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007 - Satans Bogenschütze

007 - Satans Bogenschütze

Titel: 007 - Satans Bogenschütze
Autoren: A.F.Morland
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voller neuer, gewalttätiger Pläne. Die Zeit vertickte ihm viel zu langsam. Am liebsten hätte er mitgeholfen, sie abzuspulen. Die Zeiger der Uhr krochen träge auf Mitternacht zu. Ein unsichtbares Gewicht schien an ihnen zu hängen. Church ging nervös auf und ab. Er zündete sich eine Zigarette an der andern an. Partyspuren überall. Church kümmerte sich nicht darum. Neben einem Sessel lag ein silberner Damenschuh, nirgendwo ein zweiter. Das Girl, das ihn verloren hatte, schaukelte jetzt wahrscheinlich irgendwo durch die Gegend.
    Churchs Blick richtete sich auf die elektrische Wanduhr. Schmiedeeisen, gehämmertes Kupfer, römische Ziffern, schlanke, flache Zeiger, die sich endlich den entscheidenden Ruck gaben und Mitternacht verkündeten.
    Church blieb stehen. Vollkommen still war es in seinem Penthouse. Der Besuch aus den Dimensionen des Grauens würde gleich eintreffen. Welchen Weg würde er wählen? Würde er mit dem Direktlift hochkommen? Würde er auf der Terrasse erscheinen wie Rufus? Oder hier drinnen?
    Ein seltsames Gefühl beschlich den Gangsterboß auf einmal, und er wußte, daß der Besuch soeben eingetroffen war.
    Aufgeregt drehte er sich um… und erblickte ihn.
    ***
    Die Erscheinung war ein großer, muskulöser Mann, der ein violettes, eng anliegendes, elastisches Trikot trug, das auf seiner Haut zu kleben schien. Auch der Kopf steckte in diesem Trikot, die obere Hälfte des Gesichts war maskiert. Schmale Lippen glänzten feucht.
    Auf dem Rücken trug der Mann einen Köcher mit Pfeilen, über seiner Schulter hing ein geschwungener schwarzer Bogen.
    »Ich bin Yercell«, sagte er mit einer tiefen, harten Stimme. »Des Satans Bogenschütze!«
    Jeremy Church nickte beeindruckt.
    »Rufus schickt mich«, sagte Yercell.
    Wieder nickte der Gangsterboß.
    »Ich stehe dir ab sofort zur Verfügung. Rufus sagte, es gäbe Hindernisse, die ich für dich aus dem Weg räumen soll.«
    »Ja«, erwiderte Jeremy Church mit belegter Stimme. »Ich habe im Augenblick Schwierigkeiten mit Craig Hogan, dem Bankier.«
    »Er wird sterben.«
    »Sein Tod ist für mich nicht unbedingt die optimalste Lösung. Wer verschafft mir das Geld, das ich brauche, wenn Hogan nicht mehr lebt?«
    Yercell grinste. »Du weißt noch nicht, wie ich arbeite.«
    Church schüttelte den Kopf. »Rufus hat mir überhaupt nichts erzählt.«
    »Ich werde dich aufklären.« Blitzschnell nahm der violette Bogenschütze seinen Bogen in die Hand. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher, der vom Schaftende bis zur Spitze wie ein Lichtstrahl leuchtete. Jeremy Church konnte den Bewegungen kaum mit den Augen folgen, so schnell führte Yercell sie aus. Schon lag der Lichtpfeil auf der Sehne, und der Bogenschütze zielte auf den Gangsterboß.
    Jeremy Church erschrak.
    Yercell senkte die Pfeilspitze. »Ich werde mit meinen Lichtpfeilen für dich töten. Die Geschosse werden den Menschen in den Körper dringen und ihr Leben zerstören. Ihre Seelen werden der Hölle anheim fallen. Zurück bleibt eine leere Hülle, in der sich das Licht der Satanspfeile ausbreitet. Die von mir getöteten Menschen werden tot sein und dennoch weiterleben, und sie werden nicht mehr gegen dich sein, sondern dir bedingungslos gehorchen. Dein Wille wird von diesem Moment an der ihre sei.«
    Church strahlte. »Das… das ist ja phantastisch!« rief er begeistert aus.
    Ungeahnte Möglichkeiten boten sich an.
    »Ich hoffe nur eines«, sagte der violette Bogenschütze.
    »Und das wäre?«
    »Daß du genügend Aufträge für mich hast.«
    »O ja«, sagte der Gangsterboß mit leuchtenden Augen. »Die habe ich für dich. Ganz bestimmt!«
    ***
    Das Telefon läutete. Mr. Silver wollte abheben. »Laß nur, ich mach’ das schon«, sagte ich. »Bemüh dich nicht. Du mußt ja noch müde von der Party sein.«
    »Die Party war vorgestern.«
    »Du kamst ziemlich abgekämpft nach Hause. Ein Glück, daß es Roxane nicht auffiel, sonst hätte es Saures gegeben, kleiner Salonlö- we.«
    »Ich habe nichts getan, wofür ich mich schämen müßte«, erwiderte der Ex-Dämon, während ich den Hörer aus der Gabel fischte.
    »Tony Ballard!« meldete ich mich.
    »Hallo, Tony.« Es war Tucker Peckinpah.
    »Hallo, Partner. Wieder daheim?« Ich wußte, daß er für ein paar Tage nach Kanada hinübergejettet war. Er wollte seinen Reichtum und seinen Einfluß gegen das Robbenschlachten in der Labradorsee einsetzen.
    »Vor einer halben Stunde eingetroffen«, sagte der Industrielle, der mich, den Privatdetektiv, auf Dauer
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