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0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache
Autoren: Walter Appel
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Ein heller, überirdischer Schimmer war es. Die zarte Melodie der Chadischa erklang. Zamorra begriff. Chadischa und die anderen von Abu Dschafar gefangenen Seelen kamen, um dem Kampf beizuwohnen.
    Der Dschinn griff an. Die scheußlichen Dämonenköpfe jagten heran, und der leibliche Abu Dschafar kam näher.
    »Aufgepaßt, Bill!« rief Zamorra.
    Ihre Krummschwerter zuckten durch die Luft. Zamorra zog den Dolch aus dem Gürtel und hieb auch damit drein. Dämonenköpfe zerplatzten, wenn sie von den mit der magischen Kraft, der Mondsteine aufgeladenen Klingen getroffen wurden.
    Zamorra bewegte sich so schnell wie ein Schatten. Bill Fleming wuchs jetzt, da es um Kopf und Kragen ging, um Leib und Seele, über sich selbst hinaus. Die Dämonenköpfe wurden zerstört und erschlagen bis auf drei Dschinns.
    Ein Dämonenkopf flog von hinten an Bill Fleming heran und rammte ihm die gewundenen Hörner in den Rücken. Entsetzt sah Zamorra, wie der Freund mit einem Aufschrei zusammenbrach. Bill Fleming blieb reglos liegen.
    Zamorra erledigte mit zwei Hieben die letzten beiden Dämonenköpfe, die ihn noch umkreisten. Bevor er sich um den Freund kümmern konnte, griff ihn der leibliche Dämon Abu Dschafar an. Das steinerne Standbild sah zu und fauchte und grollte.
    »Nicht schlecht, Zamorra!« sagte Abu Dschafar, während er auf den großen Mann einhieb mit seinem Krummsäbel. »Aber ich töte dich dennoch. Ich erschlage dich, und damit habe ich gesiegt.«
    Zamorra bemühte sich verzweifelt, gegen Abu Dschafar anzukommen. Zamorra war ein sehr guter Säbelfechter und der Mut der Verzweiflung schärften sein Auge und seine Reflexe und gab ihm Riesenkräfte. Aber Abu Dschafar, der Dämon, war ein übermenschlicher Gegner.
    Zuerst schlug er Zamorra den Dolch aus der Hand. Dann trieb er ihn zurück, deckte ihn hohnlachend mit einem Hagel von Säbelhieben ein. Jeder andere wäre längst von den Hieben des Dämons niedergestreckt worden.
    Zamorra stand noch auf den Beinen, wenn auch aus etlichen Wunden blutend und mit zerrissenen Kleidern. Jetzt sah er auch noch, daß seine Klinge tiefe Scharten zeigte. Das Krummschwert des Dämons war viel besser.
    Ein furchtbarer Hieb sauste herab. Zamorra parierte ihn im letzten Moment. Da zerbrach sein Krummschwert. Er wollte Abu Dschafar den Knauf mit dem Mondstein in die dämonische Fratze schleudern.
    Aber der Dschinn fegte den Säbelknauf mit einer Bewegung seiner linken Krallenhand weg. Er hatte Zamorra bis an die Felswand zurückgetrieben, und er holte nun aus, um ihm den Rest zu geben.
    »Stirb, Meister des Übersinnlichen!« heulte er.
    Da stockte er plötzlich. Die dämonische Fratze verzerrte sich. Zamorra glitt zur Seite. Er sah Nicole Duval hinter dem Dschinn stehen. Sie war während des Kampfes wieder zu sich gekommen. Sie hatte Abu Dschafar den magischen Dolch bis zum Heft in den Rücken gestoßen.
    Der Dämon brüllte. Er ließ seinen Krummsäbel fallen und wankte umher. Zamorra legte den Arm um Nicole Duval.
    Abu Dschafars Gesicht veränderte sich. Die Farben verliefen ineinander. Rauch stieg vom schwarzen Körper des Dämons auf. Ein letztes Brüllen. Die Knie des Dschinns knickten ein, und er begann zu zerbröckeln.
    In Sekundenschnelle war nicht mehr von ihm übrig als von seinen Opfern.
    Ein Häufchen Asche und ein verkohlter Totenschädel. Dieser Schädel hatte zwei gewundene Hörner, riesige leere Augenhöhlen und geschwärzte Reißzähne im Maul.
    Die steinerne Figur stieß ein dämonisches Ächzen aus. Die Melodie der Chadischa wurde nun lauter, und die zarten Klänge übertönten die dämonischen, schrillen und dumpfen Dissonanzen und Untertöne. Der helle Schein löste sich von der Felswand, hüllte den steinernen Dämon ein.
    Abu Dschafar war schwer geschwächt. Die von ihm gefangenen Seelen proben den Aufstand. Chadischas Geist erschien.
    »In die Dschehenna, Abu Dschafar, Dschinn, Dämon, Ungeheuer!« rief sie, und Zamorra und auch Nicole Duval verstanden sie. »Geh hin, wo du hingehörst, in die Finsternis des Chaos, wo du schlimmere Qualen als die deiner Opfer am eigenen Leib verspüren sollst! Verflucht sollst du sein, Abu Dschafar, und vernichtet!«
    Der Geist Chadischas hielt einen der großen magischen Mondsteine in der Hand. Der Stein hatte zuvor noch am Dach der schwarzen Kuppel geleuchtet.
    Ein Angstschrei des steinernen Dämons erscholl. Chadischa hieb ihm den Mondstein gegen den Kopf. Abu Dschafar, der Vater des Grauens, verstummte. Sein steinernes Standbild
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