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006 - Ende eines Quellherren

006 - Ende eines Quellherren

Titel: 006 - Ende eines Quellherren
Autoren: STAR GATE - das Original
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verschaffen; während drei, vier Mann die jeweiligen Räume durchsuchten, warteten die anderen vor der Tür ab.
    Sie haben es nicht eilig, erkannte Tritar. Sie sind sicher, mich früher oder später zu ergreifen oder mich durch ihre Aktionen aus der Stadt zu verjagen.
    Er rang um einen Entschluss.
    Ich muss fliehen , dachte er. Verbergen kann ich mich auf Dauer nicht vor ihnen.
    Fliehen … und alles aufgeben, wofür er gelebt und gearbeitet hatte.
    Die Kolonne der Waffenträger kam immer näher.
    Fluchend schaltete Tritar den Schlepper-Motor ein und setzte das Fahrzeug in Bewegung. Unbehelligt durchbrach er die Kolonne der Waffenträger, unbehelligt konnte er Shabran verlassen.
     
    *
     
    Das Fluoreszenzfeld war schon lange erloschen, ehe in den ersten der sieben Körper wieder Leben einkehrte.
    Leben … und Erinnerungen.
    Ein Name.
    Ken Randall.
    Ein Begriff.
    Vetusta.
    Und Bilder … Bilder von Star Gates, von Schockern, von Robotern …
    Roboter, die sie mit ihren eigenen Waffen in ein Star Gate getrieben und dann mit Schockern betäubt hatten …
    Langsam verdichteten sich die Erinnerungen, blieben nicht mehr so verschwommen, gestaltlos.
    Ken Randall … das war sein Name. Und Vetusta war die Welt, auf die es sie verschlagen hatte, als sie durch das Transmitter-Tor auf Phönix getreten waren.
    Verschlagen … Ken lachte leise auf. Wer garantierte ihm, dass die Konzernsleitung von Mechanics Inc. – symbolisiert durch Professor Holmes – sie nicht absichtlich auf eine andere Welt geschickt hatte?
    Langsam passierten die Erinnerungen an ihre Abenteuer auf Vetusta vor seinem geistigen Auge Revue.
    Der Eingeborenenstamm, das Raumschiffwrack … und die Roboter! Er konnte die Worte des Doormoorn wiederholen, als hätte er sie erst vor Minuten gehört – was ja auch zutraf, vernachlässigte man einmal die Zeit, die er bewusstlos gewesen war. »Schicken weg! Andere Welt … dort Entscheidung!«
    Auf welche Welt hatte sie der Stationscomputer anschließend geschickt? Welch ein Schicksal erwartete sie hier?
    In hilfloser Wut ballte Ken die Fäuste. Wann würde ihre Odyssee endlich ein Ende nehmen?
    Kens harte Ausbildung setzte sich durch. Es hatte keinen Sinn, war sogar vielleicht gefährlich, mit dem Schicksal zu hadern, wo ihr aller Leben vielleicht unmittelbar bedroht war.
    Der Survival-Spezialist bemühte sich, die letzten Auswirkungen des Schocker-Treffers niederzukämpfen. Er schüttelte sich. Allmählich wurde sein Kopf wieder klar und die Gedanken liefen mit gewohnter Schnelligkeit ab.
    Zuerst einmal … waren sie wirklich alle beisammen, wie ihr Häscher es ihnen versprochen hatte?
    Er zählte seine Gefährten ab.
    Tanya Genada, Survival-Spezialistin wie er auch.
    Dr. Dimitrij Wassilow, der kahlköpfige Dim-Physiker.
    Dr. Yörg Maister, Bioniker und Energiespezialist.
    Dr. Janni van Veit, die Strahlenphysikerin.
    Mario Servantes und Juan de Costa, ebenfalls Strahlenphysiker.
    Wenigstens in dieser Hinsicht hatte der Stationscomputer Wort gehalten!
    Ken blieb ganz ruhig liegen, um einen etwaigen Beobachter nicht aufzuschrecken und musterte seine nähere Umgebung.
    Er befand sich, wie es nicht anders zu erwarten war, im Pyramidendreieck eines Transmitters. Dieser Transmitter seinerseits schien in einer gewaltigen Kuppel untergebracht zu sein.
    Das einzige, was jetzt noch fehlte, waren kriegerische Barbaren, die das Transmitter-Gebäude für den Tempel eines widerwärtigen Gottes hielten – wie damals auf Phönix.
    Aber noch war von Eingeborenen nichts zu sehen. Niemand war zu sehen; die Kuppel wirkte völlig verlassen.
    Natürlich bestand die Möglichkeit, dass sie elektronisch überwacht wurde.
    Wohin hatte man sie geschickt? Auf eine Welt, auf der über ihr Schicksal entschieden werden sollte.
    Vielleicht gelang es ihnen, die Bewohner dieser Welt – ihre Richter – davon zu überzeugen, dass ihre Absichten lauter waren und sie nur zufällig die Transmitter-Anlage auf Phönix erreicht hatten.
    Ken fragte sich, wie die Erbauer dieses Transmitter-Systems reagieren würden, wenn sie feststellten, dass andere Intelligenzen ihre ureigene Anlage benutzt hatten. Würden sie erfreut sein, ein Brudervolk im unendlichen Weltall kennen zu lernen – oder eher ungehalten, weil sie ihre eigenen Interessen bedroht sahen?
    Wenn Ken die Entwicklungsgeschichte der Menschheit berücksichtigte, kam ihm die zweite Möglichkeit als die wahrscheinlichere vor.
    Ken erhob sich vorsichtig.
    Noch ein wenig unsicher auf den Beinen,
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