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0037 - Ein Planet spielt verrückt

0037 - Ein Planet spielt verrückt

Titel: 0037 - Ein Planet spielt verrückt
Autoren: Clark Darlton
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des Roboters brachte.
    Erleichtert konnte er nun seine Aufmerksamkeit nach vorn richten und das lohnte sich in der Tat. Das Tal verbreiterte sich zu einem fast runden Kessel mit einem Durchmesser von gut einem Kilometer. Steile Felswände bildeten für unliebsame Besucher ein unüberwindliches Hindernis. Hier konnte niemand herein, aber auch niemand hinaus, wenn er nicht gerade Flügel besaß. Flache Hallen beherbergten die Maschinen und Werkstätten, aber das alles bemerkte Gucky erst in zweiter Linie.
    Das Loch in der mehr als fünfhundert Meter hohen Felswand nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Es besaß eine Höhe von mehr als zweihundert Meter und war mindestens auch genauso breit. Helles Licht flutete aus dem dunklen Berginnern und ließ die schimmernde Metallhülle des fast fertigen Raumschiffes erkennen, das in seiner ganzen Länge durch das schützende Gebirge den Augen Unbefugter verborgen war. Wenn Rhodans Informationen stimmten, dann mußte der riesige Tunnel im Berg mindestens achthundert Meter lang sein.
    Die Springer hätten sich kein besseres Versteck aussuchen können. Eine Kette von Kampfrobotern sperrte den Talkessel in Richtung des einzigen Ausganges ab. Sie standen bewegungslos auf ihrem Posten, die Frontseite gegen Gucky gerichtet, der zwischen einigen Büschen hockte und ganz so tat, als weide er das dürftige Gras zwischen den Steinblöcken ab und interessiere sich nicht im mindesten für Raumschiff oder Roboter. Vegetarier schienen selbst von positronischen Robotgehirnen als harmlose Naturen angesehen zu werden. Wenigstens mußte Gucky wieder einmal voller Bitterkeit erkennen, daß man ihn nicht für voll nahm und keineswegs als Eindringling betrachtete.
    Auf der anderen Seite war er froh darüber. Allerdings konnte er nun nicht teleportieren, denn eine solche Tätigkeit wäre von den wachsamen Robotern unbedingt als Zeichen von Intelligenz gewertet und entsprechend beantwortet worden. Es blieb dem Mausbiber also nichts weiter übrig, als sich grasend der metallisch schimmernden Absperrfront zu nähern.
    Vielleicht gelang es ihm sogar, bis an das Raumschiff selbst heranzugelangen. Je mehr Informationen er Rhodan bringen konnte, desto einfacher mußte später die beabsichtigte Aktion gegen die Werft durchzuführen sein. Er hoppelte also mit gemischten Gefühlen weiter. Etwa dreißig Roboter riegelten das Tal ab. Da ihre Formation einen nach außen gewölbten Halbkreis bildete, betrug der jeweilige Abstand etwa fünf Meter. Das war eine ungeheuerliche Verschwendung, wenn man bedachte, was diese Roboter für gigantische Abwehrkräfte entwickeln konnten. Ein einziger von ihnen konnte das Tal gegen eine ganze Armee verteidigen, wenn es darauf ankam.
    Das Raumschiff mußte den Springern also wirklich sehr viel bedeuten. Gucky blieb nicht viel Zeit zum Überlegen. Mit Widerwillen stopfte er sich ein Bündel vertrocknetes Gras hinter den Nagezahn und hoffte, es bei nächster Gelegenheit wieder ausspucken zu können. Aber der Schein mußte ja gewahrt bleiben. Es gab auf Goszuls Planet tatsächlich eine Art von Kaninchen; diese galt es, mit Erfolg zu imitieren.
    Ohne es verhindern zu können, sträubten sich Guckys Nackenhaare beim Anblick der nun so nahen Kampfmaschinen, deren Energiestrahler stur nach vorn gerichtet waren. Vielleicht standen die Roboter schon seit Monaten unbeweglich am gleichen Fleck, aber das machte ihnen natürlich nichts aus. Jeder Sinn für Raum und Zeit ging ihnen ab, wenn ihre Aufgabe aus Warten und Aufpassen bestand. Sie würden auch noch in tausend Jahren hier stehen, wenn sie keinen gegenteiligen Befehl erhielten.
    Nun, Gucky konnte das alles ziemlich egal sein, wenn sie nur keine Notiz von ihm nahmen. Er hoppelte einige Meter weiter und hielt bei einem saftig grünen Grasbüschel an. Der nächste Robot war zwanzig Meter entfernt und richtete fast träge seine blitzenden Linsen auf den Eindringling. Seine Nachbarn reagierten nicht. Gucky hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend, was nicht nur dem Genuß des heruntergeschluckten Grasbüschels zugeschrieben werden konnte. Tapfer machte er sich daran, mehr von der widerlichen Kost zu verschlingen, um noch mehr einem heimischen Karnickel zu gleichen.
    Wenn er doch jetzt einfach teleportieren könnte! Aber das konnte alle Pläne Rhodans zunichte machen. Die Roboter würden wissen, daß die Werft von intelligenten Gegnern entdeckt war. Sie würden entsprechend handeln und vielleicht sogar das Schiff vernichten,
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