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007b - Duell mit den Ratten

007b - Duell mit den Ratten

Titel: 007b - Duell mit den Ratten
Autoren: Dämonenkiller
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ausgelassene Stimmung herrschte. Als sie an der offenstehenden Tür vorbeikam, sah sie Miß Doyle mit den vier Dämonenkindern an einem Tisch sitzen. Sie lachten alle fünf gerade schallend. Miß Doyle hatte die Beine fast unzüchtig gespreizt, die Hände im Schoß liegen und den Kopf weit nach hinten gebeugt. Coco ging schnell an der Tür vorbei, um nicht entdeckt zu werden. In ihrem Zimmer angekommen, stellte sie fest, daß Don immer noch nicht eingetroffen war. Jetzt wurde sie unruhig. Zum erstenmal kam ihr der Gedanke, daß ihm etwas zugestoßen sein könnte. Sie überlegte sich, ob es nicht das klügste wäre, einfach in der Jugendstilvilla anzurufen und sich nach dem Verbleib des Puppenmannes zu erkundigen. Aber dann entschloß sie sich, noch etwas abzuwarten.
    Die fremde Macht, die nach ihrem Gehirn griff und ihr ihren Willen aufzwingen wollte, wurde stärker. Sie hörte wieder die Stimmen, die von überall auf sie eindrangen. In den Winkeln und Ecken, wohin das Licht der Deckenlampen nicht fiel, schienen sich gespenstische Schatten zu regen.
    Coco rannte zum Fenster und beugte sich weit hinaus. Sie hoffte, Don zu erblicken, wie er über die Mauervorsprünge nach oben zu ihrem Zimmer kletterte. Aber es war bereits zu dunkel geworden. Sie konnte keine Einzelheiten erkennen. Kein Geräusch drang von unten herauf. Nur über ihr war das Gurren der Tauben zu hören, die sich unter dem Dach eingenistet hatten.
    Sie wollte sich schon vom Fenster zurückziehen, als sie im Park eine leuchtende Gestalt erblickte. Im ersten Moment dachte sie, daß es sich um Irene Reuchlin handelte, die mit dem Mann ohne Gesicht ihr neckisches Spiel trieb, doch dann trat die nackte Gestalt vollends aus den Büschen, und Coco stellte fest, daß ihr ganzer Körper mit bunten Leuchtfarben bemalt war.
    Judith Skeates!
    Coco verließ ihren Platz am Fenster und rannte in den Korridor hinaus. Sie sah, wie Miß Doyle im Zimmer von Theophil Crump verschwand. Jetzt war ihr klar, daß die Mächte des Bösen von den Bewohnern des Schlosses endgültig Besitz ergriffen hatten. Die Dämonen hatten ihnen ihren eigenen Willen genommen und sie zu Marionetten gemacht, die sie nach Belieben beeinflussen konnten.
    Die lange Nacht der endlosen Schrecken war angebrochen.

    Cäcilia Whitley hatte es im Speisesaal nicht mehr ausgehalten. Es war dort so schwül, die Luft zum Schneiden dick. Sie mußte unbedingt aus ihren Kleidern. Ohne sich bei den anderen zu entschuldigen, hatte sie sich erhoben und war in den Westflügel gegangen, wo ihr Zimmer lag. Als sie den Korridor erreichte, wußte sie für einen Moment nicht mehr, welche der Türen die ihre war. Das war ihr noch nie passiert. Sie erstarrte vor Schreck, als ihr der Gedanke kam, daß sie sich in der Tür irren könnte und das Zimmer eines ihrer männlichen Kollegen betrat. Welch schrecklicher Gedanke! Es war ihr nicht entgangen, daß Theophil Crump sie heute besonders anzüglich betrachtet hatte. Seltsamerweise hatte sie das aber nicht abgestoßen, sondern eher erregt.
    Endlich hatte sie ihr Zimmer ausfindig gemacht. Sie betrat es, schloß hinter sich ab und schlüpfte schnell aus ihren Kleidern. Erst als sie splitternackt war, fühlte sie sich wohler.
    »Was war das?«
    Sie zuckte zusammen, als sie Mr. Lundsdales Stimme erkannte. Sie klang so laut, als stünde er hinter ihr. Als sie jedoch herumwirbelte, sah sie niemanden.
    »Ein Gespenst vermutlich«, antwortete die Stimme von Mr. Flindt.
    »Aber nein!« widersprach Mr. Lundsdale erregt. »Das war ein Wesen aus Fleisch und Blut. Ein Mensch mit einem Clownkostüm und einer Clownmaske. Ich muß der Sache auf den Grund gehen.«
    Miß Whitley hörte sich rasch entfernende Laufschritte, dann wurde es wieder still im Zimmer. Sie atmete erleichtert auf. Es war nur auf die eigenwillige Akustik dieses Bauwerks zurückzuführen, daß sie die Stimmen aus dem Speisesaal so deutlich gehört hatte.
    Sie legte sich seufzend aufs Bett und preßte die Schenkel fest gegeneinander. Ob Theophil Crump stark genug war, ihr Gewalt antun zu können? Aber warum denn? Das war doch gar nicht nötig. Sie würde sich überhaupt nicht wehren.
    Was für ein Gedanke! Sie fuhr im Bett hoch. Worauf wartete sie eigentlich? Warum hatte sie sich so schnell entkleidet, wenn nicht, um für ihren Liebhaber bereit zu sein? Ein Schauer durchrieselte sie. Was waren das nur für schreckliche Gedanken, die ihr durch den Kopf gingen? Sie und Mr. Crump – unvorstellbar! Aber warum erwartete sie ihn
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