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0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl

Titel: 0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl
Autoren: Kurt Brand
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Zeitwerte im Speicher-Sektor der Positronik auf Abruf warteten.
    „Pips!" machte es jetzt ein zweites Mal aus dem Mikro-Lautsprecher der Zentrale.
    Das war die Antwort auf den Rafferspruch der TAL VI. Ein Schiff aus Talamons Flotte hatte zurückgerufen. Da flammte vor Freyt der Schirm der Direktverbindung zum Funkraum auf. Sein Funkoffizier gab den entzerrten Rafferspruch im Klartext durch.
    Wieder nickte der Kommandant nur. Das Bild auf dem Schirm zerflatterte, der damit kombinierte Lautsprecher schaltete ab. Kurz danach fiel die automatische Ortung ein. Die GANYMED flog zu diesem Zeitraum mit 0,74 Licht. Fragend blickte Freyt den Positronik-Offizier ein zweites Mal an.
    „Noch dreiunddreißig Minuten, Oberst!" meldete dieser jetzt.
    Mit der ersten Ortung hatte die GANY-MED ihren Kurs um 8 Grad 32 Sekunden Phi geändert. Die starken Andruckabsorber des Schiffes verschlangen die belästigenden Kräfte, als das Schlachtschiff kurzfristig aus dem alten Kurs lief und den neuen einnahm. Nur der Rundsichtschirm hatte den Kurswechsel verraten. Ein paar Sonnen waren über dem oberen Bildrand verschwunden, dafür andere an der unteren Begrenzung aufgetaucht.
    Kein Mann in der Zentrale hatte Lust und Zeit, sich das faszinierende einmalige Funkeln des Kugelsternhaufens M-13 anzusehen. Heute konnte es die Menschen nicht in seinen Bann ziehen. Sie flogen Einsatz! Sie flogen genau auf das Schiff zu, das ihre Ortung nicht mehr aus dem Meßbereich ließ. Die Geschwindigkeit der GANYMED näherte sich 0,9 Licht.
    Oberst Freyt rauchte. Lässig saß er im Pilotensitz. Genauso lässig hatte er vor vielen Jahren auch in Rhodans Ein-Mann-Jägern gesessen und war die gefährlichsten Einsätze geflogen. Ein greller Lichtblitz, der aber trotzdem nicht blendete, riß Freyt in die Wirklichkeit zurück; die Automatik-Ortung hatte die Beschleunigung der GANYMED abgeschaltet. Das gewaltige Schlachtschiff mit seinen auffälligen vier Heckflossen fiel im freien Fall dem angepeilten anderen Schiff entgegen.
    Jetzt fing die Optik es ein. Sie kam von mittschiffs. Gestochen scharf war auf einem Zusatz-Bildschirm, der sich etwas links von Freyt befand, ein walzenförmiger Raumer zu erkennen. Im gleichen Moment war das Schiff auch schon identifiziert worden. Leutnant Feiler meldete: „Die TAL CLIII ..."
    Brüllender Alarm übertönte alles andere im Schiff. Dazwischen krächzte die Struktur-Taster-Ortung! Aus dem Nichts heraus, aus dem Hyperraum, waren drei Schiffe in bedrohlicher Nähe der GANYMED aufgetaucht.
    „Die haben uns gerade noch gefehlt!" sagte Oberst Freyt ruhig. Doch dann kamen seine Befehle. „Chef benachrichtigen!" Das galt der Funkzentrale. „Abwehr mit allen Waffen, wenn wir angegriffen werden!"
    Dieser Befehl dröhnte in den Gefechtsständen auf. Gleichzeitig öffneten sich die Geschützluken. Die GANYMED war kampfbereit. Aber wer waren diese drei Raumer, die, aus der Transition kommend, immer noch Kurs auf das Schlachtschiff nahmen?
    „Springer-Schiffe!" Gleich zweimal kam diese Meldung: von der Ortung und der Optik!
    „TAL CLIII soll sofort verschwinden ...", bellte Freyt über das Mikrophon dem Funk zu.
    „Transition!" schnarrte Leutnant Dreyfus von der Struktur-Taster-Ortung. „TAL CLIII ist gesprungen!"
    „Angriff aus Grün fünfundvierzig!" klang gelassen die Stimme des Feuerleit-Offiziers von Dora-8 auf. Dora-8 befand sich genau in dem Winkel, wo Heckflosse 1 der GANY-MED sich harmonisch mit der Schiffshaut verband und darin verschwand.
    In der Maschinenzentrale des Schlachtschiffes heulten die Turbinen auf, wurden Tausende Schaltungen gelöscht oder getätigt, begannen die letzten Konverter zu toben, und von allen Kraftstationen aus erhielten alle Geschützstände Energie im Überfluß.
    Dora-8 feuerte drei Sekunden lang!
    „Unsere Optik ist gut", lobte Freyt die Männer, die mittschiffs saßen und das Kunststück fertigbrachten, drei Walzenkähne auf dem Spezialschirm sichtbar werden zu lassen. Die Geschützbedienung von Dora-8 war auch zu loben. Der Triebwerksteil eines der drei Springer- Schiffe verschwand. Knapp eine halbe Sekunde hatte er voll im starken Desintegratorstrahl gelegen.
    „Neue Transition", keuchte Leutnant Dreyfuß, und seine Überraschung wurde noch größer. „Die TAL CLIII ist zurückgekommen ...!"
    Vom Funkraum orgelte es mit gewaltiger Lautstärke: „Rafferspruch von der CLIII! Klartext kommt anschließend!"
    Da begann Oberst Freyt schon zu ahnen, warum das Kampfschiff aus Talamons Flotte
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