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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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ist. Und heute ist sie günstig. Dieser Matamoros hatte schon damals großartige Beziehungen nach dem mittleren Osten. Mehr möchte ich fürs erste nicht sagen, Chef. Ich glaube, es gehört zu unserem Ressort, die Hintergründe des Mordes aufzudecken, schon allein deshalb, um solche Beziehungen festzustellen.«
    Aber mein Chef war nicht später aufgestanden als sein Famulus. »Geht es Ihnen nicht in erster Linie um den Mörder Ihres Freundes, Jerry?« Mr. High lächelte.
    Ich überlegte nicht lange, sah ihn fest an und antwortete: »Jawohl, Chef. Aber wenn wir zwei Fliegen mit einer Klappe treffen, ist das auch nicht übel.«
    Er dachte nach und sagte dann. »Wir haben ja im Augenblick nicht viel zu tun. Übernehmen Sie den Fall. Verständigen Sie sich aber mit den Kollegen von der Mordkommission. Keine Eifersüchteleien, bitte. Eine Zusammenarbeit, wie es sich gehört.«
    Ich stand auf, dankte und verabschiedete mich. Es war erreicht, was ich nicht zu hoffen gewagt hatte. Auf dem langen Korridor hätte ich um ein Haar eine unserer Stenotypistinnen über den Haufen gerannt. Sie kam mit einem Aktenbündel aus einem Zimmer. Wir prallten zusammen, ich mußte den ganzen Wust von Blättern zusammenlesen und ihr in die Hände drücken.
    »Immer so stürmisch, Mr. Cotton?« flötete sie wie eine Nachtigall. Ich war nicht in der Stimmung, Süßholz zu raspeln, murmelte etwas, das ebensogut Hindostanisch wie Chinesisch sein konnte, und setzte mich ab.
    Phil trank gerade eine Flasche Coca, als ich hereinkam.
    »Wir übernehmen den Fall«, sagte ich und setzte mich. »Rufe in der Kartei an und… Laß mal.«
    Ich nahm selbst den Hörer ab und ließ mich mit der Kartei verbinden.
    »Schicken Sie mir bitte umgehend folgende Personalien: Matamoros, Alfonso; Ginnis Hal; Widdison, Betty. Falls auch ein gewisser Stephen Ellington vorhanden sein sollte, auch den.«
    Ich erzählte Phil, was sich zugetragen und was ich alles erfahren hatte.
    Phil steckte sich eine Zigarette an, warf mir die zerknautschte Packung über die beiden zusammengestellten Schreibtische zu und fragte: »Wir liegen also im Rennen mit den Kollegen von der Mordkommission, Jerry?«
    Ich nickte.
    »Roy Costa ist clever. Und außerordentlich ehrgeizig«, meinte er. »Wir werden uns anstrengen müssen, zuerst am Ziel zu sein. Ich nehme an, du weißt mehr als er.«
    »Ich befürchte«, gab ich zurück, »daß das, was ich mehr weiß, sehr schnell eingeholt sein wird.«
    »Wie steht’s mit dem Motiv?« fragte Phil.
    »Auf die Frage habe ich gewartet«, sagte ich. »Von einem Motiv ist keine Spur. Verdächtig ist der Besuch eines Matamoros und eines Ginnis. An diese beiden müssen wir uns zuerst halten. Von ihnen besonders — natürlich auch Von Betty Widdison und dem Heilpraktiker — wären die Alibis genau zu prüfen.«
    »Kann es nicht ein anderer getan haben?« meinte Phil. »Einer, der erst später in die Wohnung von Toby eingedrungen ist?«
    »Auch möglich. Aber zuerst stehen die vier Besucher auf der Liste.«
    »Fünf, Jerry.«
    »Wieso fünf?« fragte ich. »Kannst du nicht bis vier zählen? Matamoros, Ginnis, Widdison und Ellington.«
    »Sheila Mullins.«
    »Bist du über geschnappt?« fauchte ich. »Sheila hat mit dem Mord nichts zu schaffen. Sie war von Toby dem ordentlichen Leben wiedergegeben worden, er wollte sie heiraten, beide hatten gespart und waren soweit, sich ein Häuschen zu kaufen. Und da soll sie ihre Finger in der Sache haben? Nein, sage ich, und nochmals nein.«
    Phil schnippte die Asche seiner Zigarette in die Schale und gab zur Antwort: »Sieh mal, Jerry, als Toby Sheila kennenlernte, war sie für ihn eine Süchtige, eine Gefallene. Erst durch den ständigen Kontakt mit ihr verliebte er sich in sie. Wenn er sie mit ihren Schattenseiten lieben konnte, wie sehr mußte er ihr dann verfallen gewesen sein, als sie wieder ein brauchbares Mitglied der menschlichen Gesellschaft war. Ich nehme an, sie ist hübsch.«
    »Sogar sehr.«
    »Na, also.«
    »Ich komme einfach nicht mit«, stöhnte ich. »Ich kenne Sheila so gut wie Toby. Dir spielt die Hitze einen Streich.«
    »Reg dich nicht auf, Jerry. Wir Kriminalisten müssen Skeptiker sein.«
    »Rede keinen langen Sermon, sondern komme zur Sache!« fauchte ich ihn an.
    »Sieh mal, Jerry«, sagte Phil mit beneidenswerter Ruhe, »ich könnte mir vorstellen, daß Sheila ihrem verliebten Toby das Versprechen abnahm, sich nicht mehr um die Geschichte zu bekümmern.«
    »Welche Geschichte?«
    »Nun, woher
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