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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen
Autoren: Larry Brent
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nicht gebrauchen, sie bringen die ganze
Organisation in Gefahr.«
    »Es wird kein zweites Mal vorkommen!« stieß der andere in Todesangst
heraus. Er ahnte, welches Schicksal ihn erwartete.
    »Es wird kein zweites Mal vorkommen, richtig«, sagte M nur, und seine wie im Wahnsinn glühenden Augen zwangen den Blick
seines Gegenübers und rissen ihn in den hypnotischen Bann, der die Kontrolle
über das vegetative Nervensystem übernahm.
    Der Mann röchelte, griff sich an die Brust, wankte ...
    Larry zögerte keine Sekunde. Er durfte nicht zulassen, dass vor seinen
Augen ein kaltblütiger Mord geschah, ein Mord an einem Mörder zwar – doch der
musste einer anderen Instanz zugeführt werden, nicht dem selbstgefällig richtenden
Oberhaupt dieser Gang.
    Larry wusste, was er riskierte, doch er hatte keine andere Wahl. Er sprang
nach vorn, die tödliche Smith & Wesson Laserwaffe im Anschlag.
    »Alles zurück an die Wand, und schön die Händchen in die Höhe gestreckt«,
sagte er mit scharfer Stimme.
    Eine Sekunde lang schienen die schwarzen Gestalten mit den unheimlichen
Masken wie gelähmt.
    Die Augen von M loderten in einem
wilden Feuer. »Keine Furcht«, brüllte er. »Greift ihn!«
    Sein Befehl hatte eine hypnotische Wirkung auf die Mitglieder seiner Gang.
Er tat etwas, womit Larry gerechnet hatte, was er aber nicht hatte wahrhaben
wollen. M schickte seine Leute in den
Tod!
    Drei, vier nadelfeine Blitze zuckten durch die Höhle und löschten das Leben
der Getroffenen aus. Doch die anderen wichen nicht zurück. Sie waren besessen
von dem Gedanken, ihn zu Fall zu bringen.
    »Lebend, ich will ihn lebend!« klang M's Stimme auf und hallte wie ein Schrei durch die Tiefe der Höhle und der
dunklen Gänge.
    Sie warfen sich auf ihn. Für den Bruchteil einer Sekunde begegnete Larrys
Blick den Augen von M . Ein Schauer
lief seinen Rücken hinab, er fühlte die Macht, die auf sein Bewusstsein
ausgeübt wurde. Seine Schusshand wurde plötzlich lahm, die Smith & Wesson
Laserwaffe wurde ihm aus den Fingern gerissen, er stürzte zu Boden. Dieser
Blick – diese Augen – wo hatte er sie nur schon einmal gesehen? Und auch die
Stimme, er kannte die Stimme, sie erinnerte ihn an eine ganz bestimmte Szene,
an eine bestimmte Situation – doch er kam nicht darauf.
    Sie warfen ihn zu Boden. Zu dritt waren sie über ihm. Ein knallharter
Kinnhaken warf seinen Kopf zurück, dass es in seinem Schädel dröhnte. Sie
rissen ihn auf die Beine. Er kam zwischen zwei erschossenen Maskierten zu
stehen. Larrys Kopf fiel auf die Brust; grob zerrten sie ihn herum. »Sie haben
Mut, Brent«, hörte er M's Stimme.
»Ich habe nicht damit gerechnet, dass Sie hier unten angesichts einer Übermacht
einen Angriff wagen. Über kurz oder lang wären Sie doch in unsere Hände
gefallen; nun hat sich das schneller erledigt als erwartet.«
    Larry Brent hörte die Stimme wie aus weiter Ferne.
    Sie hatten ihn übel zugerichtet; er bewegte sich ständig auf der Grenze
zwischen Wachzustand und Ohnmacht.
    Dann wieder diese Stimme, die er kannte und der er in seiner Erinnerung
doch nicht den rechten Platz geben konnte.
    »Ihr Schicksal ist besiegelt, Brent! Doch ich habe mit Ihnen noch eine
besondere Behandlung vor. Wir werden noch ein Gespräch führen müssen, ein sehr
wichtiges Gespräch. Sie sind ein interessanter und offenbar auch ein sehr wichtiger
Mann. Ich muss mehr über Sie erfahren. Doch dazu brauche ich Zeit.
    Bis dahin müssen Sie mir erlauben, Sie auf Eis zu legen.« Die Stimme wurde
immer spöttischer, angriffslustiger. »Damit Sie sehen, dass ich stets weiß, wie
ich mein Ziel erreiche, werde ich Ihnen beweisen, dass Sie seit Tagen auf
meiner Abschussliste stehen und dass ich dementsprechende Vorkehrungen
getroffen habe.«
    Sie zerrten Larry Brent über den Boden. Sie schleppten ihn in den
Seitenstollen hinein, wo sich die Grabkammern fortsetzten, die vorn begannen.
Eine war frisch ausgehöhlt. Durch einen dünnen Nebelschleier sah Larry Brent
neben der Grabkammer die schwarze Grabplatte, auf die groß und deutlich ein
Name gemeißelt war.
     
    LARRY BRENT
     
     
    »Und nun schafft ihn mir aus den Augen«, vernahm er ein letztes Mal die
Stimme. »Ihr seid mir für ihn verantwortlich. Überprüft seine Fesseln in einem
Abstand von zehn Minuten!«
    Dann fühlte Larry den Schlag auf den Hinterkopf.
    Sein Körper wurde sofort schlaff. Er merkte nicht mehr, dass man ihn fesselte
und knebelte und zum hintersten Teil der Höhle schleifte, wo er in
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