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0049 - Das Grauen an der Themse

0049 - Das Grauen an der Themse

Titel: 0049 - Das Grauen an der Themse
Autoren: Richard Wunderer
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wir es da zu tun?«
    »Ich weiß es noch nicht«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Aber wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich es herausfinden. Und zwar morgen, nachdem ich ein paar Stunden geschlafen habe.«
    »Ja, natürlich!« antwortete er ungeduldig. Bestimmt hätte er es am liebsten gesehen, wenn ich sofort wieder losgezogen wäre. Er sagte jedoch nichts in der Richtung. Wahrscheinlich sah er ein, daß ihm ein völlig übermüdeter Oberinspektor auch nichts nützte.
    »Ach ja, und noch etwas«, sagte ich, bevor ich das Gespräch beendete. »Meinen nächsten Bericht mache ich, wenn ich den Fall gelöst habe. Gute Nacht, Sir!«
    Ich legte ganz sanft auf. Powell mußte meine Nachricht erst verdauen. Vermutlich ärgerte er sich im Moment, aber er kannte mich. Ich verlor nicht gern Zeit mit unnötigen Berichten. Es genügte, wenn ich den abschließenden Erfolg meldete.
    Falls ich erfolgreich sein würde. Wenn es ein Kampf gegen den Schwarzen Tod, meinen Erzfeind, war, stand das gar nicht fest.
    ***
    Sie träumte von einem weißen Strand, blauem Himmel und dem Ozean. Sie war irgendwie mit John Sinclair an einem himmlischen Strand, doch dann kam die erste Störung, ein langgezogenes Klingeln.
    Jane Collins wälzte sich auf die andere Seite, blinzelte in die grelle Sonne und merkte, daß es nur ihre Nachttischlampe war. Sie selbst hatte sie eingeschaltet. Den Grund dafür erfuhr sie gleich darauf.
    Das Klingeln gehörte nicht mehr zu ihrem wunderbaren Traum, sondern zu ihrer Wohnungstür.
    Stöhnend blickte sie auf die Uhr. Es war drei Uhr nachts!
    »Ja, ja, ich komme schon«, murmelte sie und schwang ihre bezaubernden Beine aus dem Bett. Es war allerdings niemand da, der ihre entzückende Figur hätte betrachten können. Als sie zur Tür wankte, zog sie einen Morgenmantel über. Es war nicht ihre Art, unbekleidet nächtlichen Besuchern zu öffnen.
    Vorsichtshalber versenkte sie ihre Astra-Pistole in der Tasche des Morgenmantels, ehe sie durch das Guckloch blickte. Der Korridor war dunkel. Entweder lauerte der Besucher in völliger Finsternis auf sie, oder er stand unten vor dem Hauseingang. Probeweise drückte Jane auf den Knopf für den elektrischen Türöffner. Gleich darauf ging die Beleuchtung im Treppenhaus an. Zwei Minuten später stürmte ein Mann auf ihre Tür zu.
    Jane betrachtete ihn durch den Spion. Seine Haare hingen verschwitzt in die Stirn. Er hatte sich offenbar überhastet angezogen, da sein Hemd schief geknöpft war. Außerdem hing es aus der Hose. Die braunen Schuhe schlugen sich mit der hellgrünen Hose. Dazu trug er einen roten und einen gelben Strumpf.
    Der Mann mochte Ende zwanzig sein, stellte Jane fest, als er vor ihrer Tür stehenblieb und den Finger auf den Klingelknopf preßte.
    Er wirkte gehetzt und verängstigt, während er Sturm schellte.
    Sie riß die Tür auf, um dem stürmischen Klingeln ein Ende zu bereiten. »Miss Collins?« Er stolperte ihr entgegen. »Sie müssen mir helfen.«
    »Schon gut.« Jane zog die Hand von der Pistole zurück. Der Junge wirkte harmlos. »Kommen Sie erst einmal herein, bevor die Nachbarn aufwachen. Ich möchte keinen Ärger im Haus.«
    Er folgte ihr verwirrt ins Wohnzimmer und setzte sich, als sie auf einen der Sessel zeigte. Jane blieb in vorsichtiger Entfernung stehen.
    »Meine Frau ist verschwunden!« stieß der junge Mann hervor. »Sie ist einfach weg. Ich war schon bei der Polizei, aber dort will mir keiner zuhören. Sie sagen, daß sie schon wiederkommen wird.«
    »Wann ist Ihre Frau verschwunden?« erkundigte sich Jane gähnend. Sie interessierte sich überhaupt nicht für diese Sache, obwohl sie Privatdetektivin war. Um drei Uhr nachts wollte sie schlafen.
    »Wann?« Der Mann runzelte die Stirn. »Ich bin Schichtarbeiter. Autos, verstehen Sie?«
    Jane verstand nicht. »Was wollen Sie eigentlich von mir?« fragte sie gereizt. »Wissen Sie, wie spät es ist?«
    Der Mann schien ihren Einwand gar nicht gehört zu haben. »Mein Name ist Herb Alessi, Miss Collins. Und meine Frau heißt Angela. Sie ist verschwunden, während ich auf Schicht war. Sie müssen mir helfen!«
    »Wie sind Sie überhaupt auf mich gekommen?« erkundigte sich die attraktive Privatdetektivin. »Hat Sie jemand von der Polizei zu mir geschickt?«
    Mr. Alessi zuckte hilflos die Schultern. »Weil die mir bei der Polizei nicht geholfen haben, wollte ich mich an einen Privatdetektiv wenden. Und im Telefonbuch habe ich zuerst ihren Namen gefunden.«
    Jane ließ sich bis ins letzte
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