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008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes
Autoren: Dämonenkiller
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Geräusche wurden lauter. Das gelbe Licht kam näher. Wütend schlug ich mit den Händen um mich – und plötzlich lag ein leeres Grab vor mir. Die Erdwand konnte nur wenige Zentimeter dick gewesen sein. Ich kroch hoch, Krallen erwischten meine rechte Wade, bohrten sich schmerzhaft ins Fleisch und rissen tiefe Wunden. Doch ich ließ mich davon nicht aufhalten. Mit dem halben Oberkörper war ich schon im leeren Grab, da spürte ich auch die schleimigen Hände an meiner linken Wade.
    Ich ließ die Stablampe fallen und atmete gierig die frische Luft ein. Mein Kopf drohte zu zerspringen. Für Sekunden hatte ich einen Schwächeanfall. Mir wurde schwarz vor den Augen, doch der beißende Schmerz in meinen Beinen riß mich ins Bewußtsein zurück. Ich hechtete vorwärts. Mein Gesicht schlug auf den Boden auf. Schwer atmend blieb ich kurz liegen, doch im nächsten Moment tauchte auch schon eine gelbschillernde Hand des Ghouls auf. Taumelnd stand ich auf, verkrallte die Finger in der Graböffnung und wollte mich hinaufschwingen. Doch ich war zu schwach. Ich rutschte ab und fiel rücklings ins Grab zurück. Gierig schnappte die Ghoulhand nach mir. Verzweifelt versuchte ich es nochmals. Meine linke Hand glitt ab, aber mit der rechten fand ich einen Halt. Sekundenlang glaubte ich, daß ich es nicht schaffen würde, doch dann hatte ich das rechte Bein auf dem Grabrand und zog das linke nach.
    Keuchend blieb ich eine Weile liegen. Dann richtete ich mich langsam auf, torkelte einige Schritte zur Seite, stolperte und fiel der Länge nach hin. Erst als ich aufstand, erkannte ich, wo ich mich befand. Ich war aus meinem Grab herausgekrochen, aus dem Grab, das die Schwarze Familie für mich vorbereitet hatte.
    Tief atmete ich die frische Luft ein, aber ich hatte keine Zeit, mich auszuruhen. Die Leichenfresser waren hinter mir her. Eben schoben sich zwei krallenartige Hände über die Graböffnung. Ich ging zu Cocos Grab, holte eine Schaufel, trat ans leere Grab, schlug mit der Schaufel auf die Hände ein, taumelte aber sofort schaudernd zurück. Fünf Ghouls standen im Grab, die sich eben anschickten, herauszukriechen. Ich warf die Schaufel zur Seite und rannte zwischen den Gräbern hindurch auf das Friedhofstor zu. Hinter mir hörte ich Schnaufen und Schritte. Endlich erreichte ich die Friedhofsmauer. Mit letzter Kraft klammerte ich mich fest und zog mich hinauf.
    Der Friedhof war zum Leben erwacht. Überall sah ich schattenhafte Gestalten, die in meine Richtung liefen. Ich ließ mich auf der anderen Seite einfach zu Boden fallen. Lundsdales Volkswagen stand nur wenige Meter entfernt. Ich lief auf ihn zu und zog die Wagenschlüssel hervor. Meine Hand zitterte so stark, daß ich erst nach mehrmaligen Versuchen die Tür aufsperren konnte. Erschöpft kroch ich hinters Lenkrad, startete und blickte kurz in den Rückspiegel. Von den Ghouls sah ich nichts mehr.
    Erleichtert atmete ich auf, als ich die Aberdeen Street erreichte. In der breiten Queens Road stellte ich den Motor ab, preßte den Kopf gegen das Lenkrad, öffnete die Wagenfenster und schloß die Augen. Langsam fühlte ich mich etwas besser.
    Ich hatte unwahrscheinliches Glück gehabt, den Schacht zu erwischen, der zum leeren Grab geführt hatte. Aber war es tatsächlich nur Glück gewesen? Oder gehörte das zum Katz- und Mausspiel, das die Schwarze Familie mit mir trieb?
    Ich blieb fast eine Viertelstunde lang im Wagen sitzen, ehe ich weiterfuhr. Meine Waden und Hände schmerzten höllisch. Bevor ich das Hotel betrat, versuchte ich mich notdürftig zu reinigen, was sich aber als unmöglich erwies. Mein Anzug hing in Fetzen, das Hemd war zerrissen, Gesicht und Hände waren schmutzig und zerkratzt.
    Bei dem Hotelpersonal verursachte mein Aufzug einiges Aufsehen. Ich murmelte etwas von einem Unfall, nahm meinen Schlüssel in Empfang und ging zum Aufzug. Zwei Schritte davor wurde mir schwarz vor Augen. Ich kämpfte verzweifelt gegen die Ohnmacht an, schwankte wie ein Blatt im Wind hin und her. Zwei Hotelangestellte eilten herbei und stützten mich. Sie brachten mich zu meinem Zimmer und verständigten einen Arzt. Ein Kellner half mir beim Ausziehen. Er brachte mich auch ins Badezimmer. Ich duschte mich rasch und fühlte mich danach etwas besser. Als ich ins Schlafzimmer trat, war der Arzt schon da. Verwundert betrachtete er die Wunden an meinen Waden, doch ich gab nur ausweichende Antworten auf seine Fragen. Er verband die Wunden, gab mir ein schmerzstillendes Mittel, und ich kroch
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