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0064 - Der Hexer von Paris

0064 - Der Hexer von Paris

Titel: 0064 - Der Hexer von Paris
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Und doch gab es in Frankreich einen Mann, der ihr unter Umständen helfen konnte. Aber derjenige wohnte einige hundert Meilen von Paris entfernt.
    Der Mann war Professor Zamorra!
    Sie hatte ihn vor kurzem kennengelernt und empfand große Bewunderung für den souveränen Parapsychologen. Wenn sie einer unterstützen konnte, dann war er es, zusammen mit seiner reizenden Mitarbeiterin Nicole Duval. Jane spielte auch mit dem Gedanken, Bill Conolly anzurufen und ihn zu bitten, mitzufahren, aber dann hätte sie mit seiner Frau Sheila Ärger bekommen. Das letzte Abenteuer am Loch Morar steckte ihr sicherlich noch in den Knochen. [4]
    Jane Collins dachte darüber nach, ob sie den Parapsychologen jetzt anrufen sollte, doch sie verwarf den Gedanken wieder. Es war schon zu spät geworden.
    Vom Pariser Flughafen Orly aus reichte es auch noch. Wenn Zamorra kommen wollte, konnte er sich in eine Maschine setzen und losfliegen.
    Ihr Flugzeug startete in knapp drei Stunden. Die Hälfte der Zeit wollte sich die Privatdetektivin noch etwas hinlegen. Sie tat es auch, fand aber keinen Schlaf.
    Jane Collins war zu nervös. Zudem ließ sich die innere Unruhe auch nicht abstellen.
    Sie machte sich Sorgen um mich und Suko. Caroline Potter hatte nicht umsonst angerufen. Sie war eine Art Medium, sie fühlte instinktiv, wenn sich die Gefahr verdichtete. Sie selbst hatte in der Horrorwelt gelebt und wußte um die Schrecken.
    Jane Collins waren sie auch bekannt.
    Und deshalb hatte sie Angst…
    ***
    Der ziehende Schmerz im Nacken riß mich aus meiner Bewußtlosigkeit. Ich hörte mich selbst stöhnen, und als ich versuchte, den Kopf zu drehen, gelang mir dies nur mit Mühe.
    Es war teuflisch.
    Ich öffnete die Augen.
    Es ging leichter, als ich dachte. Keine schweren Augendeckel und kein Schmerz in diesen Regionen. Sehen konnte ich trotzdem nichts. Die Dunkelheit umgab mich wie ein Tuch.
    Mein Gehirn begann wieder zu arbeiten. Die Ereignisse der Vergangenheit fielen mir ein. Die Durchsuchung des Kellers unter dem Louvre, dann Le Bracs Skepsis, dann das Auftauchen der Zwerge, unser Kampf, den wir schließlich verloren.
    Suko fiel mir ein. Wo war er? Ich hatte ihn ebenso fallen sehen wie den Inspektor. Le Brac wirkte wie tot, als er auf dem Boden lag. Ich lebte zwar, aber konnte ich sicher sein, daß Suko ebenfalls nichts passiert war?
    Mit Genugtuung stellte ich fest, daß ich nicht gefesselt war. Auch hatte man mir all meine Waffen gelassen. Seltsam. Aber wenn einem der Gegner die Waffen ließ, so gab es für den Gefangenen meistens keine Chance mehr zur Flucht.
    Ich wollte wissen, wo Suko war.
    Erst einmal faßte ich nach rechts. Meine Finger krochen über den Boden, suchten einen in der Nähe liegenden Widerstand, fanden ihn aber nicht. Dafür hörte ich während einer kleinen Atempause schleifende Geräusche und dann eine Stimme, die sich über irgend etwas beschwerte.
    Ich verstand nur noch ein verdammt.
    Das war Suko.
    Ich grinste im Dunkeln. »He, wo bleibt deine Kinderstube?« rief ich zischend.
    »John?« Die Antwort bestand aus einer Frage.
    »Wer denn sonst?«
    Suko räusperte sich. »Ist auch immer das gleiche. Kaum erwacht man aus einer Ohnmacht, trifft man dich.«
    »Ist doch besser als Belphegor«, gab ich zurück.
    Suko lachte spöttisch. »Das ist nicht sicher. Dazu kenne ich Belphegor zu wenig.«
    Ich atmete auf. Suko war also okay.
    »Wer rutscht zu wem?« fragte ich.
    »Ich komme schon«, erwiderte Suko. »Gib nur mal hin und wieder die Richtung an.«
    Das tat ich auch. Suko war ein guter Lotse. Er schaffte es in nicht einmal zwei Minuten, mich zu erreichen. Dann spürte ich ihn neben mir.
    Suko war ebensowenig gefesselt wie ich. Ich berichtete ihm, wie es mich erwischt hatte.
    Da fiel mir Le Brac ein.
    »Himmel, wo ist der Inspektor?«
    »Keine Ahnung«, sagte Suko.
    Hoffentlich war dem Mann nichts zugestoßen. Ich mochte diesen sympathischen Franzosen.
    »Wir sollten ihn suchen«, schlug Suko vor.
    Damit war ich einverstanden.
    Doch soweit kam es gar nicht.
    Es wurde hell.
    Intervallweise. Wie im Kino. Es begann mit einem düsteren roten Glosen. Um uns herum schienen die Wände zu leben, sie strahlten ihr dämonisches Licht ab und legten es wie einen großen Schleier über uns. Erste Gegenstände schälten sich aus dem geheimnisvollen Licht.
    Ich sah mehrere Tische.
    Labortische. Auf ihnen standen Reagenzgläser, Glaskolben, Schalen und Tiegel. Dazu Töpfe, Schalen, Flaschen mit Chemikalien – eben alles, was man für
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