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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen
Autoren: Larry Brent
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schaffte es – und doch, wieder umsonst. Ich bin schwach,
Brent, sehr schwach. M's Macht sitzt
noch in mir, mein Herz – ich fühle es, es hat Schwierigkeiten mit dem Schlagen
– es pocht so schwer, so langsam, als wollte es jeden Augenblick stehenbleiben
...«
    Der Schweiß stand auf Koslowskis Stirn; Larry wischte ihn weg. Er
bedauerte, nicht mehr für den Kollegen vom FBI tun zu können. Ihm waren die
Hände gebunden. Ein Arzt hätte vielleicht jetzt noch Koslowski helfen können,
eine Spritze, die die Herztätigkeit wieder anregte ... Dann sprach Koslowski
wieder wie im Traum, und er schien gar nicht mehr zu wissen, wo er sich befand.
Seine Augen waren starr auf Larry Brent gerichtet, doch der Blick schien durch
Larry hindurchzugehen. M – wer war M ? Immer wieder nur dieser eine
Buchstabe für eine Person, die eine mit modernsten Mitteln ausgestattete Gruppe
leitete. Larry stellte Koslowski diese Frage, und der Gesichtsausdruck des
Mannes verklärte sich.
    Der FBI-Agent machte es nicht mehr lange mit. Brent gab ihm nur noch
Minuten. Der Schweiß lief in Strömen über das kalkweiße Gesicht. »Wer M ist ..., Brent ...?« Koslowskis Stimme
war unendlich fern, unendlich schwach. »Ich habe es nicht herausgefunden, doch
ich hatte einen Verdacht. Falls es Ihnen eine Hilfe ist ...«
    Er sprach plötzlich sehr schnell, sehr erregt, so, als fürchte er, nicht
mehr Zeit zum Wesentlichen zu haben. »Der Inder – Kambor Shari – zumindest weiß
er etwas über ihn. Doch Vorsicht hier unten in diesem raffinierten Tunnelversteck.
Todesfalle – Brent. Der Gang vorn zweigt da vorn ab, es gibt dann eine Anzahl
Zugänge – doch auch Sie schaffen es nicht – keiner kommt hier lebend heraus,
keiner ...« Koslowskis Hand krallte sich förmlich in Larrys Armgelenk. »Sie
haben mir verziehen, dass ich Sie in die Falle gelockt habe, nicht wahr? Die
Erpresser, die Totenschädel, meine Familie, ich wollte sie schützen, meine
Frau, meinen Sohn – was tun, Brent? Der Zwiespalt, Sie nicht zu verraten – der
Tod meines Sohnes – meine Frau getötet ...« Plötzlich sprach er wirr. Dann
streckte sich sein Körper. Der Kampf war zu Ende!
    Larry blies das Feuerzeug aus. Während der letzten Minuten hatte sich
niemand um ihn gekümmert, obwohl er sich praktisch wie auf einem Tablett
dargeboten hatte.
    Man hatte ihn verschont. Larry wusste, was das bedeutete: Die Totenschädel
waren sich ihrer Sache sicher. Oder aber sie wurden im Moment durch eine
andere, wichtigere Sache abgelenkt und konnten sich nicht um ihn kümmern. Sie
hoben ihn für später auf, denn aus dieser unterirdischen Falle würde er nicht
entkommen.
    Larry war entschlossen, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Er
würde manchen mitnehmen, darauf konnten sie sich verlassen.
    Er ging den Gang hinab. Er erreichte die Abzweigung, wo sich der Stollen in
mehrere schmale Tunnelgänge aufspaltete. Die Gänge waren durch Verstrebungen
abgestützt, massive Holzbalken sicherten die Decke und die Seiten.
    Links sah Larry den schwachen Schein eines Lichtes; er ging darauf zu,
leise, angespannt. Und er hörte Stimmen. Rasch und lautlos näherte er sich dem
Ende des Tunnelgangs, der in eine Art Höhle mündete. Larry blieb im Dunkel,
unmittelbar hinter einem schwarzen Abstützbalken. Keine drei Schritte von ihm
entfernt spielte sich eine seltsame Szene ab.
    Fackeln brannten, und das blakende Licht warf unruhige Licht- und
Schattenreflexe an die unebenen schwarzen Wände. Etwa zehn Maskierte standen im
Halbkreis um eine Gestalt, der man die Hände gefesselt hatte. Sie trug die
enganliegende schwarze Kleidung, die typisch für die Gangmitglieder war. Doch
sie trug keine Maske. Larry kannte den Schwarzgekleideten. Es war der Gangster,
den er mit dem Funktaxi bis hierher verfolgt hatte! Und vor der Gestalt stand M – Larry sah ihn zum ersten Mal. Den
Rätselhaften mit dem kahlen, hellen Totenkopfschädel. Keine Maske, keine Farbe
– dieser Kopf war echt, er lebte. Und er machte dem unmaskierten Gangster die
gröbsten Vorwürfe. War wütend. »Es war Wahnsinn, herzukommen! Du hast Brent
praktisch hergeführt. Es hätte tausend Möglichkeiten gegeben, sich zu
verstecken!«
    »Ich hatte keine andere Wahl«, stieß der Angesprochene hervor, und in
seiner Stimme klang die nackte Angst mit. »Es ging alles so schnell, ich war
wie vor den Kopf geschlagen, und ich glaubte, Brent noch abzuhängen, doch ...«
    M unterbrach ihn mit einem scharfen Zuruf.
»Solche Mitarbeiter kann ich
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