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0050 - Der Gelbe Satan

0050 - Der Gelbe Satan

Titel: 0050 - Der Gelbe Satan
Autoren: Jason Dark
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zurück. Die Schnauze des roten Fords verfehlte die Kawasaki um Haaresbreite.
    Mein Freund atmete auf.
    Aber die Jagd war noch nicht beendet. Noch längst nicht, denn auch Mike Kilrain war ein ausgezeichneter Fahrer, der den Wagen mit einem blitzschnellen Schlenker wieder in die Spur brachte.
    Stoff und dranbleiben, so lautete Sukos Devise. Seine Maschine schien über die Straße zu fliegen, aber auch der Ford erhöhte die Geschwindigkeit.
    Kilrain setzte alles ein.
    Suko fuhr wieder neben den dahin rasenden Ford. Und jetzt griff Kai-tak in das Geschehen ein. Trotz seiner Verletzung schaffte er es, die Eisenstange, die ihm und den anderen bereits einmal das Leben gerettet hatte, unter seiner Kleidung hervorzuholen. Er löste dabei eine Hand von Sukos Hüfte, nahm die Stange in die linke Faust, und mein Freund lenkte die Kawasaki so dicht an den roten Ford heran, wie er es gerade noch verantworten konnte.
    Kai-tak drosch zu.
    Die Stange klatschte gegen die rechte Scheibe an der Fahrerseite. Im Nu zeigte sie tausend Risse.
    Noch ein Schlag.
    Die Scheibe zerbröselte.
    Mike Kilrain schrie wütend auf. Suko und Kai-tak hörten den Schrei trotz der lauten Fahrgeräusche.
    Ein drittes Mal trat die Eisenstange in Aktion.
    Und nun traf sie den Vampir!
    Der Untote fiel zur Seite, sein Fuß rutschte von den Pedalen, der Ford geriet ins Schleudern, und da Kai-tak den Moment abgepaßt hatte, als kein Gegenverkehr herrschte, konnte er dieses Manöver ruhig riskieren. Er gefährdete im Augenblick keine anderen.
    Der Ford rutschte quer über die Fahrbahn.
    Um nicht mitgerissen zu werden, mußte Suko sein gesamtes fahrerisches Können aufbieten.
    Er bremste ab, drehte die schwere Maschine nach rechts und ließ den Ford dicht an dem Vorderrad der Kawasaki vorbeischießen.
    Auf die Felsen zu!
    Suko bremste. Hart schleuderte die Kawasaki herum. Für einen winzigen Moment sah es so aus, als würde sie kippen, doch mein Freund bekam sie rasch wieder in seine Gewalt. Er war eben ein Könner.
    Die Maschine stand.
    Und der Ford raste voll mit der langen Kühlerschnauze gegen die Felswand.
    Hinter Suko und Kai-tak bremsten die Wagen. Reifen radierten über den Asphalt, ein Lieferwagen stellte sich quer, und ein anderer rauschte in seine Flanke, wo er nur Blechschaden verursachte.
    Den Ford jedoch hatte es voll erwischt. Wie eine Ziehharmonika wurde die Schnauze des Wagens zusammengedrückt. Die Haube sprang auf und blieb wippend in der Senkrechten stehen.
    Eine unsichtbare Kraft wirbelte sämtliche Türen auf und zerblies auch die noch heil gebliebenen Scheiben. Wie eine Puppe wurde Mike Kilrain auf die Straße geschleudert. Dort überschlug er sich einige Male, blieb jedoch nicht liegen, sondern sprang blitzschnell hoch und rannte auf die andere Straßenseite zu, um über die Leitplanke hinwegzuspringen und dann die Felsen hinunterzuklettern.
    »Verdammt!« schrie Suko und rannte ebenfalls los. Er wollte Kilrain den Weg abkürzen, doch er kam zu spät.
    Der Vampir hatte sich schon mit einem eleganten Sprung über die Leitplanke hinweg abgesetzt.
    Suko setzte nach.
    Hinter ihm liefen die Neugierigen zusammen, die sich auf all das keinen Reim machen konnten. Sie ahnten, daß etwas in der Luft lag und daß sie hier Zuschauer einer hautnahen Action wurden.
    Hinter der Leitplanke ging es nicht direkt steil ab, sondern es kam erst eine mit zahlreichen Büschen bewachsene Böschung, die jedoch an ihrem Ende übergangslos zum Meer hin abstürzte. Suko vernahm das Rauschen der Brandung, er sah die weiße Gischt schäumen und den Sprühregen, der die letzten, schon waagerecht fallenden Sonnenstrahlen brach.
    Mike Kilrain hatte ungefähr einen zehn Yards großen Vorsprung gewonnen. Er schaute über die Schulter zurück, während er lief, sah Suko und schrie eine Verwünschung.
    Mein Freund blieb ihm auf den Fersen. So leicht ließ sich ein Mann, wie er es war, nicht abschütteln.
    Der Pfad verlief in Kurven. Mal wurde er enger, dann wieder breiter. Suko sprang über Buschzweige, lief aber ansonsten fast parallel zur Straße entlang.
    Er war schneller als der Vampir.
    Kilrain schaffte es nicht.
    Wie ein Tiger, so hetzte Suko dem Vampir nach. Mit langen, weiten Sprüngen.
    Er dachte nicht daran, wie groß die Absturzgefahr war, er wollte nur den Blutsauger. Dann – ein letzter Sprung.
    Waagerecht flog Suko durch die Luft. Er streckte seine Arme aus. Die Hände glitten an den Oberschenkeln des Vampirs ab, doch wie eine Klammer griffen die Finger
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