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006 - Der Fluch der blutenden Augen

006 - Der Fluch der blutenden Augen

Titel: 006 - Der Fluch der blutenden Augen
Autoren: Larry Brent
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dargeboten. »Die Augen Kalis!« Er legte seine Waffe
aus der Hand und griff nach dem anderen Auge. Er wusste, dass Swomi Larry Brent
bewachte.
    »Zwei faustgroße rote Saphire! Vor über fünfhundert Jahren wurden diese
gleichen Stücke in den Gruben Birmas gefunden. Eines hat fünfhundert Karat. Der
Wert dieser feurigen Steine ist unschätzbar. Meine Bemühungen waren nicht
umsonst. Ich besitze sie. Sie sind es wert, dass Menschenblut an ihnen klebt!
Ich besitze das Höchste, was mir jemals zuteil werden konnte!«
    Rasmandahs Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. Er wollte noch etwas
hinzufügen. Aber da war das Geräusch unten an der Tür. Jemand pochte heftig
dagegen.
    »Aufmachen! Polizei! Mister Waverlean?!«
    Eine schattige Gestalt huschte zur Tür herein. Ein Inder. Ein Begleiter
Rasmandahs.
    »Polizei, Meister!«
    Eine volle Sekunde brauchte Rasmandah, um aus dem Zustand zu erwachen, den
der Anblick der kostbaren, augenförmigen roten Saphire in ihm erweckt hatte.
Doch diese Sekunde hatte Larry Brents Schicksal schon entschieden.
    Der Agent warf sich kurzentschlossen auf den mächtigen Asiaten. Er glaubte,
gegen einen Berg anzurennen. Doch Larrys Hände packten den Arm des
hypnotisierten Asiaten und drehten ihn herum. Über Swomis Lippen kam kein Laut.
X-RAY-3 stieß den Körper von sich. In dem Augenblick hielt Rasmandah seine
Pistole in der Hand und drückte ab. Doch seine Reaktion erfolgte eine
Zehntelsekunde zu spät: Die Kugel drang seinem Hausgott mitten in die Brust.
Ein dünner Blutfaden rann über die bläuliche Haut. Swomi drehte sich im Kreis,
seine muskelbepackten Arme wirkten wie Dreschflegel.
    X-RAY-3 warf sich blitzschnell zu Boden. Unten in der Halle war der Teufel
los. Splitternd sprang eine Tür aus den Angeln. Schüsse bellten auf. Die
anrückende Polizei wurde sofort in ein Feuergefecht verwickelt.
Pulverdampfschwaden zogen durch die Räume.
    Swomi wütete wie ein Berserker. Durch die Verwundung schien im wahrsten
Sinne des Wortes der Faden in ihm gerissen zu sein, der die Verbindung zu seinem Herrn darstellte. Der blauhäutige
Asiate stürzte sich auf seinen Herrn und Meister, ohne auf die heiser
gebrüllten Befehle zu achten, die über dessen Lippen kamen.
    Rasmandah versuchte, ihn abzuwehren. Sein Arm flog in die Höhe, und er
stürzte zu Boden und rollte sich mit schweißüberströmten Gesicht herum. Dann
hob er seine Waffe und drückte zwei-, dreimal ab. Swomi blutete aus drei
Einschusslöchern. Er verharrte wie eine Statue und taumelte dann auf Rasmandah
zu. Der starrte seinen Gegner, der mit drei Schüssen nicht niederzustrecken
gewesen war, angsterfüllt an.
    Larry Brent robbte währenddessen um den Sarg herum. Er sah, dass Swomi
seinem Meister die Pistole aus der Hand getreten hatte.
    Rasmandah versuchte um den Sarg herumzukommen und ihn zwischen sich und
Swomi zu bringen. Larry Brent war für ihn in diesen Sekunden, wo es um sein
eigenes Leben ging, vergessen.
    Doch Rasmandah schaffte es nicht, seine Absicht in die Tat umzusetzen.
Swomi war über ihm; die zuckenden, breitflächigen Hände des tödlich Verletzten
spannten sich um den Hals des Magiers. Rasmandah und Swomi stürzten in den
Sarg. Die starren Hände des Asiaten ließen nicht mehr los.
    Larrys Aufmerksamkeit wurde auf einen von Rasmandahs Begleitern, der sich
in das Sargzimmer zurückzog, gelenkt. Der Agent kümmerte sich um den Schützen,
ehe er einen anrückenden Polizeibeamten aus dem Hinterhalt niederschießen
konnte. Ein Taekwondo-Griff schleuderte ihn in die andere Ecke des Raumes, wo
er benommen liegenblieb.
    Swomi und Rasmandah rührten sich nicht mehr. Die weitaufgerissenen Augen
des Magiers waren auf die beiden faustgroßen roten Saphire gerichtet, die in
dem Sarg lagen. Rasmandahs Kopf lag direkt daneben.
    Er hatte die Blutenden Augen gefunden,
hatte für sie gemordet – und war für sie gestorben!
    Und es war Larry, als hafte wirklich ein Fluch an diesen unschätzbaren
Edelsteinen.
    Polizisten betraten den Raum.
    Ein Engländer drängte sich vor. »Mister Robertson?« Es war Oliver Sholtres,
der Journalist.
    Larry blickte hoch. Er hatte sich schon fast daran gewöhnt, dass man ihn so
nannte.
    »Ich bin zwar nicht Mister Robertson«, sagte er ruhig, während er sich mit
einer mechanischen Bewegung die blonden Haare aus der Stirn strich. »Aber ich
bin wohl der einzige, der die Dinge jetzt klären – und erklären kann.«
     
    ●
     
    Larry Brents Aussagen brachten die Dinge ins Rollen. Noch in
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