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0080 - Augen des Grauens

0080 - Augen des Grauens

Titel: 0080 - Augen des Grauens
Autoren: Jason Dark
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alles noch widerfahren kann.«
    Ich nippte gelassen an meinem Whisky, während Stella Strangeford dem Bandleader ein Zeichen gab.
    Der reagierte prompt. Leise Musik setzte ein. Ein Geigensolo, begleitet von sanftem Trommelwirbel.
    Dann sang Stella.
    Und sie war Klasse, das mußte auch ich zugeben, obwohl ich von ihr eigentlich nicht viel erwartet hatte. Ihre Stimme besaß genau das Timbre, das Männerherzen zerfließen ließ. Ihr ganzes Auftreten, ihre Bewegungen, ihre das Mikrofon in den Händen zu drehen und damit zu spielen, erinnerten mich an die Sängerin Milva. Auch Stellas Stimme konnte fast mit der Italienerin Schritt halten.
    Der Text des Liedes war an sich banal. Hier ging eben nur die Sängerin unter die Haut.
    Ich zündete mir eine Zigarette an, beobachtete die Frau und nahm hin und wieder einen winzigen Schluck Whisky. Es war ein guter Stoff. Er brannte weder im Hals noch im Magen.
    Das Lied war aus.
    Ein letzter Ton klang noch nach, schwebte zitternd im Raum, dann wurde es still.
    Aber nur für ein, zwei Sekunden.
    Danach begann der Applaus. Orkanartig brandete er der Decke entgegen. Die meisten Gäste sprangen auf und klatschten. Selbst die Frauen Nachtclubsängerinnen sonst nicht gerade zugetan sparten nicht mit Beifall.
    Stella Strangeford hatte gesiegt. Auch ich klatschte. Sie verbeugte sich mehrmals, und ich hatte immer das Gefühl, als würde sie in meine Richtung schauen. Aber das konnte auch eine Täuschung sein.
    Trotzdem hatte ich meinen eigentlichen Auftrag nicht vergessen. Ich fragte mich die ganze Zeit über, welch ein Geheimnis Stella mir anvertrauen wollte. Und weshalb erst nach ihrem Auftritt denn nun begann der zweite Teil.
    Der Strip!
    Stella stellte sich etwas breitbeinig hin, bog herausfordernd den Oberkörper zurück und schnippte zweimal mit den Fingern.
    Einmal links, einmal rechts.
    Der Bandleader reagierte.
    Harte Rockklänge peitschten durch den Raum. Es war eine wilde, aggressive Musik. Stella löste mit einem Griff ihren Haarknoten, und im nächsten Augenblick fiel die Mähne bis auf die Schultern.
    Dann begann ihr Tanz.
    Stella Strangeford bewegte sich wie eine Katze. Sie wandte den Zuschauern das Profil zu, machte mit dem rechten Bein einen Schritt nach vorn, so daß der Schlitz des Kleides aufklaffte und einiges von ihrem Körper zu sehen war.
    Hin und her wiegte sie den Oberkörper, während ihre Finger nach den Knöpfen tasteten und damit begannen, sie zu öffnen.
    Am Hals fing sie an.
    Es sah lässig aus aber gekonnt.
    Sie drehte sich im Kreis, das lange Kleid schwang hoch wie eine Fahne und wirbelte um die Taille.
    Die Blicke der Gäste saugten sich an ihren Strapsen, den Strümpfen und dem winzigen schwarzen Slip fest.
    Doch nur für einen Moment.
    Stella stoppte mitten in der Drehung, und das Kleid fiel wieder nach unten.
    Dafür glitt das Oberteil von ihren wohlgerundeten Schultern.
    Niemand, auch ich nicht, hatte mitbekommen, daß sie die Hälfte der Knöpfe geöffnet hatte. Das Kleid fiel bis zu den, Hüften hinab. Darunter trug Stella einen schalenlosen BH, der an gewissen Stellen äußerst durchsichtig gearbeitet war.
    Die Stripperin konnte, sich mit ihrer Figur wirklich sehen lassen. Und sie tanzte weiter. Dabei schien sie die Umwelt vergessen zu haben, lauschte nur nach der Musik, die immer lauter und fordernder wurde.
    Ein gewagter Hüftschwung, schon fast akrobatisch zu nennen, und das Kleid flog zur Seite.
    Es flatterte von der kreisrunden Bühne, wurde von dem Luftzug getragen und wirbelte auch an mir vorbei, wobei mich ein wenig Stoff noch am Gesicht streifte und ich den Parfümgeruch wahrnahm, den dieses Kleidungsstück ausströmte.
    Stella Strangeford blieb für einen Augenblick stehen und reckte beide Hände in die Höhe.
    Jeder konnte sie bewundern.
    Wie gesagt, sie trug hauchdünne Strümpfe, Strapse, einen winzigen Slip und einen BH. Dazwischen war nur weiße Haut zu sehen, aber all das interessierte mich nicht sonderlich.
    Ich sah nur die Waffe.
    Es war ein Derringer, eine einschüssige Pistole. Viele halten sie für ein Spielzeug, aber die Kugel aus einem Derringer ist aus der Nähe abgefeuert tödlich.
    Die Waffe steckte in ihrem Slip.
    Warum?
    Die Musik wurde noch wilder. Jetzt begann die Spannung. In wenigen Minuten würde Stella Strangeford die letzten Hüllen fallen lassen. Alle waren gespannt.
    Ich auch, muß ich ehrlich gestehen.
    Stella tanzte wieder. Sie drehte sich halb und wandte dem Publikum nun ihren Rücken zu. Ich sah noch einen
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