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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis
Autoren: Unbekannt
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Planeten mitnehmen. Homunk, kannst du das besorgen?" fragte er.
    Der Roboter rechnete schnell. Nach einer halben Sekunde kam die Antwort: „In zwölf Stunden und vierzehn Minuten steht ein Kompritormlader transportfertig bereit!"
    „Himmel, was ist ein Kompritormlader?" fragte Sikermann ärgerlich. Der Robot lächelte nur. Zu einer anderen Mimik schien er nicht fähig zu sein.
    „Ein Spezialkonverter zur Überdosierung eines in sich gekrümmten und geschlossenen Außenringfeldes, von dem vierdimensionale Einflüsse reflektiert werden."
    Damit wußten wir es sehr genau! Ich sah allmählich ein, daß die Technik des Kollektivwesens unvergleichlich höher entwickelt war als die unsere.
    „Wir können es in fünf Tagen schaffen", sagte Rhodan nach einer kurzen Kopfrechnung. „Major Förster, Sie kümmern sich um die Triebwerksverstärkung der Antigravplattform. Sikermann und Sie, Aurin, berechnen die Zugstrahlstärke für die Saugprojektoren. Homunk wird Ihnen sagen, wie die Geräte am besten aus den Fundamenten zu lösen sind. Atlan, wir sehen zu, daß wir einwandfreie Schaltungswerte erhalten. Fangen wir an."
    Der schlanke Mann drehte sich einfach um. Für Perry war die Sache einstweilen erledigt.
    „Und ich?" rief Bull ihm nach. Der Chef des Solaren Imperiums blieb stehen. Dabei wendete er uns den Rücken zu.
    „Ich habe bereits mit Dr. Sköldson gesprochen. Du bleibst bis zur Fertigstellung der Ausrüstung in der medizinischen Abteilung. Ein biochemischer Tiefschlaf setzt die normalen Körperfunktionen um fast achtzig Prozent herab. Es mag sein, daß der Verjüngungsprozeß darauf reagiert. Sköldson wird das machen. Nun, worauf warten wir noch?"
    Ja, worauf warteten wir eigentlich noch! Es gab nicht mehr viel zu bereden. Gucky, das seltsame Lebewesen vom Planeten Tramp, heftete sich an meine Fersen.
    „Soll ich dich zur DRUSUS bringen?" fragte der Kleine kläglich. Seine großen Augen schienen in einem Meer von Tränen zu schwimmen. Fast war mir, als kämpfte er mit aufsteigender Übelkeit.
    Ich bückte mich und nahm ihn auf die Arme. So schritten wir ohne zu sprechen auf die großen, gewölbten Tore der Physiotronhalle zu. Hinter uns entwickelte sich ein hektisches Treiben. Sikermanns laute Stimme war unüberhörbar.
    Homunk, der perfekte Roboter, stand reglos und aufreizend liebenswürdig lächelnd zwischen den hastenden Besatzungsmitgliedern des irdischen Superschlachtschiffes.
    Als ich den freien Platz vor dem Bauwerk erreichte, öffnete Rhodan soeben die Tür eines kleinen Impulsgleiters. Stumm deutete er auf den Rücksitz.
    Ich blieb dicht vor ihm stehen und musterte ihn eingehend. Nein, bei ihm schien sich nichts geändert zu haben. Er wirkte so jung, kräftig und elastisch wie immer.
    Sein Lächeln verriet mir, daß er meine Gedanken ahnte.
    „Glück gehabt", sagte er abwesend. „Meine Zellaktivierung war am 1. Mai, 17:24 Uhr beendet. Ich bin von der Phasenverschiebung nicht betroffen worden. Bully kam erst um 19:30 Uhr aus der Maschine. Die Verformungskräfte müssen ihn noch während der totalen Entmaterialisierung angegriffen haben."
    „Die Tatsachen sind bekannt", antwortete ich nachdenklich. „Ebenso wichtig erscheint mir aber die Frage, was mit Ihm geschehen ist! Wo ist das Kollektivwesen geblieben?"
    Rhodans Auflachen klang unecht. Gucky schmiegte sich leise wimmernd an meine Schulter.
    „Das dürfte unser zweites Problem sein, Atlan. Du möchtest von ihm einige Auskünfte, wie?"
    Ich nickte bedächtig. Natürlich hätte ich gerne erfahren, weshalb man mir vor etwa zehntausend Jahren Terrazeit ein seltsames Gerät überreicht hatte. Ich tastete unwillkürlich das Bruststück meiner Uniformkombination ab. Der Aktivator hing fest an seiner unzerreißbaren Gliederkette.
    „Gehen wir", meinte Rhodan mit einem Unterton der Hoffnungslosigkeit in der Stimme. „Ich möchte nicht gerne einen Freund verlieren. Dabei wäre es hochinteressant, zu sehen, wie der Prozeß der Rückentwicklung abläuft. Wo, oder wie müßte das enden? In der Keimzelle?"
    Mir schwindelte, wenn ich nur andeutungsweise an solche Möglichkeiten dachte. Eins war sicher: Die Natur hatte der hochentwickelten Biophysik eines überintelligenten Lebewesens einen Streich gespielt.
     
    2.
     
    Die physikalischen Gesetzmäßigkeiten des Druuf-Universums waren uns jetzt besser bekannt als Monate zuvor.
    Damals hatte Rhodan fassungslos auf äußerlich unversehrten Fremdplaneten gestanden, auf deren Oberfläche noch alles vorhanden
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