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0059 - Rückkehr aus dem Nichts

Titel: 0059 - Rückkehr aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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Wenn der unbekannte Gegner nicht grenzenlos überlegen war - so, daß er also sich über die technischen Mittel seiner Feinde den Kopf überhaupt nicht zu zerbrechen brauchte - dann würde ihm die auf Rhodans Befehl am Landeort zurückgelassene Gazelle ein willkommenes Studienobjekt sein.
    Er würde sie entführen, und der Sender der Gazelle würde darüber Aufschluß geben, wohin sie entführt wurde.
    Damit wäre viel gewonnen. Denn bisher wußte man an Bord der DRUSUS und der ARC-KOOR noch nicht einmal, in welcher Gegend der Galaxis man den Ursprungsort des Unbekannten zu suchen hatte.
     
    *
     
    Der Schock war vorüber. „Was gibt es in der Nähe?" fragte Rous.
    Lloyd schüttelte den Kopf. „Nichts", antwortete er knapp. „Absolut nichts."
    Rous stand auf und zwängte sich auf den Fahrersitz.
    „Dann wollen wir versuchen, mit diesem Ding weiterzukommen."
    Vorsichtig versuchte er, ein paar von den Hebeln, Knöpfen und Pedalen, die am Boden, auf einem Schaltbrett und an der Trennwand zwischen Motorhaube und Fahrgastraum angebracht waren, zu betätigen.
    Der Motor, der aus Mangel an Brennstoffzufuhr inzwischen zur Ruhe gekommen war, fing an knatternd zu arbeiten. Es roch nach Benzin - nach richtigem, echtem Benzin.
    Rous löste die Bremse und gab Gas. Der Omnibus machte einen Satz nach vorn, der Motor erstarb.
    Rous probierte einen anderen Gang und hatte Glück. Mit tiefem Brummen und ganz langsam rollte der schwere Wagen die Straße entlang. Rous mußte noch ein paarmal von vorn anfangen, denn die nächsthöheren Gänge waren nicht auf Anhieb zu finden.
    Aber dann war es geschafft. Mit einer Geschwindigkeit von rund fünfzig Kilometern pro Stunde brummte der Omnibus auf die Stadt zu.
    Marcel Rous hatte Zeit und Muße, sich einen Plan zurechtzulegen. Die Straße war völlig frei von allem Verkehr. Es gab niemand, auf den er hätte aufpassen müssen. Fellmer Lloyd war in seine übliche Lethargie zurückgefallen und „horchte" nach fremden Gehirnwellenmustern.
    Was wollen wir in Fillinan, fragte sich Rous. Wir wollen dem unsichtbaren Gegner auf die Spur kommen.
    Und welchen Anlaß gibt es zu glauben, daß uns das in Fillinan leichter fallen wird, als in irgendeinem der leeren Dörfer, durch die wir gekommen sind? Keinen.
    Höchstens einen kleinen Hinweis: Die hier operierenden Unbekannten waren offenbar nicht Feinde der Terraner - denn bisher hatten sie ihnen nichts getan - sondern vielmehr Gegner der Bewohner von Mirsal III, die mit einer Ausnahme vollständig verschwunden waren, und der von Mirsal II, denen anscheinend das gleiche Schicksal drohte. Die Unsichtbaren hatten also Agenten auf dieser Welt. Wer aber nach Agenten sucht, der sucht sie in einer der Hauptstädte. Da rührte sich Lloyd. „Eine ganze Menge Gehirnmuster", brummelte er. „Klingt wie ein menschlicher Ameisenhaufen."
    „Aus welcher Richtung?"
    „Geradeaus." Rous nickte.
    „Das ist die Stadt", behauptete er. „Dann sind also die Mirsalesen dort noch nicht verschwunden."
    Lloyd schien es nicht zu interessieren. Er horchte weiter.
    „Wirklich fremde Muster sind nicht dabei", erklärte er eine Weile später.
    „Welchen Prozentsatz könnten Sie denn erkennen?" fragte Rous sofort.
    „Einen unter tausend etwa", antwortete Lloyd. „Darüber wird's schwierig, besonders bei solchen Entfernungen." Rous winkte ab.
    „Nach allem, was wir wissen, hat Fillinan mehr als drei Millionen Einwohner. Sie könnten also noch erkennen, wenn darunter dreitausend Fremde wären. Ich glaube nicht, daß es so viele sind." Lloyd brummte: „Dann müssen wir warten, bis einer von ihnen dicht genug herankommt."
    Damit sank er wieder nach vorn und stützte den Kopf in die Hände.
    Ein paar Minuten später begann Rous zu bremsen, lenkte den Omnibus zum Straßenrand hinüber und hielt.
    „Wir steigen hier aus", erklärte er. „Warum?" fragte Rosita. „Die Stadt ist höchstens noch fünf Kilometer entfernt. Man kann die Lichter von hier aus sehen. Ich möchte von niemand gefragt werden, wie ich zu dem Bus gekommen bin und was aus den Passagieren geworden ist."
    Sie stiegen aus. Lloyd hielt seine Mappe unter dem Arm.
    Der Rest des Weges nach Fillinan wurde sehr ungemütlich. Sturm pfiff den drei einsamen Wanderern heulend und mit schneidender Kälte entgegen. Der graue Staub ätzte auf der Haut, sie hielten die Köpfe gesenkt um sich dadurch ein wenig zu schützen.
    Glücklicherweise begegnete ihnen niemand. Die breite Straße, auf der es nach irdischen Begriffen
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