Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
008 - Labyrinth des Todes

008 - Labyrinth des Todes

Titel: 008 - Labyrinth des Todes
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
sagte er. Das war weniger, als ich erwartet hatte. Ich handelte einige Zeit mit ihm, doch er blieb hart und bestand auf der Summe. Schließlich gab ich nach. Wir benötigten Schaufeln und Lampen. Huang versprach, sie zu besorgen. In einer halben Stunde wollte er zurück sein.

    Kurz nach Mitternacht trafen wir auf dem Friedhof ein. Sicherheitshalber hatte ich mir eine Pistole mit geweihten Silberkugeln und einige Dämonenbanner eingesteckt, Dinge, die mir schon oft in meinem Kampf gegen die Schwarze Familie geholfen hatten. Huang hatte zwei neue Schaufeln und zwei Stablampen besorgt. Den Jungen hatte ich laufenlassen, wofür er sich überschwenglich bedankt hatte.
    Wir blieben einige Minuten im Wagen sitzen. Ich rauchte eine Zigarette und beobachtete die Straße. Kaum ein Wagen kam vorbei, und Fußgänger waren nicht zu sehen. Huang und Ts'ao Ta saßen unbeweglich wie Statuen da; nur ihr leises Atmen war zu hören.
    Der Friedhof war von einer über zwei Meter hohen Steinmauer umgeben, das Friedhofstor geschlossen.
    »Geben Sie uns jetzt das Geld, Sir«, sagte Huang.
    Ich zog meine Brieftasche heraus und reichte ihm und Ts'ao Ta je zwei Hundertdollarscheine, öffnete dann die Wagentür und stieg aus. Ts'ao Ta kroch aus dem Fond und packte die beiden Schaufeln, Huang folgte ihm. Ich sperrte den Wagen ab und blieb vor der Friedhofsmauer stehen. Es war eine wolkenlose Nacht. Der Mond stand hoch am Himmel und schien so hell, daß wir die Stablampen sicherlich nicht brauchen würden.
    Huang blieb dicht vor der Mauer stehen und blickte sich noch einmal rasch um. Kein Mensch war zu sehen. Mit einem Sprung erreichte er die Mauerkrone und zog sich mit einem Klimmzug hoch. Ruhig blieb er liegen. Ts'ao Ta reichte ihm die Schaufeln, dann war er verschwunden. Ich hörte nicht, wie er auf dem Boden aufkam. Ts'ao Ta folgte seinem Beispiel; geschmeidig wie eine Katze turnte er die Mauer hoch.
    »Soll ich Ihnen helfen, Sir?« fragte er, doch ich schüttelte den Kopf. Ich zog mich an der Mauer hoch, ließ mich drüben fallen, ging in die Knie und richtete mich wieder auf.
    Das Pförtnerhaus war etwa fünfzig Meter entfernt. Kein Licht brannte. Wir blieben einige Minuten gegen die Friedhofsmauer gepreßt stehen. Ein leichter Wind war aufgekommen, der in den Bäumen raschelte. Irgendwo schrie eine Katze, sonst war es ruhig. Der Mond überschüttete Grabsteine und Kreuze mit silbernem Licht.
    »Los!« sagte ich und stieß mich von der Mauer ab.
    Huang und Ts'ao Ta folgten mir. Ich ging langsam zwischen den Grabreihen hindurch, bis ich den Hauptweg erreicht hatte. Nur das Geräusch unserer Schritte war zu hören. Meine Spannung stieg von Sekunde zu Sekunde. Noch hatte ich eine schwache Hoffnung, daß Coco am Leben war. Ich würde erst an ihren Tod glauben, wenn ich ihre Leiche mit eigenen Augen gesehen hatte.
    Nachtvögel stiegen kreischend auf, und zwischen den Gräbern hörte ich Geraschel, das wahrscheinlich von aufgeschreckten Eidechsen herrührte. Es kam mir endlos lange vor, bis wir endlich die zwölfte Reihe erreicht hatten. Vor Cocos Grab blieb ich stehen. Ohne ein Wort zu sagen, machten sich die beiden Chinesen an die Arbeit. Sie schlüpften aus den groben Jacken, legten sie auf das Nebengrab und arbeiteten mit nacktem Oberkörper. Da ich nicht ruhig stehenbleiben konnte, ging ich langsam auf und ab. Dabei ließ ich meinen Blick auf das Nebengrab fallen. Der Grabstein war unbeschriftet.
    Huang und Ts'ao Ta arbeiteten rasch. Sie machten keine Pause. Es war warm, und der Schweiß rann in Strömen über ihre nackten Oberkörper. Nur gelegentlich wischten sie sich über die Stirn, um aber sofort weiterzuarbeiten.
    Ich rauchte eine Zigarette nach der anderen und wanderte rund um Cocos Grab. Ich zitterte dem Augenblick entgegen, wo die Schaufeln den Sarg berühren würden.
    Der Wind wurde stärker, und vom chinesischen Festland her trieben dunkle Wolken auf uns zu. Noch spendete der Mond genügend Licht, aber in wenigen Minuten würde der Himmel bedeckt sein. Die zwei Männer arbeiteten noch rascher. Sie standen nun schon bis zu den Hüften im Grab.
    Langsam verwischten die Konturen. Überall waren Schatten, die sich um die Kreuze und Grabsteine legten. Ich setzte mich auf eine Grabeinfassung und sah den beiden zu. Nach einigen Minuten rief mich Huang leise. Ich sprang auf und blieb vor dem Grab stehen.
    »Leuchten Sie uns, Sir!« sagte er, und ich knipste die Stablampe an und schirmte den scharfen Strahl mit der Hand ab.
    Das Licht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher