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007 - Satans Bogenschütze

007 - Satans Bogenschütze

Titel: 007 - Satans Bogenschütze
Autoren: A.F.Morland
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werde ich es tun, wenn dieses Geschäft, von dem ich eben sprach, unter Dach und Fach ist.«
    Hogan wandte sich um, öffnete die gläsernen Schiebetüren. Musik und Partylärm perlten auf die Terrasse heraus. Der Bankier schloß die Türen hinter sich. Ein hübsches dunkelhaariges Mädchen strahlte ihn an, hakte sich bei ihm unter und schleppte ihn ab.
    Churchs Augen verengten sich.
    Er wird es tun! dachte er grimmig. Er hat keine andere Wahl!
    Der Wind schüttelte die hohen Koniferen, die die Terrasse einfriedeten. Heute war der Himmel klar. Die Sterne sahen aus wie Diamanten auf schwarzem Samt. Ein schweres, lang anhaltendes Unwetter hatte die Stadt heimgesucht. Sintflutartige Regenfälle hatten die Häuser unter sich begraben. Es hatte den Anschein gehabt, als wollte es nicht mehr aufhören zu regnen. Blitze, Donnergetöse – all das war vorbei. Friede am Himmel. Erholsame Ruhe.
    Beschauliche Stille…
    Jeremy Church zündete sich eine Zigarette an. Er schaute über die Stadt – seine Stadt. Viele Verbrechen wurden gerade in diesem Augenblick in seinem Auftrag verübt.
    Er bestimmte das Geschehen, den Lauf der Dinge erheblich mit, und darauf war er stolz.
    Ein Geräusch riß ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und erblickte einen Mann, der zwischen den Koniferen hervortrat.
    Groß, breitschultrig, und so fahl, als habe er jahrelang im Gefängnis gesessen.
    Church kannte ihn nicht. Er hatte ihn auch nicht zu seiner Party eingeladen.
    Eine seltsame Aura umgab den Mann.
    Jeremy Church blickte auf die Koniferen. »Wie lange haben Sie dort hinten gestanden?«
    »Lange genug, um Ihr Gespräch mit dem Bankier mitzuhören.«
    Church stach mit Dolchblicken auf den Fremden ein. »Wer Sind Sie? Bulle? Schnüffler? Reporter?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Seien Sie unbesorgt, ich habe nicht die Absicht, Ihnen in irgendeiner Form einen Strick zu drehen.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Ich habe keinen Namen.«
    »Das gibt’s doch nicht. Jeder Mensch hat einen Namen. Sie wollen mich wohl verkohlen!«
    »Nennen Sie mich, wie Sie wollen. Mir ist jeder Name recht. Wie wär’s mit Stranger ?«
    Churchs mißtrauischer Blick tastete den Fremden nervös ab. Der Kerl schien seine Gedanken lesen zu können.
    Grinsend sagte Stranger: »Ich bin nicht bewaffnet.«
    »Schickt Dale Kelly Sie?«
    »Auch nicht. Ich bin aus eigenem Antrieb hier.«
    »Sie haben ein Gespräch belauscht, das Sie nichts anging!«
    »Ich muß gestehen, es war sehr interessant. Der Bankier macht Ihnen Schwierigkeiten.«
    »Verdammt, ich will endlich wissen, was Sie hier zu suchen haben! Was wollen Sie von mir?« herrschte Jeremy Church den Fremden an.
    Stranger lächelte kalt. »Vorsicht, mein Lieber. Sie sollten sich eines freundlicheren Tons befleißigen, sonst könnte ich böse werden!«
    Churchs Augen versprühten Wut. »Dir werde ich’s zeigen!«
    schnaufte er und stürmte vor. »Ich poliere dir deine freche Schnauze!«
    Er erreichte Stranger, legte viel Kraft in seinen Schwinger, doch der Fremde wich blitzschnell aus. Der Faustschlag ging daneben, seine Wucht riß den Gangsterboß nach vorn. Stranger lachte höhnisch. Das brachte Jeremy Church noch mehr in Rage. Er drehte sich und trommelte mit seine Fäusten gegen den Körper des Unbekannten.
    Der Kerl zeigte keine Wirkung, verzog nicht einmal das Gesicht, obwohl die Treffer stets im Ziel saßen.
    Da zog Church einen Uppercut hoch. Seine Faust krachte gegen die Kinnspitze des Fremden. Der Gangsterboß rechnete damit, daß der Bursche nach diesem Treffer zu Boden gehen würde, doch der Mann blieb auf den Beinen. Er lachte den Gangsterboß aus. Church drehte vollends durch. Wuchtige Faustschläge trafen Strangers Gesicht, das mit einemmal seltsam hart wurde.
    Jeremy Church merkte es nicht sofort.
    Er hieb blindwütig darauf ein.
    Ein Knirschen und Splittern.
    Church hielt verdattert inne. Verblüfft schaute er in das fahle Gesicht. Es wies unzählige Sprünge auf, sah wie eine zerschlagene Porzellanmaske aus.
    Knisternd verlängerten und vertieften sich die Sprünge. Vom Kinn brach ein Stück ab, fiel auf den Boden und zerschellte. Die Wangenfläche löste sich. Wie die Blätter einer abgestorbenen Tulpe fielen die Porzellanteile herunter. Ein bleicher Totenschädel kam zum Vorschein.
    Er grinste den entsetzten Gangsterboß an.
    Jeremy Churchs Mund trocknete aus.
    Er wich zwei Schritte zurück.
    Zwischen ihm und den Unheimlichen flimmerte kurz die Luft, und als sie wieder zum Stillstand kam, war der
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