« sagte er und versuchte seiner Stimme einen festen Klang zu geben, aber schon beim nächsten Wort mußte er zugeben, daß sie reichlich heiser und unsicher klang. »Komm, Paul, dann müssen wir die Biester eben betäuben. Es wäre nicht das erste Mal, daß wir mit so verwilderten, unerzogenen Hunden Schwierigkeiten hätten!«
    Er wandte sich um, machte einen Schritt in Richtung Gartentor vor dem der Renault parkte.
    »Halt! Ihr habt mich überzeugt. Ihr könnt meine Lieblinge haben! Kommt!« beeilte sich Louis Creux zu sagen. Er ließ die Schultern nach vorn sinken, wischte mit der Handfläche fahrig über die nassen Augen.
    Die beiden anderen hatten plötzlich Mitleid mit dem alten Mann, das sie jedoch nicht zeigen wollten und durften.
    »Na komm schon, Paul!« forderte der Fahrer seinen Kollegen auf. Er mußte einfach etwas sagen, um nicht nachdenken zu müssen.
    Louis Creux ging gramgebeugt vor den Männer her bis zum Zwinger. Er redete etwa eine Minute lang auf die nervösen Tiere ein, die sich von Sekunde zu Sekunde mehr zu beruhigen schienen.
    Als Creux das Gittertor schließlich öffnete trotteten die Hunde willig in den Garten, legten die Ohren zurück und wedelten mit den Schwänzen.
    Der Alte schritt auf die Gartentür zu. Das Rudel folgte ihm auf dem Fuß.
    »Beeile dich, Paul.« flüsterte der Fahrer seinem Kollegen zu. »Je schneller wir von hier fortkommen, desto besser!«
    »Der Alte ist mir nicht geheuer«, knurrte sein Gesprächspartner. »Weiß der Teufel, wie der mit den Tieren geredet hat! Da sieh, das ist mir noch nicht vorgekommen!«
    Die beiden wagten ihren Augen nicht zu trauen, wie folgsam sich die Wolfshunde gaben. Die Gruppe hatte die Straße erreicht.
    Paul öffnete hastig die beiden Flügeltüren, die den Zugang in das Wageninnere darstellten.
    »Hinein! Macht schon! Rein mit euch!« brüllte Creux, der seinen Schmerz kaum noch verbeißen konnte.
    Die großen Tiere
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