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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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das glaubst du?« Costa sah mich prüfend an. »Jerry, die Geschichte fällt nicht in eure Zuständigkeit. Sie gehört einzig und allein der City Police. Simpler Mord ohne großen Hintergrund. Gewiß, der Tote war dein Freund, aber deshalb kannst du die Bestimmungen nicht umkrempeln, Jerry.«
    »Ich habe den Auftrag von Mr. High, mich zu informieren«, stellte ich fest. »Und das tue ich. Erst muß ich wissen, was hinter der Geschichte steckt. Noch ist es nicht bewiesen, daß es sich um einen simplen Mord handelt, wie du dich so schön ausdrückst! Wie du weißt, schaltet sich das FBI bei Bandenverbrechen automatisch und in jedem Falle ein. Willst du etwa behaupten, dieser Mord könne unter keinen Umständen eine Bandenarbeit sein?«
    »Das kann und will ich nicht«, meinte Costa.
    »Na, also. Wir machen die Sache zusammen. Weiß ich etwas, teile ich es dir mit. Weißt du etwas, erzählst du es mir. Wie es unser schöner Leitfaden für Kriminalarbeit empfiehlt. Und jetzt noch ein persönliches Wort. Sollte ich wegen Geringfügigkeit des Falles aus dem Rennen ausscheiden müssen, so wird das offiziell auch geschehen — aber inoffiziell bleibe ich dabei. Und wenn ich Urlaub nehmen müßte, der sowieso längst fällig ist. Einverstanden?«
    »Wie du willst, Jerry.«
    Wir reichten uns die Hand. Roy Costa verließ den Tatort und fuhr mit seinem Stab davon, nachdem er einen Beamten vor der Wohnungstür postiert hatte.
    Ich ging ins Wohnzimmer und legte die Hand auf Sheilas Schulter. Sie weinte wieder und hatte ihr Gesicht in die Kissen gepreßt.
    »Komm, Kleines«, sagte ich voller Mitleid. »Ich bringe dich nach Hause. Unten steht mein Wagen. Du mußt hier weg.«
    Gehorsam stand sie auf, sah mich an und legte dann schluchzend ihren Kopf an meine Brust. »Ach, Jerry, es ist alles so schrecklich. Wenn ich doch bloß wüßte, wer Toby so gehaßt haben könnte.«
    Ich schwieg und blickte mit zusammengebissenen Zähnen über ihren Kopf hinweg. Sie tat mir unsagbar leid, aber was sollte ich schon sagen…
    »Sieh«, schluchzte sie weiter, »er war doch ein so guter Mensch. Er ließ seinen Beruf im Stich, weil er eine frühere Rauschgiftsüchtige, eine, die sich auf der Straße herumgetrieben und keine feste Bleibe hatte, eine Zeitlang in seiner Wohnung auf nahm… Nun, du weißt das alles, Jerry. Ünd jetzt waren wir bald so weit, uns ein Haus in Bloomfield kaufen zu können… Aber er ist tot. Oh…!«
    Ich konnte kein Wort herausbringen. Behutsam legte ich meinen Arm um ihre Schultern und führte sie aus der Wohnung. Kaum hatte ich sie im Wagen, gab ich Gas. Ich fuhr zweimal um den Häuserblock herum und stellte vorsichtig ein paar Fragen. Aber Sheila war nicht in der Lage, vernünftig zu antworten, und so brachte ich sie nach Hause.
    ***
    »Nun, Jerry, wie steht die Sache?« fragte Mr. High.
    Ich hatte mich inzwischen über die letzten Besucher Tobys informiert. Es kam jetzt darauf an, diese Leutchen genauer zu betrachten.
    »Chef«, sagte ich, »ich habe hier ein Verzeichnis der Personen, die gestern, abend mit Tobias Chatham zusammen waren. Und zwar in seiner Wohnung. Unter seinen Gästen — ich will es mal so nennen — befand sich ein gewisser Alfonso Matamoros. Ich glaube, der Name sagt Ihnen was, Chef.«
    Mr. High hob den Kopf. »Was hatte der alte Gangsterboß bei Ihrem Freund zu suchen?«
    »Das frage ich mich auch die ganze Zeit. Dann war noch Hal Ginnis da, auch kein unbeschriebenes Blatt mehr. Verbummelter Student, der hin und wieder als Amateurboxer auftritt. Außerdem eine Betty Widdison.«
    »Etwa die reiche Witwe aus Woodside?«
    »Genau die.«
    »Wer sonst noch?«
    »Ein Mann, der mir unbekannt ist. Toby hatte mir aber von ihm erzählt. Nichts Aufregendes. Ein Heilpraktiker, der den Ärzten ins Handwerk pfuscht. Toby war ein gutmütiger Junge. Nicht ausgeschlossen, daß man ihn für eine krumme Sache gewinnen Wollte. Vielleicht für einen Versicherungsschwindel oder…« Ich druckste absichtlich herum und machte ein geheimnisvolles Gesicht.
    »Sprechen Sie ruhig den Satz zu Ende«, forderte der Chef und sah mich aufmerksam an.
    »… oder Rauschgiftschmuggel«, platzte ich heraus. »Der alte Matamoros hat ja damit eine Menge Dollar verdient. Leider konnte ihm bisher nichts bewiesen werden. Seine Anwälte boxten ihn heraus, seitdem trägt er wieder eine reine Weste und spielt den braven Bürger. Sie wissen selbst, Chef, daß solche alten Füchse das Mausen nicht lassen können, wenn die Gelegenheit günstig
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