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0040 - Aktion gegen unbekannt

0040 - Aktion gegen unbekannt

Titel: 0040 - Aktion gegen unbekannt
Autoren: Clark Darlton
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ähnelte. Nun war es nur noch eine Angelegenheit von wenigen Sekunden, das fremde Schiff zu finden. Nach Einregulieren der Vergrößerung stand es klar und deutlich auf dem Spezialschirm. Es war in der Tat nur einhundert Meter lang, besaß Torpedoform und mochte an der umfangreichsten Stelle fünfundzwanzig Meter dick sein. Eine Reihe von runden Luken war erleuchtet und wies darauf hin, daß man keinen gesteigerten Wert auf Geheimhaltung legte. Dafür sprach auch der direkte Kurs, den das fremde Schiff nahm. Es steuerte genau auf die TITAN zu. Bully kniff die Augen zusammen.
    „Es sieht so aus, als sollten wir Besuch erhalten. Ob sie glauben, wir seien ein Schiff des Imperiums?"
    „Der Diebstahl dürfte sich langsam herumgesprochen haben", war Rhodan anderer Meinung. Er stellte die Verbindung mit der GANYMED her, die in knapp zwei Kilometer Entfernung schwebte. Leutnant Martin meldete sich. Rhodan bat ihn, sofort Oberst Freyt zu verständigen und an den Telekom zu holen. Zu Bully gewandt, fuhr er fort, ohne die Verbindung abzuschalten: „Der Kommandant des fremden Schiffes weiß genau, wen er vor sich hat, um so mehr verwundert mich sein - gelinde gesagt - freches Verhalten."
    „Auf den Burschen bin ich aber gespannt", freute sich Bully.
    Oberst Freyt erschien auf dem Bildschirm.
    „Wir haben ihn schon bemerkt", meldete er sich und meinte offensichtlich den Fremden. „Er kommt aus dem System. Sicher ein Zaliter, wenn ich nicht irre."
    „Wahrscheinlich sogar ein Zaliter", bekräftigte Rhodan. „Sie versetzen auf jeden Fall die GANYMED in den Verteidigungszustand. Man weiß nicht, welche Waffen den Zalitern zur Verfügung stehen. Warten Sie mein Kommando nicht erst ab, wenn Gefahr droht. Vernichten Sie den Fremden - aber nur in Notwehr. Verstanden?"
    „Klar - nur in Notwehr!"
    Rhodan schaltete ab. Auf Freyt konnte er sich verlassen. Er stellte die Bordverbindung zum Aufenthaltsraum der Mutanten her. John Marshall meldete sich.
    „Hier Zentrale", sagte Rhodan. „Marshall, Sie halten sich und das Korps einsatzbereit. Schicken Sie mir Ralf Marten und Gucky her. Aber beeilen Sie sich. Eventuell Ras Tschubai und Tako Kakuta auf einen Einsatz vorbereiten. Ende."
    Die beiden zuletzt Genannten waren die Teleporter, die sich kraft ihres Willens an jeden beliebigen Ort versetzen konnten. Ralf Marten hingegen besaß eine andere Fähigkeit, die der unauffälligen Aufklärung diente. Er war der Teleoptiker des Korps. Er war in der Lage, sein persönliches Ich völlig auszuschalten und durch die Augen und Ohren anderer Wesen zu sehen und zu hören. Ohne, daß der Betreffende es bemerkte, konnte Martens „Geist" in ihm wohnen und seine Werkzeuge gebrauchen.
    „Wozu Ralf Marten?" wunderte sich Bully. „Du willst dem Fremden doch keinen indirekten Besuch abstatten?"
    „Warum nicht?" gab Rhodan kurz zurück, denn im gleichen Augenblick betraten der Genannte und Gucky die Zentrale. Der Mausbiber warf Bully einen vergnügten Blick zu, watschelte zum nächsten Sessel und kletterte hinein. Ralf Marten wartete höflich an der Tür, bis Rhodan ihm einen Wink gab, im Nachbarsessel Platz zu nehmen.
    „Der TITAN nähert sich ein fremdes Raumschiff", erklärte er, denn Ralf Marten war kein Telepath. „Ich möchte wissen, wer sich an Bord befindet und was man plant. Gucky, du hast noch keine Impulse aufgenommen?"
    „Doch, aber sehr merkwürdige Impulse", nickte der Mausbiber gelassen. „Ich werde nicht klug aus ihnen."
    „Keine klaren Gedanken?"
    „Nur wenige, aber sie werden von stärkeren Impulsen überlagert, die mir unverständlich bleiben. Soll ich springen? Die Entfernung hat sich verringert, und das Schiff nähert sich uns nur noch mit einer Geschwindigkeit von fünfhundert Metern pro Sekunde."
    „Woher weißt du das?"
    Gucky grinste.
    „Dort auf dem Sucher steht es."
    Rhodan ärgerte sich, eine unnötige Frage gestellt zu haben. Aber das konnte sogar ihm passieren. Er hatte in den letzten Minuten nicht mehr auf das fremde Schiff geachtet.
    „Marten, versuchen Sie, in einen an Bord des Fremden befindlichen Körper zu schlüpfen, damit wir wissen, wie es drüben aussieht. Suchen Sie sich irgendeinen aus, es spielt keine Rolle. Während Sie das tun, wird Gucky weiter Impulse auffangen und vielleicht endlich einmal einen identifizieren. Es können sich ja nicht nur Wahnsinnige in dem Kahn befinden."
    Ralf Marten lehnte sich in den Sessel zurück und schloß die Augen. Sekunden später schien er in eine Art Totenstarre
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