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0039 - Das Todesmoor

0039 - Das Todesmoor

Titel: 0039 - Das Todesmoor
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Chinese war nicht in der Lage, die magische Kraft zu brechen. Er rüttelte wütend an der Tür.
    »Wieso läßt sie sich nicht öffnen?« fragte Ford Blackman. »Sie ist doch nicht abgeschlossen.«
    »Doch, das ist sie. Und zwar vom Teufel!« zischte Suko. Er wandte sich Blackman zu. Mit beiden Händen griff er nach den Schultern des Arztes. »Hören Sie, Doc, ich muß um jeden Preis in die Totenkammer. Gibt es noch eine andere Möglichkeit…?«
    »Man kann die Kammer nur durch diese Tür betreten.«
    »Wie steht’s mit Fenstern?«
    »Es gibt keine.«
    »Verdammt, John Sinclair kann sich gegen diese Übermacht nicht mehr lange halten! Die lebenden Leichen werden ihn umbringen, wenn ich ihm nicht beistehe…«
    »Es gibt einen Lüftungsschacht…«
    »Wo ist der?« fragte Suko wie aus der Pistole geschossen.
    Blackman eilte voraus. Er keuchte eine Treppe hinauf, öffnete eine Tür, die ins Freie führte, und zeigte Suko gleich darauf den vergitterten Schacht. Der Chinese krallte seine Finger in das Gitter. Er riß es hoch und schleuderte es hinter sich in den Rasen.
    Die Öffnung war nicht sonderlich groß.
    Suko mußte sich in den Schacht hineinzwängen. Auf halbem Weg drohte er steckenzubleiben. Mit schlängelnden Bewegungen arbeitete er sich nach unten. Es war keine Zeit zu verlieren. John war in arger Bedrängnis. Ohne Hilfe war er verloren.
    Sukos Beine pendelten bereits in der Leichenkammer.
    Er ließ sich fallen, federte ab, sah die Zombies, die sich auf den auf dem Boden liegenden Geisterjäger gestürzt hatten, erblickte John Sinclairs Beretta, holte sie und schoß drei Leichen aus dem Killerkreis.
    Mit diesem wagemutigen Einsatz in letzter Minute rettete er dem Freund das Leben…
    Ich hörte die drei Schüsse. Es war für mich wie ein Wunder, auf das ich nicht zu hoffen gewagt hatte. Drei Leichen brachen leblos zusammen. Ich arbeitete mich schweratmend aus dem Kreis der verbleibenden sechs Toten heraus und sprang auf die Beine.
    Suko stand mit eisigen Zügen mitten in der Totenkammer. Breitbeinig. Kraftstrotzend. Mit meiner Beretta in der Faust.
    Über mein Gesicht rann der Schweiß in breiten Bächen. Der Kampf gegen die Untoten hatte mich ausgelaugt. Ich schwankte leicht, hätte dringend eine Verschnaufpause gebraucht, doch die gönnten mir meine erbitterten Gegner nicht.
    Nach wie vor wollten sie mich töten. Und sie würden es immer wieder versuchen…
    Suko schoß weiter. Dann war die Beretta leer.
    Vier Zombies blieben übrig. Drei von ihnen kaufte sich Suko, der noch bei Kräften war. Er packte sie und schleuderte sie gegen die Wand, während ich mich meines Silberkreuzes besann und es blitzschnell hervorholte.
    Der Tote, der mich in die Enge treiben wollte, erstarrte. Wie vom Blitz gestreift stand er da. Sein Gesicht verzerrte sich. Er stöhnte und röchelte schaurig.
    Er hob die Hände vor das Gesicht, weil ihn mein hochgehaltenes Kruzifix anstrahlte, und weil ihn dieses geheimnisvolle Licht schwer peinigte. Er machte mehrere unsichere Schritte zurück.
    Ich folgte ihm.
    Ich hoffte, den siebenarmigen Dämon doch noch festnageln zu können. Mein Herz trommelte ungestüm gegen die Rippen. Mein Atem ging schnell. In meiner Kehle glühte noch der Schmerz nach. Dennoch war ich froh, diese mörderische Konfrontation mit den Zombies relativ heil überstanden zu haben.
    Von meinem geweihten Silberkreuz strömten neue Kräfte in meine Glieder. Sie füllten mich aus und richteten mich wieder auf. Meine Zuversicht kehrte zurück. Ich war plötzlich wieder davon überzeugt, daß ich dem siebenarmigen Teufel gefährlich werden konnte.
    Der Zombie zitterte.
    Er wich immer weiter vor meinem Kreuz zurück. Auch die anderen drei Toten hoben erschrocken die Hände vors Gesicht.
    Ich zwang meinen dämonischen Gegner mit einem kabbalistischen Spruch, die Körper der vier Leichen zu verlassen. Als er aus ihren Leibern fuhr, brachen sie ächzend zusammen und waren wieder so leblos, wie sie es gewesen waren, als man sie in diesen Raum gebracht hatte.
    Der siebenarmige Kretin stieß einen wüsten Fluch aus.
    Der Anblick meines Kreuzes schwächte ihn. Ich hatte den Verdacht, daß er zu fliehen versuchen würde. Ein Bannspruch sollte ihm diese Möglichkeit nehmen.
    Doch ehe ich ihn aussprechen konnte, heulte die zornige Erscheinung: »Du hast noch lange nicht gesiegt, Sinclair! Noch lange nicht…!« Und im selben Augenblick sauste die graue Dämonenseele wie der Blitz durch den Raum. Sie schoß auf den offenen
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