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0050 - Der Gelbe Satan

0050 - Der Gelbe Satan

Titel: 0050 - Der Gelbe Satan
Autoren: Jason Dark
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Lichtschalter, den er umkippte und dann sofort zur Seite sprang, um nur kein Ziel zu bieten.
    Nichts geschah.
    Niemand schoß auf die beiden Männer.
    Der Keller war ziemlich klein. Sie gelangten in ein Geviert, von dem zwei Türen abzweigten.
    »Du die linke, ich die rechte«, flüsterte Suko.
    Kai-tak nickte.
    Gemeinsam legten sie ihre Hände auf die Klinken, und gemeinsam rissen sie die Türen auf, stießen sie in den Raum hinein und blieben selbst auf der Schwelle stehen.
    Niemand sprang sie an, keiner schoß auf sie. Alles war völlig normal.
    Suko ging in den vor ihm liegenden Raum hinein. Es standen ein paar Gartengeräte herum. Mehr nicht.
    Und Kai-tak entdeckte nur ein altes Sofa und zwei Stühle, bei denen die Sitzfläche fehlte.
    »Nicht mal Einkellerkartoffeln«, sagte Suko in einem Anfall von Humor. Genau da hörte er das Klappen der Tür.
    Von oben!
    »Verdammt!« schrie Suko, »der hat uns reingelegt.« Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er die Treppe schon wieder hochhetzte. Drei Stufen nahm er auf einmal.
    Im Living-room sah er die Bescherung. Wie zum Hohn stand die große Schranktür sperrangelweit offen. Dort hatte sich der Bursche also versteckt gehabt.
    Kai-tak lief durch die Haustür, durchquerte den Vorgarten und blieb vor dem Ford stehen.
    Eine Frau wollte soeben in den Wagen steigen und abfahren, doch Mike Kilrain, der Vampir, riß sie zurück und schleuderte sie hart auf die Straße. Dann hechtete er hinter das Lenkrad.
    Der Schlüssel steckte. Der Mann hatte ihn zuvor nicht abgezogen.
    Mike Kilrain, der Vampir, besaß ein unverschämtes Glück.
    Suko rannte zu Kai-taks Maschine.
    »Ich fahre!« rief er seinem neuen Partner zu. »Mit deinem Arm ist das zu riskant.«
    Kai-tak war einverstanden. Er schwang sich hinter Suko auf den Feuerstuhl, und mein Freund startete. Er kannte sich mit Motorrädern aus, konnte jede Maschine fahren.
    Der Ford war schon weg.
    Mit kreischenden Reifen hatte der Vampir gewendet. Jetzt jagte er bereits die Straße hinunter, ließ kurz das rechte Blinklicht aufleuchten und bog auf die Küstenstraße ein.
    »Du entkommst mir nicht!« knirschte Suko. Er gab Gas. Wie eine Rakete schoß die Maschine davon.
    Die heiße Jagd begann…
    ***
    Der Seelenverkäufer hatte bestimmt schon seine fünfzig Jahre auf dem Buckel. Danach sah er auch aus. Spötter behaupteten, er würde nur noch vom Rost zusammengehalten. Das mochte sogar irgendwie stimmen, aber Käpt’n Harper kümmerte sich nicht darum. Er fand immer wieder Leute, die bei ihm anheuerten und für einen schnellen Dollar hart arbeiteten.
    Harper war bekannt dafür, daß er sich einen Teufel um die Gesetze scherte. Ihm war es egal, ob er Leichen, Gold, Falschgeld, Rauschgift oder Hemden transportierte. Hauptsache, er wurde gut bezahlt. Deshalb hatte er auch nicht nein gesagt, als eines Tages der Bestattungsunternehmer Huang zu ihm kam und ihm einen Job anbot.
    Er sollte den Gelben Satan fahren.
    »Wer ist das denn?« hatte Harper gefragt.
    »Ein Dämon.«
    »Ich transportiere alles«, erwiderte Harper. »Und wohin soll die Reise gehen?«
    »Das wird man Ihnen unterwegs mitteilen.«
    »Meinetwegen auch das.«
    Harper hatte sich nur erschrocken, als er hörte, daß auch vier Vampire diese Reise mitmachten. Wie viele Seeleute, war er abergläubisch, doch es wurde ihm in die Hand versprochen, daß die Untoten ihn und seine Mannschaft in Ruhe lassen würden.
    Da war Harper zufrieden.
    Er hatte auch nach einigem Hin und Her seine Mannschaft davon überzeugen können, daß die Vampire harmlos waren, und als die Leute tausend Dollar Vorschuß bekamen, da hätten sie auch den Teufel höchstpersönlich mitgenommen. Dabei war der Unterschied zwischen dem Gelben Satan und dem eigentlichen Teufel gar nicht so groß.
    Der Gelbe Satan hatte eine eigene Kabine auf dem alten Dampfschiff bekommen. Sie war besonders präpariert worden. Beleuchtet wurde sie durch zwei dicke Kerzen, die auf einer hüfthohen Bank standen. Der Gelbe Satan nahm hinter der Bank Platz. Sein häßlicher Schädel befand sich jetzt genau zwischen den beiden Kerzen und wurde von zwei Seiten beleuchtet.
    Der gelbe Schimmer wandelte sich in einen rötlichen um. Und als der Gelbe Satan seine Hände um die beiden Kerzen klammerte, sie leicht anhob und aufeinander zuführte, da stieg aus dem Rauch plötzlich das Gesicht des Teufels hervor.
    Diese Ziegenbock-Physiognomie mit den beiden Hörnern, dem Dreiecks-Gesicht und dem häßlichen breiten Maul.
    Sekundenlang
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