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0066 - Wächter der Verbannten

Titel: 0066 - Wächter der Verbannten
Autoren: Unbekannt
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Zelt standen, nicht genug, um das zu verhindern. Chellish schickte also drei weitere Leute mit Ultraschallpistolen hinüber und entblößte damit die Stellung von rund einem Drittel der bisher erbeuteten Peepsie-Waffen.
    Als zehn Minuten der Viertelstunde um waren, gellte vom Südrand des Lagers ein schriller, hoher Schrei herüber, und eine dröhnende, wahrscheinlich O'Bannons, Stimme, schrie: „Einer hat's versucht, Mr. Chellish! Wir haben ihn erwischt!"
    Chellish nickte zufrieden. Er sah zu Milligan hinüber, der neben dem Munitionsgestell stand und von Zeit zu Zeit auf seine Uhr schaute. Als er Chellishs Blick bemerkte, kniff er ein Auge zusammen und lächelte. Chellish nickte ihm zu.
    Dann erschien wieder der Peepsie mit dem Lappen weiter vorn im Lager gerade so weit entfernt, daß man ihn in der Dunkelheit noch sehen konnte.
    Er winkte, kam aber nicht näher. Ein anderer Peepsie kam aus der Gasse zwischen zwei Zelten hervor und warf etwas, was man nicht erkennen konnte, auf den Boden. Dann blieb er stehen und sah aufmerksam zu Chellish herüber. Chellish winkte ihm. Der Peepsie kam auf ihn zu.
    „Nach Waffen durchsuchen!" befahl Chellish den Männern, die hinter ihm standen.
    Ein dritter Peepsie erschien, warf ebenfalls etwas auf den Boden und kam hinter dem zweiten her. Der erste stand immer noch am Rand der Dunkelheit und winkte mit dem Lappen.
    Eine Stunde später befanden sich alle Peepsies in sicherem Gewahrsam. Es hatte keine Schwierigkeiten gegeben. Sie waren bereit zu kapitulieren und viel zu erschreckt, um noch an Widerstand zu denken. Auf den Gesichtern malte sich das Entsetzen, auch in der fremden Mimik deutlich zu erkennen, über die Tatsache, daß eine Handvoll Leute, die man sicher unter der Knute gehabt zu haben glaubte, aufzubegehren gewagt hatte und obendrein auch noch so unverschämt war, erfolgreich zu sein.
    Insgesamt wurden einhundertdreiundachtzig Peepsies, davon etwa vierzig verwundet, gefangengenommen. Zwanzig waren getötet worden. Auf seiten der Greenwicher hatte es nur eine einzige Wunde gegeben.
    Es zeigte sich, daß alle Zelte bis auf das eine, das die Splitter der Mine durchlöchert hatten, noch intakt waren. Sie wurden nach verborgenen Waffen durchsucht, dann brachte man die Peepsies darin unter, damit sie durch den hohen Luftdruck keinen Schaden erlitten. Sie waren wehrlos und konnten keinen Schaden mehr anrichten. Man überließ es ihnen selbst, die Verwundeten zu pflegen und mit den Toten nach dem Ritus ihrer Heimat zu verfahren.
    Aus einem der südlichsten Zelte tauchte, als der Kampf vorüber war, Pashen auf. Er sah ziemlich verstört aus; wahrscheinlich hatte er gewaltige Angst ausgestanden. Wortlos ließ er sich abführen und in einem der Häuser, dessen Tür mittlerweile repariert worden war, einsperren.
    Chellish postierte eine gut bewaffnete Wache vor das Zelt, in dem der Sender stand, und gab einem der Männer den Auftrag, zur richtigen Zeit und im Abstand von jeweils vier Stunden achtundvierzig Minuten auf den schwarzen Knopf des Aggregats zu drücken.
    Eine weitere Postenkette wurde um das Lager herum aufgestellt, die den etwa wiedererwachenden Kampfeseifer der Peepsies sofort im Keim ersticken sollte. Damit glaubte Chellish genug getan zu haben. Mit dem Rest seiner Kämpfer und den Maschinen zog er sich in die Stadt zurück.
     
    *
     
    Am nächsten Tag begann Chellish mit der Konstruktion der Bombe. Der Zünder, ein Mechanismus, der im entscheidenden Augenblick die zwei Bombenhälften zu einer überkritischen Masse vereinte, konnte ohne seine Aufsicht hergestellt werden, aber bei der Verformung der Spaltstoff-Kugeln, die aus zwei Reaktoren entnommen wurden, wollte er dabei sein. Da die Bombe selbst wiederum eine Kugel sein sollte, mußte der Reaktor-Spaltstoff zu je einer Halbkugel verformt werden. Dabei fielen Späne, die infolge ihrer Winzigkeit gefährlich werden konnten. Chellish bestand darauf, daß die Leute, die an der Verformung arbeiteten, mit Strahlenschutzanzügen ausgerüstet und die Geräte, die sie benutzten, später weggeworfen oder vielmehr vergraben würden. Außerdem sollte der kleine Werkstattraum, in dem die Arbeiten stattfanden, versiegelt und in Zukunft niemals mehr benutzt werden.
    Chellish hatte versucht, die Sprengkraft der Bombe zu berechnen. Da die Bearbeitung die Masse des Spaltstoffs um ein paar Gramm verringerte, war er gezwungen, den Zünder mit einem Reflektormantel zu versehen, um kein Risiko einzugehen. Mit diesem Reflektor
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