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0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
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von uns einen Schutz gestellt bekommen sollte. Ab sofort. Am nächsten Morgen würde er nicht zur Arbeit gehen. Ab sieben wollten Phil und ich uns zusätzlich zu den beiden Bewachungsbeamten in seiner Wohnung aufhalten. Danach würden wir weitersehen.
    Quew war sehr befriedigt darüber, dass ihn zwei G-men nach Hause brachten und die ganze Nacht über in seiner Wohnung blieben. Er fühlte sich sicher. Wir dagegen fühlten uns gar nicht so sicher. Auch Forster war bewacht wor- den, und sie hatten eine Möglichkeit gefunden, ihn zu töten. Würde es ihnen diesmal wieder gelingen?
    Mitternacht war längst vorbei, als wir das District-Gebäude verließen. Während wir zu unserem Jaguar gingen, stieg gerade Rack Kennedy mit einem Mann, der Handschellen trug, aus einem Dienstwagen.
    Ich raunte Rack zu: »Wer ist das?«
    Rack warf einen kurzen Blick auf seinen Mann.
    »Darf ich bekanntmachen?«, sagte er. »Das ist Mr. William Syde, der saubere Kompagnon von Mac Forster. Er hat dem Syndikat fünfzigtausend für den Mord gezahlt. Fünfzigtausend blutige Dollar! Pfui Teufel!«
    Rack spuckte aus. Ich zuckte die Achseln und stieg zu Phil in den Jaguar. Wir konnten mit dem Ergebnis dieses Tages zufrieden sein. Die Mord-GmbH hatte ihre ersten empfindlichen Schläge einstecken müssen. Morgen konnte es weitergehen.
    ***
    Um sieben Uhr läutete ich an Quews Tür. Ein paar Minuten später kam Phil. Quews Frau war eine biedere, saubere Frau, die vor Angst fast verging. Quews Kinder, zwei Söhne, waren neun und elf Jahre alt. Der älteste besuchte eine Highschool, was Quew uns stolz erzählte.
    Kurz vor acht verließen die Kinder die Wohnung. Es gab keinen Flur, sodass man von der Wohnungstür direkt ins Zimmer kam. Ich hatte mir einen Stuhl in die Nähe der Tür geschoben. Phil stand am Fenster. Unsere beiden Kollegen, die ihn die Nacht über bewacht hatten, befanden sich in der Küche und im Schlafzimmer. Nach Menschenermessen konnte nichts mehr schiefgehen.
    Träge schlich die Zeit. Es wurde zehn vor acht.
    Mrs. Quew wusste ihrer Nervosität nicht mehr anders Herr zu werden. Sie fragte, ob sie Kaffee kochen sollte.
    »Später, Mutter, später«, sagte Quew.
    Wir steckten uns Zigaretten an. Wir rauchten sie und warfen die Stummel in den großen Aschenbecher auf dem Tisch in der Mitte des Zimmers. Dabei sah ich das Telefon in der Ecke.
    »Sie haben ein Telefon?«, fragte ich verwundert.
    »Die Firma hat mir’s legen lassen. Wenn nachts was mit den Turbinen los ist, muss man mich schnell erreichen können.«
    »Ach so.«
    Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Phil griff in sein Jackett und bewegte etwas. Wahrscheinlich lockerte er den Sitz seiner Pistole.
    Es war zwei Minuten vor acht. Radiozeit. Die Standuhr der Quews ging falsch. Sie lief reichlich zwei Minuten nach.
    Um acht Uhr Radiozeit klingelte das Telefon.
    »Ausgerechnet jetzt«, - hallte es in meinem Gehirn wider. Und dann traf mich die jähe Erkenntnis wie ein Blitzschlag.
    »Quew!«, schrie ich, sprang hoch und schnellte mich mit einem wahren Panthersatz über den Tisch hinweg. Ich stürzte gegen das Männchen, umklammerte es und riss es mit mir zu Boden. Wir rollten bis gegen die Wand.
    »Bist du denn verrückt geworden?«, rief Phil, während die Frau ängstlich die Hände rang und der Kollege mich misstrauisch ansah, der in der offenen Tür zur Küche erschienen war.
    Ich stand auf und half Quew auf die Beine.
    Das Telefon klingelte noch immer. Ich packte es so, dass der Hörer von meiner Hand fest auf die Gabel gedrückt wurde, und hob den ganzen Apparat hoch. Ich hielt ihn so, dass seine Grundfläche nach oben zeigte.
    »Phil, nimm dein Taschenmesser!«, sagte ich. »Schraub den Gehäuseboden los!«
    Phil stutzte. Dann machte er sich rasch an die Arbeit. Ganz vorsichtig und millimeterweise hoben wir das Gehäuse vom Boden ab. Nur zwei oder drei Finger breit. Dann kniete ich davor nieder und schielte hinein.
    »Holen Sie eine Zange, Quew«, befahl ich. »Oder eine kräftige Schere.«
    Er lief in die Küche. Das Telefon klingelte noch immer. Meine Hand drückte Gabel und Hörer eisern aufeinander. Das Bimmeln hallte in die Stille, die sich ausgebreitet hatte.
    Quew kam mit seiner Zange. Phil manövrierte sie vorsichtig in den Spalt zwischen Gehäuse, das ich ein wenig anhob, und Boden hinein. Er knipste zweimal, sah nach und nickte.
    Ich hob das Gehäuse ein Stück höher. Phil zeigte mit dem Finger auf die beiden Drähte, die er durchgeknipst hatte. Sie führten zu
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